Sandstein verputzen – ja oder nein?
Sandstein ist ein Naturmaterial, das aufgrund seiner porösen und atmungsaktiven Eigenschaften generell nicht verputzt werden sollte. Das Verputzen kann die natürlichen Feuchtigkeitsregulierungsfähigkeiten des Sandsteins stark beeinträchtigen und somit zu langfristigen Schäden führen. Vor allem in feuchten Umgebungen oder Bereichen, die stark der Witterung ausgesetzt sind, sollten Sie auf herkömmliche Putzarten verzichten.
Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen das Verputzen von Sandstein notwendig oder gewünscht sein kann, wie bei stark beschädigten Oberflächen oder einer gewünschten ästhetischen Veränderung. In solchen Fällen ist äußerste Sorgfalt bei der Auswahl der Materialien und der Vorbereitung des Untergrundes geboten. Vermeiden Sie stark zementgebundene Putze, da diese zu hart und nicht diffusionsoffen genug sind, um die natürlichen Eigenschaften des Sandsteins zu erhalten.
Für einen kompatiblen, diffusionsoffenen Putz sollten Sie Kalkputz oder Silikatputz in Betracht ziehen. Diese Materialien unterstützen die langfristige Stabilität und Ästhetik Ihrer Sandsteinstruktur.
Die richtige Putzwahl
Bei der Auswahl des passenden Putzes für Sandstein ist es entscheidend, dass dieser die Atmungsaktivität des porösen Materials unterstützt und gleichzeitig ausreichend Schutz bietet. Geeignete Putzarten sind daher:
- Lehmputz: Besonders für Innenräume geeignet. Lehmputz ermöglicht eine gute Feuchteregulierung und ist diffusionsoffen. Durch seine natürlichen Komponenten trägt er zu einem gesunden Raumklima bei.
- Kalkputz: Dieser Putz bietet eine hervorragende Diffusionsoffenheit und wirkt feuchtigkeitsregulierend. Er kann sowohl innen als auch außen eingesetzt werden, ist jedoch nicht ganz so widerstandsfähig wie andere Putzarten.
- Trasskalkputz: Eine widerstandsfähige Variante, die Trass und Kalk kombiniert. Dieser Putz ist wetterbeständig und dennoch diffusionsoffen.
Verzichten Sie auf rein zementgebundene Putze, da diese die natürlichen Eigenschaften des Sandsteins negativ beeinflussen können. Diffusionsoffene Varianten gewährleisten die nachhaltige Langlebigkeit des Materials und tragen zur Vermeidung von Schäden bei.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verputzen von Sandstein
1. Untergrund vorbereiten:
- Reinigen Sie die Sandsteinoberfläche sorgfältig von Staub, Schmutz, Algen und losem Material.
- Kratzen Sie die Fugen etwa 1 cm tief aus, um saubere, scharfe Kanten zu gewährleisten.
- Reparieren Sie größere Risse und Unebenheiten mit einem geeigneten Reparaturmörtel.
- Befeuchten Sie die Sandsteinoberfläche leicht, um eine zu schnelle Austrocknung der nachfolgenden Schichten zu vermeiden.
2. Grundierung auftragen:
- Verwenden Sie eine dünnflüssige Zementschlämme als Grundierung. Diese sollte nicht vollständig deckend sein, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
- Achten Sie darauf, die Grundierung nicht glatt zu streichen. Eine raue Struktur erhöht die Haftung.
- Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen.
3. Putzschichten auftragen:
- Tragen Sie den Putz in mehreren dünnen Schichten auf, statt in einer dicken. Benutzen Sie eine Kelle und arbeiten zügig und gleichmäßig.
- Werfen Sie den Putz an die Wand, anstatt ihn aufzuziehen, um eine bessere Haftung zu erzielen.
- Jede Schicht sollte gut antrocknen, bevor die nächste aufgetragen wird.
4. Putz glätten und ausformen:
- Nach dem Antrocknen jeder Schicht können Sie die Oberfläche mit einem Reibebrett oder einer Traufel glätten, um eine gleichmäßige Struktur zu erreichen.
- Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume entstehen und die Oberfläche gleichmäßig bleibt.
5. Trocknungszeit einhalten:
- Lassen Sie den Putz ausreichend lange trocknen, bevor Sie die nächste Bearbeitungsschicht auftragen. Trocknungszeiten variieren je nach Putztyp, Schichtdicke und Witterungsbedingungen.
- Schützen Sie die frisch verputzte Oberfläche vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen, um gleichmäßiges Trocknen zu gewährleisten.
Durch die Beachtung dieser Schritte und die Auswahl geeigneter, diffusionsoffener Materialien stellen Sie sicher, dass Ihr Sandstein gut geschützt ist, ohne seine natürlichen Eigenschaften zu beeinträchtigen.