Die richtige Planung
Eine sorgfältige Planung ist entscheidend für den erfolgreichen Bau Ihrer Stützmauer mit Schalsteinen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Genehmigungen prüfen:
Bevor Sie Materialien bestellen und erste Schritte einleiten, sollten Sie bei Ihrer örtlichen Gemeindeverwaltung erkundigen, ob für Ihre geplante Mauer eine Genehmigung erforderlich ist. Dies ist besonders wichtig bei höheren Bauwerken oder jenen, die an Grundstücksgrenzen verlaufen.
2. Bodenbeschaffenheit analysieren:
Analysieren Sie die Beschaffenheit des Bodens an Ihrem Bauplatz. Bei nicht tragfähigem oder stark geneigtem Untergrund können spezielle Maßnahmen zur Stabilisierung erforderlich sein, wie eine tiefere und breitere Fundamentierung.
3. Maße und Belastungen festlegen:
Bestimmen Sie die exakten Maße der Stützmauer sowie die zu erwartenden Belastungen. Für Stützmauern, die größere Höhenunterschiede ausgleichen sollen, ist die sorgfältige Berechnung der benötigten Bewehrung und der Statik notwendig. Eine Faustregel besagt, dass die Breite des Fundaments etwa 60 % der Mauerhöhe betragen sollte.
4. Fundamentdimensionierung:
Planen Sie ein robustes Fundament. Die allgemeine Empfehlung ist, das Fundament mindestens 10 cm breiter zu gestalten als die Mauer selbst. Für stark belastete oder hohe Mauern sollte die Fundamenttiefe frostfrei sein, typischerweise mindestens 80 cm.
5. Materialliste zusammenstellen:
Erstellen Sie eine detaillierte Materialliste, die neben den Schalsteinen auch Beton, Bewehrungsstahl, Mörtel sowie Drainagematerial umfasst. Kalkulieren Sie den Materialbedarf vollständig, um spätere Engpässe zu vermeiden.
6. Drainagesystem planen:
Planen Sie ein Drainagesystem ein, um Staunässe zu vermeiden und die Lebensdauer der Mauer zu verlängern. Eine Schicht aus Kies und ein Drainagerohr sind häufig verwendete Lösungen.
Schritt für Schritt zum Ziel: So errichten Sie Ihre Stützmauer
Nachdem die Planung abgeschlossen ist, können Sie nun mit dem Bau Ihrer Stützmauer beginnen. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung:
1. Vorbereitung und Aushub:
Heben Sie einen Graben für das Fundament aus, der mindestens 50 cm tief ist. Bei höheren Mauern oder ungünstiger Bodenbeschaffenheit sollte die Gründung tiefer erfolgen. Verdichten Sie den Boden und bringen Sie eine 30 cm starke Frostschutzschicht aus Schotter oder Kies ein, um Frostschäden zu vermeiden.
2. Fundament gießen:
Gießen Sie ein Betonfundament mit einer Dicke von mindestens 20 cm. Achten Sie darauf, dass die Fundamentbreite mindestens 10 cm breiter ist als die geplante Mauerstärke. Lassen Sie das Fundament mindestens 24 Stunden aushärten, bevor Sie mit dem Mauern beginnen.
3. Erste Lage Schalungssteine setzen:
Tragen Sie eine Mörtelschicht auf das Fundament auf und setzen Sie die erste Lage Schalungssteine in den Mörtel. Verwenden Sie eine Wasserwaage, um sie genau auszurichten. Verlegen Sie die Schalungssteine entlang einer gespannten Schnur, um einen geraden Verlauf sicherzustellen.
4. Weitere Lagen und Bewehrung:
Setzen Sie die weiteren Lagen Schalungssteine im Versatz aufeinander, um die Stabilität zu erhöhen. Nach jeder Schicht legen Sie horizontale Bewehrungsstäbe in die dafür vorgesehenen Öffnungen der Steine ein. Zusätzlich werden vertikale Bewehrungsstäbe durch die gesamten Hohlräume geführt und im Fundament verankert.
5. Verfüllen der Hohlräume mit Beton:
Mischen Sie erdfeuchten Beton und füllen Sie die Hohlräume in den Schalungssteinen schichtweise auf. Verdichten Sie den Beton regelmäßig, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Verwenden Sie eine Rüttelflasche oder ein Betoneisen, um den Beton während des Auffüllens zu verdichten und eine maximale Festigkeit zu gewährleisten.
6. Mauerkrone erstellen:
Die oberste Lage der Mauer bildet die sogenannte Mauerkrone. Sie kann aus speziellen Abdecksteinen oder Beton bestehen. Achten Sie darauf, dass die Mauerkrone leicht abgeschrägt ist, um den Abfluss von Regenwasser zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.
7. Einbau einer Drainage:
Füllen Sie den Bereich hinter der Mauer mit Schotter oder Kies auf, um eine gute Entwässerung sicherzustellen. Verlegen Sie ein Drainagerohr am Fundament der Mauer, um überschüssiges Wasser sicher abzuleiten und Staunässe zu verhindern.
8. Nachsorge und Abschlussarbeiten:
Sobald der Beton vollständig ausgehärtet ist, können Sie eventuelle Unebenheiten an der Mauerkrone ausgleichen. Reinigen Sie Ihre Werkzeuge gründlich, bevor der Beton vollständig aushärtet, um Beschädigungen zu vermeiden.
Mit diesen Schritten errichten Sie eine stabile und langlebige Stützmauer aus Schalungssteinen. Bei Unsicherheiten oder speziellen Anforderungen sollten Sie stets einen Fachmann hinzuziehen, um die Sicherheit und Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten.