Ein lebender Stein
Sandstein gehört zu den weichen Gesteinen und ist damit eher den „lebenden“ Baumaterialien zuzuordnen. Seine hohe Porosität von bis zu 25 Prozent macht ihn sowohl „atmungsaktiv“ und feuchtigkeitsbindend als auch bedingt stabil. Daher wird Sandstein als Werkstoff bevorzugt im Trockenbau im Außenbereich eingesetzt.
Seltener werden Gebäude oder tragende Wände aus Sandstein gemauert, da in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas erforderliche Dämmwerte nur aufwendig zu erreichen sind. In mediterranen Gefilden und wärmeren Klimazonen sind Gebäude aus Sandstein verbreiteter.
Mauern mit Anbaumöglichkeit
Typische Sandsteinmauern finden sich in Gartenanlagen, als Grundstücksbegrenzungen oder Böschungsbefestigungen. Oft wird eine Sandsteinmauer mit Schmuckobjekten oder verzierten Steinbearbeitungen kombiniert. Bei der Gestaltung des Gartens mit Kunst aus Sandstein sind beispielsweise aus Mauern herausragende Wasserspeier, integrierte Pflanzkübel oder Brunnen- und Sitzbankanbauten populär.
Die große Auswahl an Sandsteinarten erlaubt eine große Gestaltungsfreiheit. Unzählige Farben und Texturen können aus den unterschiedlichen und zahlreich vorhandenen Abbauregionen ausgewählt werden. Dazu kommen spezifische physikalische Eigenschaften des Sandsteins wie die individuelle Dichte, die Witterungsbeständigkeit und die Frostfestigkeit.
Biotope, Befestigung und Blickschutz
Trockenmauern aus Sandstein erfüllen eine wichtige biologische und botanische Funktion, wenn sie mit offenen Fugen und „Schlupflöchern“ konstruiert werden. Sie bilden kleine Biotope, die vielen Klein- und Kleinstlebewesen sowie vielen Pflanzenarten eine sichere und angenehme Heimat verschaffen.
Werden Sandsteinmauern verfugt und geschlossen, entstehen massive blickdichte Begrenzungen, die jedem Bau- und Architekturstil angepasst werden können. Die Hersteller und der Handel bieten neben unregelmäßig gebrochenen und gespaltenen Sandsteinen einige Standardblockgrößen an. Üblich sind Würfel mit zwanzig Zentimeter Seitenlänge und Quader mit den Breiten vierzig, fünfzig und achtzig Zentimetern und den Höhen und Tiefen von zwanzig, 25 und vierzig Zentimetern.
Gewicht und Preis
Im Verhältnis zu anderen Gesteinen besonders im Hartsteinbereich ist das Gewicht von Sandstein niedrig. Ein Würfel mit zwanzig Zentimeter Seitenmaß wiegt zwischen 15 und 18 Kilogramm. Für einen Quadratmeter Mauerfläche muss mit rund 400 Kilogramm Sandstein kalkuliert werden, bei größeren Tiefen mit entsprechend mehr.
Das hohe Aufkommen von Sandstein überall auf der Welt macht ihn zu einem preiswerten Gestein. Der Preis für Sandstein hängt von der Häufigkeit des Auftretens und dem Aufwand des Abbaus ab. Grundsätzlich gilt, dass besondere optische Merkmale wie Färbungen zum Beispiel im grünen, roten oder blauen Bereich den Preis erhöhen. Ausdrucksvolle Texturen sind ein weiterer Hauptfaktor.
Die Kosten für eine Sandsteinmauer setzen sich neben dem reinen Materialpreis aus der Art der Vorbearbeitung, den Transportkosten und dem Aufwand für die Anlieferung zusammen. Dazu müssen Imprägniermittel und gegebenenfalls Mörtel berücksichtigt werden.