Drei Arbeitsbereiche
Das Restaurieren eines Schaukelstuhls wird idealerweise in drei Arbeitsphasen unterteilt:
- Stabilität und Statik
- Aussehen und Optik
- Bequemlichkeit und Sitzkomfort
Die zwei gängigen Werkstoffe, aus denen Schaukelstühle bestehen, sind Holz oder Rattan beziehungsweise Bambus. Materialkombinationen sind häufig, wie beispielsweise Holzrahmen mit Geflechtbespannungen von Sitz- und Lehnflächen.
Technische Bestandsaufnahme
Zuerst wird der Schaukelstuhl geprüft. Entsprechend der drei Arbeitsphasen ist eine konstruktionstechnische Einschätzung der Ausgangspunkt beim Restaurieren. Dafür sollten Antworten auf folgende Fragen gefunden werden, um den Aufwand einer Reparatur und die Eingriffsoptionen zu planen:
- Sind alle Leisten, Verstrebungen und Rohre schadensfrei
- Sind Bauteilverbindungen wie Schraubungen,Leimungen und Wickelwerke unbeschädigt
- Ist der Schaukelstuhl verzogen beziehungsweise ist das Schaukelverhalten stabil
- Sind die Kufen an der Unterseite glatt und funktional
- Haben Bezüge und Geflechte Schäden oder wirken reißanfällig
- Sind Verstärkungen oder Schienen montierbar, um die Stabilität zu erhöhen
- Können passende Ersatzteile und Zubehör besorgt werden
Optische Bestandsaufnahme
Auch für die optische Erscheinung und den Zustand empfiehlt sich ein Fragekatalog, der zu planerischen Lösungen beim Restaurieren führt:
- Lässt sich das Gestell schleifen oder beizen
- Kann ein Polster gereinigt werden
- Müssen Polster oder Sitz- und Lehnflächen neu bezogen werden
- Wie lässt sich neue Farbe durch Streichen oder Sprayen auftragen
Ergänzungen und Verbesserungen
Beim Aufarbeiten und Restaurieren kann der Schaukelstuhl auch mit erweiterten und neuen Ausstattungsmerkmalen versehen werden:
- Feste Polsterungen durch Schaumstoffauflagen verstärken
- Stuhlhussen oder Kissen nähen
- Gummi-, Metall- oder Kunststoffschienen als Kufenbesatz aufbringen
- Individuelle Mehrfarbgebung oder Bemalung
- Verbreiterung der Lehnenauflagen gepolstert oder polsterfrei montieren