Physikalisch wirksame Faktoren
Anders als beim Eigenbau eines normalen Stuhls besteht die größte Herausforderung beim selber machen eines Schaukelstuhls, ein angenehmes Schaukeln zu erzeugen. Dafür sind mehrere Parameter ausschlaggebend:
- Der Biegeradius der Kufen
- Die Länge der Kufen
- Der Schwerpunkt des Schaukelstuhls
- Die Breite der Kufen
- Die Form der Kufenunterseiten
- Die Symmetrie der Kufen
Radius und Länge der Kufen sorgen für einen bedenkenlos nutzbaren Schaukelweg, die Bewegungsfrequenz und dienen als Sturzsicherung. Der Schwerpunkt bestimmt die Ruhelage des mit und ohne Sitzbelastung. Breite, Unterseitenform und Symmetrie der Kufen „federn“ das Schaukeln komfortabel ab und ermöglichen einen positionstreuen Standort während des Schaukelns.
Als indirekte Nutzungsmerkmale kommen die Form der Sitzfläche und der Neigungsgrad der Rückenlehne zur Geltung. Wichtig ist auch die Höhe der vorderen Sitzkante, die eine bequeme Erreichbarkeit des Bodens mit den Füßen ermöglicht. Nur so kann der Schaukelstuhl aus DIY später „betätigt“ werden.
So bauen Sie einen Schaukelstuhl selber
- 2 Holzplatten für Seiteteile (Stärke mindestens 15 Millimeter)
- Eventuell 2 Stützstege für Seitenteile
- Eventuell Lagerleisten für Sitz und/oder Lehne
- 4 Querstreben
- 1 Sitzfläche (Leisten oder Brett)
- 1 Rückenlehne (Leisten oder Brett)
- Eventuell Polsterung
- Schablonenpappe oder Papier
- Holzleim
- Schrauben und Muttern
- Bleistift und Schere
- Stichsäge
- Schleifgerät
- Akkuschrauber
1. Planungsskizze
Als Basis bauen Sie zwischen zwei identische Seitenteile die Sitz- und Lehnfläche ein. Je nach Geschmack können Sie die zwei Bretter nur mit einer Abrundung an der unteren Kante versehen oder ein geschwungenes Aussägen vornehmen. Fertigen Sie eine Skizze von der Seite und der Frontalansicht an. Je größer Sie den Kufenradius wählen, desto schneller werden die späteren Schaukelbewegungen sein.
2. Kufenbiegung
Ein langsames Schaukeln erhalten Sie, wenn der tiefste Mittelpunkt des Kufenverlaufs bis zu fünf Zentimetern niedriger als die Kufenenden liegt. Ab fünf Zentimetern beschleunigt sich der Schaukellauf und ab etwa zehn Zentimetern stören Katapultkräfte den Sitzkomfort. Die Kufenlänge sollte hinten in Flucht mit der Lehnenoberkante abschließen und vorne etwa zwanzig Zentimeter über die vordere Sitzkante herausragen.
3. Schablonen
Fertigen Sie Pappschablonen für die beiden Seitenteile an. Sie sollten auch die Befestigungspunkte und Bohrlöcher für die Querbauteile beinhalten. Nur eine präzise Symmetrie ermöglicht ein gerades Schaukelverhalten. Die Mitte der späteren Sitzfläche muss über der Mitte der Kufe liegen.
4. Bauteile aussägen
Sägen Sie die Holzplatten an den durch die Schablonen markierten Linien mit der Stichsäge aus und setzen Sie die Schraublöcher. Schleifen Sie alle Kanten nach.
5. Montieren
Kombinieren Sie Schrauben und Verleimen. Verbinden Sie die beiden Seitenteile zuerst mit den Querstreben und setzen Sie Sitz und Lehne abschließend ein.