Was ist Sanierputz und wann wird er eingesetzt?
Sanierputz ist ein speziell entwickelter Putz für die Sanierung von feuchten und salzbelasteten Mauerwerken. Er wird sowohl innen als auch außen verwendet und reguliert Feuchtigkeit sowie im Mauerwerk gelöste Salze. Während er Feuchtigkeit aufnimmt und deren Verdunstung ermöglicht, fängt er baustoffschädliche Salze ein und verhindert deren Eindringen an die Oberfläche. So können Schimmel und hässliche Salzausblühungen vermieden werden.
Sanierputz kommt in folgenden Szenarien zum Einsatz:
- Wasserschäden, um dauerhafte Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
- Alte und historische Bauwerke zur Erhaltung der Bausubstanz.
- Feuchte Keller und Räume zur Verbesserung der Luftqualität und Schimmelvermeidung.
- Vermoorte und salzhaltige Mauern sowie bei aufsteigender Feuchtigkeit.
Sanierputz dient als „Opferputz“ und kann bei Bedarf erneuert werden, um die darunter liegende Bausubstanz zu schützen. Er ersetzt keine Abdichtungsschicht, sondern ergänzt diese optimal, was zu einer nachhaltigen Sanierung beiträgt.
Sanierputz auftragen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Auftragen von Sanierputz im Außenbereich erfordert sorgfältiges Vorgehen und die richtige Technik. Folgen Sie dieser Anleitung, um eine erfolgreiche Sanierung zu gewährleisten:
- Untergrund vorbereiten: Entfernen Sie den alten Putz vollständig, einschließlich aller lockeren und beschädigten Bereiche, bis mindestens 1 Meter über der Schadensgrenze. Kratzen Sie mürbe Mauerwerksfugen bis zu 3 cm tief aus und reinigen Sie die Fläche gründlich mit einem Besen oder Staubsauger. Nässe die Fläche leicht vor, um die Haftung zu verbessern.
- Saniervorspritzmörtel auftragen: Mischen Sie den Saniervorspritzmörtel gemäß den Herstellerangaben an und werfen Sie ihn mit einer Maurerkelle an die Wand. Achten Sie darauf, dass der Mörtel etwa 50 % der Fläche bedeckt und eine noppenartige Struktur aufweist. Lassen Sie ihn 1-2 Tage trocknen. Bei hohen Temperaturen von über 25 °C sollten Sie die frisch aufgetragene Fläche mit einem feinen Wassersprühnebel befeuchten.
- Sanierputz anrühren: Rühren Sie den Sanierputz in einem sauberen Mörtelkübel mit klarem Wasser an, am besten mit einem elektrischen Rührwerk, um eine klumpenfreie Masse zu erhalten. Verwenden Sie die auf der Verpackung angegebene Wassermenge.
- Erste Lage Sanierputz auftragen: Tragen Sie die erste Schicht Sanierputz mit einer Dicke von 10 bis 15 mm auf. Verwenden Sie dazu eine rostfreie Glättkelle. Ziehen Sie den Putz mit einer Kartätsche oder einem Flächenglätter eben ab. Raue die Oberfläche mit einem Straßenbesen auf, sobald der Putz leicht angezogen hat, um die Haftung der nächsten Lage zu verbessern.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die erste Lage vollständig trocknen. Pro Millimeter Putzdicke rechnet man mindestens einen Tag Trocknungszeit. Schützen Sie die Fläche während des Trocknens vor Feuchtigkeit und Frost. Bei Wind, direkter Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturen kann es notwendig sein, ein Malervlies zur Beschattung zu verwenden.
- Zweite Lage Sanierputz auftragen: Kehren Sie die getrocknete Oberfläche ab, um Staub und auskristallisierte Salze zu entfernen. Tragen Sie dann die zweite Schicht Sanierputz erneut mit einer Dicke von 10 bis 15 mm auf. Die Gesamtputzdicke sollte mindestens 20 mm betragen, bei stärkerer Versalzung etwa 30 mm.
- Glätten und filzen: Ziehen Sie die zweite Schicht mit einer Kartätsche bzw. einem Flächenglätter glatt ab. Sobald der Putz angezogen hat (nach ca. 1-4 Stunden), filzen Sie die Oberfläche mit einem Filzbrett, um eine gleichmäßige Struktur zu erzielen.
- Abschließende Arbeiten: Schneiden Sie den neuen Putz am Fuß der Mauer ein, um Bewegungen des Pflasters auf die verputzte Fläche zu vermeiden. Schützen Sie die frisch verputzte Fläche während der Trocknungsphase vor zu schnellem Austrocknen und widrigen Wetterbedingungen.
Durch sorgfältiges Vorgehen bei jedem dieser Schritte stellen Sie sicher, dass der Sanierputz optimal haftet und seine Schutzfunktion effektiv wahrnimmt.