Schiefer ist schwer und kratzempfindlich
Im Normalfall bekommen Sie die Schieferplatten verpackt in Karton, Gebinden oder auf Paletten geliefert. Nach dem Auspacken sollten Sie die Platten dorthin sortieren, wo sie später verlegt werden sollen. Das spätere Verlegen wird durch die Anpassung der Plattenstärken vereinfacht. Die Kunst ist es, die passenden Stärken und sich ergänzende Oberflächen in Struktur und Oberfläche nebeneinander zu platzieren.
Bereits beim Auspacken müssen Sie an die Kratzempfindlichkeit von Schiefer denken. Keine Sorgen müssen Sie sich machen, wenn kleine Teilchen von den Schieferplatten abplatzen. Das führt zu keiner Beschädigung, sondern verändert lediglich die Oberflächenstruktur geringfügig. Sollten Risse oder Spalten in einzelnen Schieferplatten vorhanden sein, sortieren Sie diese aus.
Kalibriert oder beidseitig bruchrau
In den meisten Fällen werden beim Schieferplatten verlegen einseitig gesägte oder kalibrierte Produkte verwendet. Der Stärkenunterschied der einzelnen Platten ist mit der ebenen Unterseite durch leichtes oder stärkeres Eindrücken in den Fliesen- oder Natursteinkleber gut ausgleichbar. Der Untergrund kann flach als Dünnbett gehalten sein, bei dem eine Legetiefe von ein bis zwei Zentimetern ausreicht.
Wenn die Schieferplatten beidseitig unbehandelte natürlich bruchraue Oberflächen haben, muss ein tieferer Untergrund oder ein Dickbett von bis zu drei Zentimetern Tiefe angelegt werden. Der Höhenausgleich der unterschiedlichen Schieferplattenstärken von nebeneinander liegenden Platten ist aufwendiger. Ein Vorteil ist die doppelte Auswahl an Strukturgebungen, da alle Schieferfliesen beidseitig eingesetzt werden können.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schieferplatten
- Eventuell Schieferfußleisten
- Naturstein- oder Fliesenkleber
- Stein- oder Leinöl (keine Firnis) und Lappen
- Fugenmasse
- Grundierung, eventuell Tiefengrundierung
- Anrührgefäß für Kleber
- Maurerkelle
- Zahnspachtel
- Fliesenkreuze
- Wasserwaage
- Nass-Schneidegerät
- Gummihammer
- Reinigungshilfen wie Lappen oder Schwamm
1. Sortieren und Verteilen
Die Schieferplatten auspacken, sortieren und nahe möglichst am späteren Legeort platzieren. Je nach Raum Strukturen zuordnen, zum Beispiel für Badezimmerböden die glättesten Oberflächenstrukturen zusammenstellen.
2. Untergrund vorbereiten
Den Untergrund muss staubfrei, sauber und trocken sein. Je nach Saugkraft eine normale Grundierung oder eine Tiefengrundierung auftragen und mindestens 48 Stunden austrocknen lassen.
3. Kleber anrühren und auftragen
Den Fliesen- oder Natursteinkleber entsprechend Packungsangabe anrühren, damit eine zähflüssige Masse entsteht. Den Kleber mit ungefähr einem Zentimeter Dicke auftragen und dabei beachten, das er nach ungefähr zehn Minuten anfängt, zu binden. Mit dem Zahn- oder Kammspachtel durchkämmen.
4. Schieferplatten verlegen
Die vorsortierten Schieferplatten in das Kleberbett drücken und aneinander ausrichten. Bei mehreren Millimetern Höhenunterschied mit zusätzlichem Kleber unterfüttern.
5. Schieferplatten reinigen
Vor dem Verfugen die Schieferplatten mit einem feuchten Tuch, Lappen oder Schwamm abwischen und abtrocknen. Danach Stein- oder Leinöl – keine Firnis – auftragen.
6. Die Fugen verfüllen
Abschließender Arbeitsschritt ist das Verfugen, wobei für Eck- und Dehnungsfugen speziell elastische Fugenmasse empfehlenswert ist. Die überstehende Fugenmasse von den Schieferplatten waschen.
Böden mit Schieferplatten sollten möglichst staub- und sandfrei gehalten werden, da die Kratzempfindlichkeit aus diesen Verunreinigungen potentielle Schleifspuren-Helfer macht. Leichterer Abrieb ist durch weiche und feuchte Tücher aus Baumwolle entfernbar, Mikrofaserprodukte eignen sich nicht.