Wirkungsprinzip einer Sandfilteranlage
Sandfilter sind Filter, bei denen das Fluid, in den meisten Fällen Wasser, mechanisch filtriert wird. Schmutzpartikel bleiben im Sand hängen, während das Wasser gereinigt wieder aus dem Sand sickert. Damit eignen sich Sandfilter bei den unterschiedlichsten Anwendungen:
- Brunnen
- Hauswasserwerk und Wasserpumpe
- Regenwasserauffangbehälter
- Aquarium
- Swimmingpool und jede Art von Schwimmbecken
- Kläranlagen
Gründe für die hohe Effizienz
Die hohe Effizienz von Sand als Filtermedium ist vor allem in der hohen Dichte zu finden. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Sandkörnern sind also extrem gering. Abhängig von der Sandkörnung passt dann im Prinzip nur Wasser durch diese Zwischenräume.
Unterschiede gegenüber anderen, herkömmlichen Filtermedien
Zudem besteht ein enormer Unterschied gegenüber herkömmlichen Filtern wie Papier-, Matten- oder Keramikfiltern. Bei diesen Filtern kommt es vor allem auf die Größe der Oberfläche an, da das Fluid an der Oberfläche filtriert wird. Beim Sand als Filtermedium kann man dagegen von einem „zeitlichen Filtern“ sprechen.
Das Wasser sollte möglichst lange durch den Sand laufen
Das heißt, je länger das Wasser durch eine entsprechend hohe Sandschicht sickert, desto effizienter wird das Filtern. Außerdem kommt noch ein weiterer Effekt hinzu, durch den der Sandfilter nicht nur mechanisch filtert. Je länger der Sanddurchfluss ist, umso größer bildet sich ein anaerober Bereich im Sand aus. Das bedeutet einen sauerstofffreien Bereich.
Dadurch entsteht ein wichtiges anaerobes Klima
Hier siedeln sich anaerobe Bakterien an, die zum Beispiel Stickstoff vollständig zersetzen und so Algen die Nahrungsgrundlage entziehen. Dieses Prinzip wird gezielt bei dem Sandfilter für die Kläranlage genutzt. Aber auch beim Swimmingpool, für Sandfilter bei Aquarien oder dem Gartenteich wird diese Eigenschaft gezielt gefördert.
Mindestgröße abhängig von der Wassermenge
Nun ist es aber so, dass Sand natürlich auch sein Volumen hat. Dadurch bedingt muss der Sandfilter in seiner Größe immer einer Mindestdimensionierung folgen. Demnach sollte der Sandfilter für das Aquarium mindestens 20 Prozent des Wasservolumens besitzen. Einfacher geht es aber mit der Berechnung, die beim Swimmingpool benutzt wird. Diese ist aber für das Aquarium ungeeignet.
Mindestgröße bzw. Volumen des Filtersandes berechnen
Demnach entspricht der Mindestbedarf an Sand in Kilo der Wassermenge in Kubikmetern. Bei einem Pool mit 5 m Länge, 2,50 m Tiefe und 3 m Breite wären das 37,5 kg Sand. Aber selbst hier ist eher zur doppelten bis hin zur dreifachen Menge zu raten. Daher sollten Sie bei den genannten Beckenmaßen mindestens 75 kg Sand als Filtermedium nutzen.
Die Schichthöhe
Doch mindestens genauso wichtig ist die konkrete Form. So sollte die Oberfläche maximal ein Viertel der Höhe ausmachen. Zwar ist immer wieder zu hören, dass ein Sandfilter als Poolfilter mit einer Sandschichthöhe von mindestens 50 cm in Ordnung wäre. Doch Fakt ist, dass die Effizienz des Sandfilters mit der Schichtungshöhe steigt.
Jeder Sandfilter sollte wenigstens 1 m besitzen
So gibt es beispielsweise DIN-Vorschriften (DIN 19643), nach denen öffentliche Sandfilteranlagen eine Mindesthöhe von 1,20 m besitzen müssen. Im privaten Umfeld sind diese DIN-Normen ohne Wirkung. Dennoch sollte eine Mindesthöhe von 1 m eingehalten werden, denn nur so kann auch der anaerobe Bereich entsprechend effektiv ausfallen.
Größenabhängigkeit vom Durchsatz
Die Größe des Sandfilters ist zudem vom Wasserdurchsatz abhängig. Beim Swimmingpool sollte das komplette Wasser innerhalb von vier Stunden gefiltert sein. Das Gesamtvolumen an Wasser im Pool muss also durch 4 geteilt werden. Dieser Wasserdurchsatz muss gewährleistet werden können. Damit hängt die Größe von einigen wenigen Faktoren ab:
- Durchsatzleistung des Sandfilters
- Größe des Beckens (Sandbedarf)
- Höhe der Sandschicht
- Anforderungen an den Filtrierungsbedarf (wie schnell und wie oft täglich)
Unter „Sandfilteranlagen auslegen und planen“ erfahren Sie im Detail, wie Sie eine Sandfilteranlage entsprechend berechnen.