Warum ist Quarzsand ungeeignet zum Sandstrahlen?
Quarzsand hat erhebliche gesundheitliche Nachteile, wenn er als Strahlmittel verwendet wird. Er enthält einen hohen Anteil an kristallinem Siliziumdioxid, was bei der Bearbeitung feine Partikel freisetzt, die tief in die Lunge eindringen und sich dort festsetzen können. Diese feinen Partikel sind hoch gesundheitsschädlich und können schwere Atemwegserkrankungen wie Silikose sowie ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs verursachen.
Der entstehende feine Staub gefährdet jedoch nicht nur die Strahlarbeiter direkt, sondern auch Personen, die sich in der Nähe befinden. Die Partikel verteilen sich in der Luft und verbleiben dort über längere Zeiträume. Atemmasken und Strahlhelme bieten keinen vollständigen Schutz, da die feinen Partikel weiterhin eingeatmet werden können. Aufgrund dieser gravierenden Gefahren ist der Einsatz von Quarzsand zum Sandstrahlen in vielen Ländern stark eingeschränkt oder vollständig verboten. In entsprechenden Regelwerken wird festgelegt, dass Strahlmittel nur geringe Mengen an kristallinem Siliziumdioxid enthalten dürfen. Quarzsand fällt somit aus den meisten zugelassenen Strahlmitteln heraus und darf lediglich unter strengen Auflagen und nur in speziellen Fällen verwendet werden.
Welche Alternativen gibt es zu Quarzsand?
Beim Sandstrahlen stehen Ihnen zahlreiche Alternativen zur Verfügung, die sowohl effektiv als auch sicher sind. Je nach Anwendung und Material können unterschiedliche Strahlmittel verwendet werden:
1. Granatsand:
Er bietet eine hohe abrasive Wirkung bei gleichzeitig geringer Staubentwicklung und eignet sich besonders für Naturstein und Holzoberflächen.
2. Schlackestrahlmittel:
Diese preisgünstigen Strahlmittel haben eine scharfe Kornstruktur und sind ideal für die effektive Reinigung verschiedenster Oberflächen.
3. Aluminiumoxid (Korund):
Dieses Strahlmittel ist sehr scharfkantig, ferritfrei und erzeugt eine rauhe Oberfläche, ideal für Metallbeschichtungen und Lackentfernungen.
4. Glasperlen und Glasgranulat:
Ferritfreie Medien, die für eine mattierte und verdichtete Oberfläche sorgen und bevorzugt für Aluminium und Edelstahl verwendet werden.
5. Kunststoffgranulat:
Weich und weniger abrasiv, daher schonend für empfindliche Oberflächen; verursacht nur wenig Staubentwicklung.
6. Nussschalengranulat:
Dieses Naturprodukt ist ideal für die schonende Reinigung empfindlicher Materialien wie Aluminium und Kunststoffen.
7. Trockeneis und Trockenschnee:
Sie hinterlassen keinen Strahlschutt und sind sehr schonend zur Oberfläche, daher ideal für empfindliche Reinigungen.
8. Soda (Natriumhydrogencarbonat):
Materialschonend durch geringe Härte und effektiver Reinigungseffekt ohne Rückstände.
9. Stahlguss (Hartguss):
Verfügbar in verschiedenen Kornformen, ermöglicht eine effektive Reinigung ohne die Grundoberfläche zu sehr aufzurauen.
Durch die Verwendung des passenden Strahlmittels erreichen Sie nicht nur ein optimales Ergebnis, sondern schützen auch die Gesundheit der Anwender und der Umgebung. Beachten Sie stets die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts, um die beste Wahl zu treffen.
Worauf sollten Sie bei der Auswahl des Strahlmittels achten?
Die Auswahl des richtigen Strahlmittels hängt stark von der beabsichtigten Anwendung ab. Berücksichtigen Sie folgende Faktoren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und gleichzeitig die Gesundheit aller Beteiligten sowie die Umwelt zu schonen:
1. Beschaffenheit und Art des Materials:
Stellen Sie sicher, dass das Strahlmittel zur Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials passt. Empfindliche Materialien wie Aluminium oder Kunststoffe erfordern sanftere Strahlmittel wie Nussschalengranulat oder Glasperlen. Robustere Oberflächen wie Beton oder Stahl können mit aggressiveren Strahlmitteln wie Stahlguss oder Korund bearbeitet werden.
2. Ziel der Oberflächenbehandlung:
Abhängig vom gewünschten Effekt können unterschiedliche Strahlmittel gewählt werden:
- Aufrauen: Verwenden Sie abrasivere Mittel wie Korund oder Schlackestrahlmittel.
- Glätten oder Mattieren: Glasperlen oder Keramikperlen sorgen für ein glattes und mattiertes Finish.
- Schonende Reinigung: Weniger abrasive Mittel wie Kunststoffgranulat oder Trockeneis sind ideal.
3. Verarbeitung und wirtschaftliche Überlegungen:
Einige Strahlmittel können mehrmals verwendet werden. Mehrwegstrahlmittel wie Stahlguss und Glasgranulat sind für wiederholte Anwendungen geeignet, während Einwegstrahlmittel wie Schlacke nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden müssen.
4. Staub- und Feinstaubbelastung:
Ein wichtiger Schutzaspekt ist die Staubentwicklung. Strahlmittel wie Granatsand und Kunststoffgranulat erzeugen weniger Staub, was die Luftqualität verbessert und die Gesundheit schützt. Vermeiden Sie Strahlmittel, die eine hohe Feinstaubbelastung verursachen, wie Quarzsand.
5. Umwelt- und Gesundheitsaspekte:
Achten Sie darauf, Strahlmittel zu wählen, die keine schädlichen Rückstände hinterlassen oder gefährliche Feinstäube freisetzen. Natürliche und umweltfreundliche Materialien wie Nussschalengranulat oder Soda bieten hier eine gute Wahl.
6. Gesetzliche Vorgaben:
Prüfen Sie die gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich des Einsatzes von Strahlmitteln in Ihrem Land. Viele Länder haben strenge Regeln zum Schutz von Gesundheit und Umwelt, die eingehalten werden müssen. Quarzsand ist aufgrund der hohen gesundheitlichen Risiken in den meisten Ländern nicht erlaubt.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren bei der Auswahl des Strahlmittels können Sie sicherstellen, dass Ihre Strahlarbeiten effizient, sicher und umweltfreundlich ausgeführt werden.