Sand filtern und filtern mit Sand
Zunächst eine Unterscheidung: es gibt Sandfilter, mit den Sand aus einem Fluid gefiltert wird, aber auch Filter mit Sand als Filtermedium, die als Sandfilter bezeichnet werden. Auf diese bezieht sich der nachfolgende Ratgeber. Es geht also um eine Sandfilteranlage, die in Zusammenhang mit einem Gartenteich betrieben wird.
Sandfilter eigenen sich für jede Art von Gartenteich
Dabei spielt es keine Rolle, ob es nun ein einfaches Biotop für Pflanzen und Frösche ist oder vielleicht sogar ein Koiteich. Der Sandfilter eignet sich grundsätzlich für jede Art von Teich. Ein wesentlicher Effekt, den der Sandfilter für einen Teich mitbringt, ist außergewöhnlich klares Wasser. Denn viele Teichbesitzer wissen nur zu gut, dass das Teichwasser meist trübe ist.
Die Besonderheiten bei vielen Teichen
Das liegt vor allem an den Gegebenheiten, die ein Teich mit sich bringt. Es ist ein stehendes Gewässer, das in der Regel auch entsprechend flach ist. Damit erwärmt sich das Teichwasser sehr stark. Zusammen mit den Nährstoffen, die mit dem Verrotten von Teichpflanzen anfallen, ist ein Teich ein nahezu perfekter Ort für Algen. Die starke Algenblüte ist es damit auch, die in den meisten Fällen für das grünlich trübe Wasser sorgt.
Aufbau Sandfilteranlage
Der Sandfilter ist ein Filter, der zunächst mechanisch arbeitet. Um das Arbeitsprinzip der Sandfilteranlage besser zu verstehen, zunächst der Aufbau. Die Sandfilteranlage besteht aus den folgenden Bauteilen:
- Pumpe
- Manometer
- Filtergehäuse
- Mehrwegventil
- Wasserleitungssystem
Aufbau Sandfilter
Das Filtergehäuse ist von oben nach unten betrachtet folgendermaßen aufgebaut:
- Wasserverteiler
- eine oder mehrere Sandschichten
- Filterstern oder Filterkreuz
- ein Standrohr, das zwischen Wasserverteiler und Filterstern im Sand steht
- zwei Abgänge zum Mehrwegventil
Arbeitsweise der Sandfilteranlage
Das Teichwasser wird von der Pumpe über das Mehrwegventil über den Wasserverteiler in das Filtergehäuse gepumpt. Der Wasserverteiler stellt sicher, dass das Wasser gleichmäßig auf der Sandoberfläche verteilt wird. Dann sickert das Wasser durch den Sand und gelangt hier zum Filterstern oder Filterkreuz.
Am Ende der horizontal stern- oder kreuzförmig auseinanderlaufenden Leitungen sind Stifte oder Kerzen mit punktuellen Öffnungen oder Schlitzen. Die sind so bestimmt in ihrer Größe, dass nur das Wasser einlaufen kann. Nun wird das gefilterte Wasser zum Teich zurücktransportiert.
Unterschiede und Besonderheiten gegenüber anderen Filtersystemen
Bei herkömmlichen Filtern geht es darum, dass die Filteroberfläche möglichst groß sein muss, weil an dieser Oberfläche die Schmutzpartikel festgehalten werden. Bei einem Sandfilter ist jedoch wichtiger, durch eine wie hohe Schicht Sand das Wasser sickert.
Bakterieller und mechanischer Wasserfilter
Dabei entsteht zugleich aber auch ein anaerober Bereich, also eine sauerstofffreie Zone. Darin siedeln sich im Lauf der Zeit entsprechende Bakterien an. Gerade in einem Teich mit Fischen, wie im Koiteich, kommt es zu einer enormen Häufung von Stickstoff.
Der wiederum begünstigt das Algenwachstum. Die Bakterien in der anaeroben Zone zersetzen den Stickstoff jedoch. Damit wird bei einem fachgerecht aufgebauten Sandfilter faktisch mechanisch und auch bakteriell gefiltert. Die Folge ist kristallklares Wasser für den Teich.