Notwendige Ausrüstung zum Sandstrahlen
Grundsätzlich sind zum Sandstrahlen folgende Geräte notwendig:
- ein Kompressor mit ausreichender Leistung (in jedem Fall über 6 – 7 bar)
- eine Becherpistole
- Strahlgutbehälter
- eventuell auch eine Strahlgutrückführung
Dazu wird natürlich auch das passende Strahlgut benötigt. Es muss für den Einsatzzweck die richtige Korngröße haben. Verbreitet sind:
- Quarzsand
- Kunststoffstrahlgut
- Glaskugeln
- Hochofenschlacke
- Korund
Die einzelnen Strahlmittel sind unterschiedlich abrasiv, das heißt abtragend. Korund und Quarzsand sind beispielsweise stark abtragend, insbesondere bei geringen Korngrößen. Glaskugeln sind weniger abrasiv, in kleinen Körnungen dienen sie auch zum Polieren.
Die Strahlbox
Damit das Material sich nicht in alle Richtungen verteilt, sollte keinesfalls im Freien gestrahlt werden. Das kann auch gefährlich sein. Notwendig ist ein Schutz des Werkstücks in einer entsprechend abgedichteten Box.
Eine solche Box selbst zu bauen, ist relativ aufwändig und erfordert neben dem notwendigen Material (Sichtscheibe, Handschuhe zum Eingreifen, Dichtung) auch eine Menge Zeit und Geld. Zu bedenken ist auch, dass die Box für die Teile, die man sandstrahlen möchte, auch die richtige Größe haben muss.
Risiken beim Sandstrahlen
Gegenüber professionellen Sandstrahleinrichtungen, wie es sie etwa in Lackierereien gibt, braucht man im Do-It-Yourself-Verfahren ein Vielfaches an Zeit. Das Ergebnis wird auch bei aller Mühe nie so perfekt.
Dazu kommt, dass beim Selbst Sandstrahlen Teile beschädigt werden können.
Durch unsachgemäße Handhabung des Strahlgeräts können, vor allem beim Strahlen mit Quarzsand oder Korund, tiefe Furchen entstehen, die dann auch mit Filler nur schwer zu korrigieren sind. Die darauf aufgebrachten Lackschichten können dann reißen.
Es können Dellen und Beulen auf Blechen auftreten, wenn das Sandstrahlen nicht perfekt beherrscht wird, oder das Strahlgut nicht geeignet ist. Diese Verformungen sind im Nachhinein oft nur sehr schwer auszugleichen.
Bleche können auch ihre notwendige Eigenspannung verlieren, wenn falsches Strahlgut verwendet wird oder unsachgemäß sandgestrahlt wird. Die Teile sind dann völlig beschädigt und können nicht mehr an der Karosserie eingebaut werden.
Beim Sandstrahlen besteht darüber hinaus immer auch ein Gesundheitsrisiko. Bei Verwendung von Eigenbau-Boxen und Heimwerker-Geräten steigt dieses Risiko enorm.
Nach dem Sandstrahlen muss möglichst sofort grundiert werden, da blankes Metall sehr anfällig ist. Auch dafür müssen entsprechende Geräte und Räume zum Trocknen zur Verfügung stehen.
Kosten-Nutzen-Rechnung
Die Anschaffung eines Strahlgeräts und der Eigenbau einer Sandstrahlbox lohnen sich nur dann, wenn man sehr oft selbst sandstrahlen möchte, und das auch professionell tut.
Wenn nur immer wieder einzelne Teile sandgestrahlt werden müssen, kommt es meist billiger, die Teile in eine Lackiererei zu bringen.
Selbst eine ganze Karosserie kostet bei einem günstigen Unternehmen samt nachfolgender Grundierung oft nur wenige hundert Euro. Das Risiko, dass dabei Karosserieteile beschädigt werden ist dabei ebenfalls ausgeschlossen.
Für das Sandstrahlen von Felgen (zum Entrosten) verlangen die meisten Lackierereien rund 70 bis 100 Euro.