Schimmelentfernung ohne Chemie
Viele Experten und Fachleute raten ohnehin bei der Schimmelentfernung gänzlich auf Chemie zu verzichten. Diesem Rat wird nicht immer ausreichend gefolgt – lediglich bei Schimmel im Dachstuhl wird in den meisten Fällen tatsächlich auf Chemie gänzlich verzichtet.
Entfernung der betroffenen Bauteile
Was für das Dach und den Dachstuhl gilt, kann man sinngemäß durchaus auch auf andere Bereiche übertragen: Schimmel kann man durchaus durch großflächiges Abtragen des entsprechenden Bauteils gut entfernen. Dafür nötig ist aber:
- Ermittlung der auslösenden Ursache (Feuchtigkeit)
- bautechnische, komplette Behebung der ermittelten Grundursache (Dämmfehler, Wärmebrücken, Kondensation, etc.)
- komplette Entfernung und Entsorgung der betroffenen Teile
- eventuell vorbeugende Mittel auf die Befallsstelle aufbringen (zum Beispiel Kalkfarbe)
Sinn des Rückbaus
Bei einer kleinen Schimmelstelle von lediglich wenigen Quadratzentimetern beispielsweise an der Fensterlaibung ist natürlich fraglich, ob dieses Vorgehen tatsächlich sinnvoll ist. Der Aufwand, an der Fensterlaibung großflächig Putz abzutragen und den Bereich wieder neu zu verputzen, scheint doch etwas zu hoch. Andererseits ist bei einem Befall ab einer Fläche von 0,25 – 0,5 Quadratmetern ein restloses Entfernen der betroffenen Bauteile durchaus oft sinnvoll, da die Schimmelbildung so wirksam verhindert werden kann (wenn die auslösende Ursache gleichzeitig mit behoben wird).
Bekämpfung allein durch Behebung der Ursache
In einzelnen Fällen kann es ausreichend sein, die grundlegende Ursache zu beheben. Durch die Behebung der Ursache kann der betroffene Bauteil vollständig austrocknen, dem Schimmelpilz wird dadurch die Lebensgrundlage entzogen und er stirbt von selbst ab (Schimmelpilze brauchen in jedem Fall eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 – 80 % an der Oberfläche des Bauteils, um leben zu können).
Risiko
Es stirbt dadurch zwar der Schimmelpilz ab, die Sporen bleiben aber aktiv. Sie können auch lange Phasen von Trockenheit überdauern. Bei erneuter Feuchtigkeit am Bauteil beginnt der Pilz wieder zu wachsen (aus den Sporen, die dann ausreichend gute Bedingungen vorfinden). Zudem besteht das Risiko, dass sich die Sporen über die Luft ausbreiten, und sich eventuell an einem anderen ausreichend feuchten Ort niederlassen, und dort zum Schimmelpilz werden.
Bekämpfung mit Hausmitteln
Um auf gefährliche chemische Stoffe zu verzichten, die auch möglicherweise noch langfristig schädliche Stoffe in die Raumluft abgeben können, kann man für die Desinfektion des betroffenen Bereichs auch auf bewährte Hausmittel zurückgreifen. Die Behebung der Ursache, die den Schimmelbefall ausgelöst hat (Feuchtigkeitsquelle) muss aber in diesem Fall auch zwingend erfolgen, sonst ist langfristig kein Erfolg der Maßnahmen zu erwarten.