Dauerhaftigkeit von Beton
Beton gilt als Universalbaustoff, der praktisch unbegrenzt haltbar ist. Im Prinzip stimmt das, allerdings mit Einschränkungen. Auch Beton ist einem Alterungsprozess unterworfen, und wird durch bestimmte Stoffe in der Umwelt beeinflusst. Auch Feuchtigkeit setzt Beton – insbesondere Stahlbeton im Lauf der Jahre oder Jahrzehnte deutlich zu.
Sanierungsbedarf von Beton
In den letzten Jahrzehnten hat man erkannt, dass Beton für vielfältige Risiken anfällig ist. Kleinere Schäden müssen möglichst umgehend saniert werden, da sonst größere Schäden drohen, die nur mit hohem Kostenaufwand zu sanieren sind.
Risiken für Beton
Die Ursachen für Schäden am Beton und Stahlbeton sind vielfältig. Die am häufigsten auftretenden sind:
- Fehler bei der Verarbeitung oder beim Betonieren (Beton wird oft erst auf der Baustelle hergestellt, deshalb kommt das sehr häufig vor)
- Planungsfehler, dadurch mangelhafte Betonausführung
- Verwendung ungeeigneter Betonsorten für den jeweiligen Einsatzzweck
- Einwirken von ungeplanten Kräften auf den Beton
- Betonkorrosion oder Stahlkorrosion im Beton mit nachfolgender Karbonatisierung (typischer Betonschaden)
- Einwirkung von Umweltgiften oder Stoffen aus der Luft auf den Beton (Schwefeloxide, Luftverschmutzung, und anderes)
Lösende und treibende Angriffe
Vor allem beim Einwirken von Stoffen aus der Umgebung muss man zwischen lösenden und treibenden Angriffen unterscheiden. Beide rühren von unterschiedlichen Ursachen her und müssen unterschiedlich bekämpft werden.
Lösender Angriff
Ein lösender Angriff beruht vor allem auf der Tatsache, dass Zementstein (das Bindemittel im Beton) gegen Säuren nur sehr wenig Widerstandskraft hat. Kommt es zum Einwirken säurehaltiger Stoffe auf den Beton, verwandelt sich ein Teil des Zementsteins in wasserlösliche Verbindungen, die dann im Lauf der Zeit erodiert werden. Diese Erosion schreitet von der Oberfläche her immer weiter fort und zersetzt den Beton immer mehr.
Treibender Angriff
Wenn eine chemische Reaktion im Inneren des Betons neue Stoffe bildet, die ein größeres Volumen haben, als die ursprünglichen Stoffe, werden im Inneren des Betons Kräfte freigesetzt, die mit der Zeit den Beton sprengen können. Man unterscheidet, je nachdem mit welchem Teil des Betons die Reaktion erfolgt, zwischn dem sogenannten Alkalitreiben und dem Sulfattreiben. Auch bei Stahlkorrosion im Inneren des Betons passiert ein treibender Angriff. Die Korrosion des Bewehrungsstahls führt zur Bildung von voluminösen Produkten, die den Stahlbeton sprengen können.
Daneben kann Stahlbeton noch weiteren Schäden ausgesetzt sein, die aber weniger häufig vorkommen.