Die wichtigsten Sandstrahl-Techniken
Sandstrahltechniken bieten vielfältige Möglichkeiten zur Oberflächenbehandlung, abhängig von Material und gewünschten Resultaten. Hier sind die wichtigsten Techniken übersichtlich für Sie dargestellt:
Niederdruckstrahlen
Beim Niederdruckstrahlen wird das Strahlmittel durch einen Strahlkessel unter geringem Druck beschleunigt. Diese Methode eignet sich sowohl für die trockene als auch die nasse Anwendung. Das Beimischen von Wasser macht den Prozess staubärmer und schont die Oberfläche, senkt jedoch die Bearbeitungsgeschwindigkeit.
Mikrosandstrahlen
Das Mikrosandstrahlen ist optimal für filigrane Arbeiten und verwendet feinkörniges Strahlmaterial wie Glasperlen oder Steinmehl. Durch den Einsatz spezieller Mikrostrahlanlagen wird das Strahlgut präzise und gleichmäßig unter hohem Druck auf die Oberfläche gebracht.
Injektorstrahlen
Beim Injektorstrahlen wird das Strahlmittel mittels eines Injektors aus einem Behälter angesaugt und auf die Oberfläche geschleudert. Dieses Verfahren ist besonders einfach und kosteneffizient, bietet jedoch eine geringere Arbeitsgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Methoden. Auch hier können sowohl trockene als auch nasse Strahlverfahren angewendet werden.
Vakuumsandstrahlen
Das Vakuumsandstrahlen arbeitet mit einem geschlossenen Kreislauf. Nach der Bearbeitung wird das Strahlmittel unmittelbar wieder eingesaugt und von Abfallprodukten getrennt. Dies führt zu einem sparsamen Verbrauch des Strahlmittels und reduziert gleichzeitig die Staubbelastung.
Druckluftstrahlen
Diese vielseitige Technik kann sowohl manuell als auch automatisch erfolgen. Beim manuellen Verfahren wird das Strahlmittel mit Hilfe von Druckluft beschleunigt und auf die Oberfläche gebracht. In automatisierten Systemen nutzen mehrachsige Düsenführungen oder Roboterarme die effiziente Steuerung.
Schleuderradstrahlen
Die Schleuderradstrahltechnik wird häufig in der industriellen Serienfertigung eingesetzt. Hierbei beschleunigt ein Schleuderrad das Strahlmittel und schleudert es auf die Werkstücke. Dieser Prozess läuft in automatisierten Anlagen ab und stärkt die Effizienz und Einheitlichkeit der Bearbeitung. Die manuelle Arbeit beschränkt sich meist auf das Be- und Entladen der Werkstücke.
Druckluftstrahlen: Manuell und Automatisch
Das Druckluftstrahlen ist ein vielseitiges Verfahren, das sowohl manuell als auch automatisch durchgeführt werden kann. Durch den Einsatz von Druckluft als Transportmedium wird das Strahlmittel beschleunigt und auf die zu bearbeitende Oberfläche geschossen.
Manuelles Druckluftstrahlen
Beim manuellen Druckluftstrahlen erfolgt der Einsatz in kleineren Strahlkabinen oder großen Freistrahlräumen. In Strahlkabinen bearbeitet der Werker, geschützt durch spezielle Handschuhe, das Werkstück präzise und flexibel. Diese Methode eignet sich besonders für kleinere Bauteile oder spezifische einzelne Arbeitsstücke. Freistrahlräume und -hallen ermöglichen die Bearbeitung sehr großer und sperriger Werkstücke wie Stahlkonstruktionen.
Automatisches Druckluftstrahlen
Automatische Druckluftstrahlanlagen kommen oft bei komplexen Geometrien oder in der Serienfertigung zum Einsatz. Diese Anlagen arbeiten mit mehrachsigen Düsenführungen oder Roboterarmen, die die Strahldüsen präzise steuern. Dadurch wird eine gleichmäßige und reproduzierbare Bearbeitung der Werkstücke gewährleistet.
Schleuderradstrahltechnik
Die Schleuderradstrahltechnik ist eine besonders effiziente Methode für die industrielle Serienfertigung. Werkstücke werden mit einem schnell rotierenden Schleuderrad bearbeitet, das das Strahlmittel mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberflächen schleudert. Diese Technik ist nahezu vollständig automatisiert.
Funktionsweise und Komponenten
Die Hauptbestandteile einer Schleuderradstrahlanlage umfassen:
- Schleuderrad: Beschleunigt das Strahlmittel
- Verteilerrad und Leithülse: Lenken den Strahlmittelstrom
- Turbinengehäuse: Schützt die Maschine und reduziert Verschleiß
Je nach Anlage und Herstellertyp können Anzahl und Konfiguration der Schleuderräder variieren. Einige Anlagen setzen auf einscheibige Konstruktionen zur schnellen Wartung der Wurfschaufeln, während andere doppelscheibige Designs nutzen, die eventuell höhere Verschleißkosten verursachen.
Anwendungsbereiche
Diese Technik findet breite Anwendung in Bereichen mit strengen Qualitätsanforderungen an die Oberflächenbearbeitung, darunter:
- Entzundern und Entrosten von Metallteilen
- Entgraten von Gussteilen
- Oberflächenfinish, z.B. Mattieren und Polieren
Vorteile der Schleuderradstrahltechnik
- Hohe Effizienz: Automatisierung ermöglicht schnelle und gleichmäßige Bearbeitung.
- Langlebigkeit der Komponenten: Moderne Maschinenkomponenten haben eine hohe Standzeit.
- Anpassungsfähigkeit: Kundenspezifisch anpassbar für verschiedene Werkstückarten und -größen.
Strahlmittel: Die richtige Wahl
Die Auswahl des passenden Strahlmittels ist entscheidend für die Qualität und Effizienz Ihrer Projekte. Verschiedene Strahlmittel haben unterschiedliche Eigenschaften, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Hier sind einige gängige Strahlmittel und deren Einsatzgebiete:
- Korund: Ideal für das Entfernen von Rost und Beschichtungen.
- Hartguss: Eignet sich besonders für das Abtragen von stärkeren Verunreinigungen und das Entgraten von Metallteilen.
- Schlacke: Günstig und vielseitig einsetzbar für einfachere Reinigungsarbeiten.
- Stahlguss: Wird oft in der Metallbearbeitung verwendet.
- Granatsand: Perfekt für präzises Arbeiten an empfindlicheren Oberflächen wie Holz oder weichen Metallen.
- Glasperlen: Ideales Strahlmittel für dekorative Anwendungen und das Veredeln von Oberflächen.
- Kunststoff: Besonders geeignet für das Entfernen von Farbe und Beschichtungen auf empfindlichen Untergründen.
- Trockeneis: Ideal für die Reinigung empfindlicher Oberflächen ohne Rückstände.
Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Strahlmittels stets die Materialverträglichkeit und die gewünschten Ergebnisse Ihrer Anwendung, um effizient und materialschonend zu arbeiten.