Auftreten von Schimmel im Kinderzimmer
Schimmel kann in Kinderzimmern genauso auftreten, wie in anderen Räumen. Betroffen sein kann Innenwand genauso wie die Fensterfugen oder die Fensterlaibung. Auch an Teppichen – und ganz tückisch – auch unter dem Estrich kann Schimmel auftreten.
Gefahren durch Schimmel
Schimmel birgt gleich mehrere Gefahren:
- Schimmelsporen in der Raumluft
- Gifte des Schimmelpilzes (sogenannte Mycotoxine), die schädlich sein können
- mögliche Besiedelung des Körperinneren mit Schimmel
- in Einzelfällen bei bestimmten Schimmelarten lebensbedrohliche akute Krankheiten wenn der Schimmel in den Körper gelangt
Gefahrenquellen
Solange Schimmel nur im Raum vorhanden ist, und sich dadurch Schimmelsporen in der Luft befinden, ist das Auftreten von tödlichen Erkrankungen bei gesunden Erwachsenen in der Regel ausgeschlossen. Eine sehr hohe Gefahr besteht allerdings, wenn Schimmel in den Körper gelangt.
Gefahren für Kinder
Bei Kindern gelten andere physiologische Voraussetzungen als bei Erwachsenen. Ihr Immunsystem ist noch nicht fertig ausgebildet, und generell weniger leistungsfähig im Vergleich zu dem eines Erwachsenen. Dazu kommt, dass Kinder leichter einmal Schimmelsporen in den Körper bekommen können:
- Kinder kriechen auf dem Boden
- Kinder stecken häufig die Finger und Gegenstände in den Mund
- Gerade Kinder spielen gerne mit den farbigen und bunten Belägen, wenn sie sie erreichen können
Darum sind die Gefahren für Kinder unproportional höher als für Erwachsene. Folgende Krankheiten können von Schimmel verursacht werden.
Allergien
Das Immunsystem versucht auch bei Kindern, mit der Bedrohung durch die eingeatmeten Schimmelsporen fertig zu werden. Das gelingt in den meisten Fällen aber nicht so erfolgreich wie bei Erwachsenen, das überschießend reagierende und ständig zur Reaktion gezwungene Immunsystem kann Allergien auslösen (Fehler-Antwort des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe).
Atembeschwerden
Schimmelsporen stellen für einen kindlichen Organismus eine schwere Dauerbelastung dar. Studien zeigen, dass das Risiko, an Asthma zu erkranken bei Kindern aus schimmelbelasteten Haushalten bis zu viermal so hoch ist. Dazu können auch andere chronische Erkrankungen der oberen Atemwege und in schweren Fällen auch der unteren Atemwege kommen (etwa eine sogenannte allergische Alveolitis – eine durch Überreaktion verursachte Lungenentzündung).
Allgemeine Symptome
Einige Schimmelpilze produzieren auch Giftstoffe, teilweise sind diese Giftstoffe auch in den Sporen vorhanden. Diese Gifte können, wenn sie in der Raumluft vorhanden sind, zahlreiche Symprome auslösen:
- Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen
- Muskelschmerzen
- chronische Augenreizungen und Bindehautentzündungen
- diverse Hautkrankheiten, darunter Neurodermitis-Formen
- chronische Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen
Aspergillose und Mykosen
Wenn Schimmel oder Sporen in das Körperinnere gelangen, kann sich der Pilz dort an verschiedenen Geweben ansiedeln. Er ist dort nur mit wenigen Medikamenten und teilweise sehr schwierig zu bekämpfen und kann schwere Zerstörungen an unterschiedlichen Körpergeweben (Nasennebenhöhlen, Ohrinneres, alle inneren Organe) auslösen. Nicht nur Aspergillus-Arten, sondern auch andere Schimmelpilzarten können, wenn der Schimmel in den Körper aufgenommen wird.
Vergiftungen durch Schimmel
Bestimmte Schimmelgiftstoffe, speziell von Aspergillus flavus („gelber Schimmel“ können Leberkrebs und auch schwere Herzerkrankungen verursachen, daneben sind auch Nierenversagen (Citrinin), ständiges Muskelzittern und schwerste Magen-Darm-Erkrankungen möglich (vor allem durch Fusarium-Schimmelpilze).
Schimmelsanierung im Kinderzimmer
Wenn Sie auch nur den leisesten Verdacht (Schimmelanzeichen) haben, dass sich im Kinderzimmer Schimmel befinden könnte, sollten Sie unbedingt einen Gutachter zu Rate ziehen. Bei der Sanierung sollte nicht das alleinige das Entfernen sichtbaren Schimmels das Ziel sein, sondern eine tief greifende Komplettsanierung aller betroffenen Bauteile und eine Bekämpfung der eigentlichen Ursache für den Schimmelbefall.