Bewährte Technologie auf modernem Standard
Nur ein Blick hin zu den erneuerbaren Energien zeigt, was alle mit Umwelttechnologien möglich ist. Wir leben in außergewöhnlich spannenden Zeiten. Eine solche Technologie, die schon seit einigen Jahrzehnten verfügbar ist, aber immer noch ein Nischendasein führt, ist die Kläranlage mit Sandfilter.
Die Kläranlage mit Sandfilter als effiziente und preiswerte Lösung
Dabei stellt die Kläranlage mit Sandfilter eine Abwasserreinigung dar, die für viele Liegenschaften die optimale Wasserreinigung darstellen würde. Der Wartungsaufwand ist gering und die anfänglichen Baukosten sind extrem niedrig. Insbesondere, wenn man diese Kosten mit denen eines Kanalanschlusses vergleicht, der über mehrere Kilometer bewerkstelligt werden müsste.
Ausführungsunterschiede
Bevor wir das System genauer erklären, sei vorab noch erwähnt, dass es in der Ausführung inzwischen zahlreiche Details gibt. So können einer Einkammer-Klärgrube eine Dosierkammer und ein herkömmlicher Sandfilter folgen.
Ebenso können aber auch Mehrkammern-Klärgruben gebaut werden, gefolgt von einem Sandfilter, der mit Pflanzen bewachsen ist, die mit in den Klärprozess eingreifen. Das Beschicken des Sandfilters wiederum kann unterirdisch als auch oberirdisch erfolgen. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten eine Kläranlage mit Sandfilter zu konzipieren.
Aufbau einer Kläranlage mit Sandfilter
Das einfachste und gerade in der Aufwandsrelation betrachtet effizienteste Sandfilter-Klärwerk-Prinzip ist das nachfolgende:
- Abwasserleitung vom Gebäude (natürlich auch Schwarzwasser)
- zur Klär- oder Faulgrube
- zu einem Siebschacht oder einer Siebgrube
- zu einem Dosierschacht oder einer Dosiergrube
- zum großflächigen Sandfilter
- von hier in den Kontrollschacht
- von hier in ein Wasserreservoir
- von hier in den Boden (einsickern) oder in ein Gewässer (Bach, Fluss)
Der Klärschlamm
In der Klärstoffe setzen sich sämtliche Feststoffe ab, die später als Klärschlamm bezeichnet werden. Das Aufkommen an Klärschlamm liegt pro Person bei circa 0,2 Kubikmetern jährlich. Dieser wird entweder fachgerecht entsorgt oder einer Bioenergiegewinnungsanlage zugeführt. Statt einer Klärgrube kann auch eine Rottegrube verwendet werden, sodass der Klärschlamm für die Kompostierung zu verwenden ist.
Das gefilterte Wasser
Im Siebschacht werden nun größere und schwimmende Bestandteile des grob mechanisch vorgeklärten Abwassers ausgesiebt. So können die Düsen, die in das System eingebunden sind, nicht verstopfen. Dann wird das Abwasser in eine Dosiergrube eingebracht, von der es stoßweise in den Sandfilter gelangt.
Dimensionierung des Sandfilters
Die Filtergröße kann pro Person auf 2 qm begrenzt werden. Wird der Sandfilter unterirdisch beschickt, lässt sich die Fläche darüber ohne Weiteres anderweitig nutzen. Jedoch ist für die unterirdische (automatische) Beschickung ein Gefälle im Boden notwendig.
Notwendigkeit mehrerer Sandfilter
Wird eine Liegenschaft ganzjährig genutzt, werden mindestens zwei Sandfilter benötigt, die jeweils halbjährlich im Einsatz sind. Das geklärte Wasser hat nach dem Filtrierungsprozess im Sandfilter beste Trinkwasserqualität. Das liegt daran, dass ein Sandfilter nicht nur mechanisch filtert.
Die biologische Reinigung im Sandfilter der Kläranlage
Ist die Sandschicht genügend hoch, entsteht im Inneren des Sandfilters eine sauerstofffreie Zone, ein anaerober Bereich. Hier gedeihen nun Bakterien, die an diese Bedingungen angepasst sind. Diese sorgen dabei für eine biologische Zersetzung der Abfallprodukte.
Das Prinzip kann auch anderweitig genutzt werden
So wird beispielsweise Nitrat vollständig abgebaut und neutralisiert. Daher finden Sandfilter im Aquarium oder Sandfilter für den Teich immer mehr Anhänger, die sich für dieses Prinzip interessieren.