Zahlreiche Sanierungsmöglichkeiten
Ein undichtes oder verwittertes Flachdach kann auf zahlreichen Wegen saniert werden. Was alles möglich ist, hängt einerseits von der Bauweise des Flachdachs, aber auch von der Dachneigung ab. In der Regel liegt die Dachneigung 3° und 5°, ein sogenanntes Nulldach (völlig ohne Neigung) ist dagegen selten.
Wartung, Reparatur oder Sanierung?
Was genau gemacht werden muss, liegt am tatsächlichen technischen Zustand des Flachdachs. Wenn kleine Schadstellen regelmäßig ausgebessert werden, und eine ungefähr halbjährliche bis jährliche Kontrolle und Wartung stattfindet, bleibt der Zustand des Flachdachs oft lange erhalten.
Kleine Schadstellen lassen sich problemlos mit Bitumenspachtelmasse ausbessern, alternativ können auch Flüssigkunststoffe dafür zum Einsatz kommen.
Größere Schäden lassen sich oft mit sogenannten Sanierungsbahnen beheben. Solche Reparaturen sollte aber unbedingt der Fachmann durchführen. In vielen Fällen reichen diese Maßnahmen aber nicht mehr aus, und das Flachdach muss komplett saniert werden.
Möglichkeiten der Komplettsanierung
Ein Flachdach kann entweder völlig neu abgedichtet werden, wobei die alte Abdichtung entweder verbleibt, oder entfernt wird. Nach einigen Sanierungen müssen die Alt-Abdichtungen auf jeden Fall entfernt werden, da ab einer gewissen Höhe von untenliegenden Schichten Feuergefahr bestehen kann.
Bitumenabdichtungen können auch auf dem Dach verbleiben, und die Abdichtung kann als feste, haltbare Abdichtung erfolgen – eventuell mit WU-Beton oder mit rollenverschweißten Stahlplatten.
Energetische Sanierung
Bei einer anstehenden Sanierung des Flachdachs sollte man auch an die energetische Sanierung denken. Die EnEV sieht bei Flachdächern seit 2014 einen U-Wert von maximal 0,20 W/(m²K) vor, also sogar weniger als bei Außenwänden.
Dieser Wert gilt allerdings nur bei Wohngebäuden. Nicht-Wohngebäude, deren Innentemperatur mindestens 19 °C beträgt (geheizte Garage), müssen allerdings die selbe Anforderungen einhalten. Lediglich bei „halbwarmen“ Gebäuden (Temperatur höchstens zwischen 12° C und 19°C) sind 0,35 W/(m²K) zulässig.
Wenn ein Flachdach erneuert wird, oder mindestens 10% der Flachdachfläche saniert wird, muss eine zusätzliche energetische Sanierung zwingend auch bei Bestandsgebäuden erfolgen, und die oben angegebenen Werte müssen dabei zwingend erreicht werden.
Bei Flachdächern mit Gefälle (der Regelfall), wo die Dämmung keilförmig angebracht wird, gelten spezielle Bemessungs- und Berechnungsregeln für den U-Wert, die in einem Anhang der EnEV aufgeführt sind. Auch am tiefsten Punkt darf der in der DIN 4108-2 geforderte Mindestwärmeschutz für Gebäude nicht unterschritten werden.
Sanieren mit WU-Beton
WU-Beton ist ein wasserundurchlässiger Beton, der auch zur Sanierung von Flachdächern verwendet werden kann. Das in Deutschland bislang fast nur im Gewerbebereich verwendete Abdichtverfahren eignet sich auch für alle anderen Gebäude hervorragend. Es ist kostengünstig und bietet eine dauerhafte, wartungsfreie Dichtheit, und daneben noch einige weitere Vorteile.