Ursachen und erste Schritte
Schimmelbildung nach einer Sanierung kann verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist die unzureichende Berücksichtigung der bauphysikalischen Gegebenheiten bei energetischen Sanierungsmaßnahmen. Wenn neue, dichte Fenster und Türen eingebaut werden, ohne gleichzeitig ein angemessenes Lüftungskonzept zu implementieren, erfolgt oft keine ausreichende Luftzirkulation. Dies führt dazu, dass die feuchte Luft nicht richtig entweichen kann und sich Kondenswasser an Wänden und Decken bildet.
Ein weiteres Problem können Wärmebrücken darstellen, also Bereiche im Gebäude, durch die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch benachbarte Bereiche. Diese kühlen stärker ab, wodurch sich Feuchtigkeit niederschlägt und ein idealer Nährboden für Schimmel entsteht.
Erste Schritte bei Schimmelbefall:
- Schaden dokumentieren: Fertigen Sie Fotos an und notieren Sie sich das Ausmaß des Befalls. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Mieter sind und den Vermieter informieren müssen.
- Raumluftfeuchtigkeit überprüfen: Mithilfe eines Hygrometers können Sie die Luftfeuchtigkeit in den betroffenen Räumen überprüfen. Ideal sind Werte zwischen 40% und 60%.
- Provisorisches Lüften: Lüften Sie mehrmals täglich für 5-10 Minuten mit weit geöffneten Fenstern, um die feuchte Luft aus den Räumen zu transportieren.
- Fachkräfte hinzuziehen: Wenn der Schimmelbefall großflächiger ist (mehr als 20-50 cm²) oder Sie die Ursache nicht eindeutig identifizieren können, sollten Sie einen Sachverständigen oder ein Fachunternehmen hinzuziehen, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine geeignete Sanierung durchzuführen.
Durch diese Maßnahmen können Sie nicht nur den aktuellen Schimmelbefall eindämmen, sondern auch dafür sorgen, dass sich der Schimmelpilz nicht weiter ausbreitet und langfristig verhindert wird.
Lösungsansätze zur Schimmelbekämpfung
Um Schimmel nach einer Sanierung effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, sofort Maßnahmen zu ergreifen. Die Vorgehensweise hängt von der Schwere des Befalls ab:
Kleinflächige Schimmelflecken selbst beseitigen
Kleinere, oberflächliche Schimmelflecken bis zu einer Fläche von etwa 0,5 Quadratmetern können Sie in vielen Fällen selbst entfernen. Bereiten Sie sich entsprechend vor und stellen Sie sicher, dass die Ursache des Schimmels identifiziert und behoben wurde, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden.
- Mittel zur Schimmelentfernung: Geeignet sind hochprozentiger Alkohol (mindestens 70%), Wasserstoffperoxid oder spezielle Schimmelentferner auf Alkoholbasis.
- Schutzmaßnahmen: Tragen Sie stets eine Atemschutzmaske und Schutzhandschuhe, um sich vor Sporen zu schützen. Sorgen Sie für eine gute Belüftung, indem Sie die Fenster weit öffnen.
- Schritte zur Reinigung: Das Reinigungsmittel auf die betroffene Stelle auftragen und gemäß den Anweisungen einwirken lassen. Danach mit klarem Wasser nachwischen und die Fläche gut trocknen lassen.
Großflächiger Schimmelbefall – Fachkraft beauftragen
Bei größeren Schimmelbefällen, insbesondere wenn diese größer als ein halber Quadratmeter sind oder tief ins Mauerwerk eingedrungen sein könnten, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
- Ursachenanalyse und Sanierungskonzept: Ein Fachunternehmen wird zuerst die Ursachen des Schimmelbefalls analysieren und ein umfassendes Sanierungskonzept erstellen. Dazu gehören die Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen, das Abtöten der Schimmelsporen und die Wiederherstellung der betroffenen Bereiche.
- Professionelle Schimmelentfernung: Qualifizierte Fachkräfte verfügen über die nötigen technischen Mittel und Kenntnisse. Sie werden die betroffenen Bereiche absichern, den Schimmel entfernen sowie die betroffenen Flächen desinfizieren und trocknen.
Nachsorge und Prävention
- Regelmäßige Inspektionen: Nach der Schimmelbeseitigung sollten regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Schimmel nicht zurückkehrt. Achten Sie auf frühzeitige Anzeichen von Feuchtigkeit oder Schimmel.
- Dauerhafte Maßnahmen: Optimieren Sie die Raumlüftung und nutzen Sie gegebenenfalls automatische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Bei wiederholtem Schimmelbefall sollten möglicherweise dauerhafte Maßnahmen wie die Verbesserung der Dämmung oder die Beseitigung von Wärmebrücken in Betracht gezogen werden.
Durch eine schnelle und sorgfältige Schimmelbekämpfung sowie gezielte Nachsorge können Sie langfristig ein gesundes und schimmelfreies Wohnumfeld schaffen.
Schimmel vorbeugen – So geht’s
Um Schimmelbildung in einem frisch sanierten Zuhause zu verhindern, ist es entscheidend, das Raumklima aktiv zu managen und darauf zu achten, dass Feuchtigkeit abgeleitet wird. Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
Geeignete Belüftung und Luftzirkulation
- Automatische Lüftungssysteme: Wenn regelmäßiges manuelles Lüften nicht möglich ist, kann eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sinnvoll sein. Diese sorgt für kontinuierlichen Luftaustausch und verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut.
- Keller richtig lüften: Insbesondere im Sommer sollten Kellerfenster geschlossen bleiben, da warme, feuchte Außenluft an den kühlen Wänden kondensieren und Schimmel verursachen kann.
Optimale Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit
- Kontrollieren der Luftfeuchtigkeit: Mithilfe eines Hygrometers lässt sich die ideale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 % halten. Werte darüber hinaus begünstigen Schimmelwachstum.
- Angemessene Raumtemperatur: Halten Sie alle Räume – auch wenig genutzte – immer leicht beheizt. Die Temperatur sollte nicht unter 14 Grad Celsius fallen, um Kondensation an kalten Oberflächen zu vermeiden.
Präventive Raumeinrichtung
- Mindestabstand der Möbel: Stellen Sie Möbelstücke mindestens 5 bis 10 Zentimeter von kalten Außenwänden entfernt auf, um die Luftzirkulation zu ermöglichen. Möbelstücke auf Füßen fördern zusätzlich die Luftzirkulation und verhindern kalte Stellen.
- Gleichmäßiges Heizverhalten: Vermeiden Sie stark unterschiedliche Temperaturen in unterschiedlichen Räumen. Halten Sie alle Räume auf einigermaßen konstantem Temperaturniveau.
Feuchtigkeitsquellen minimieren
- Textilien trocken halten: Lagern Sie keine feuchten Textilien in schlecht belüfteten Bereichen. Trocknen Sie Kleidung und Handtücher möglichst schnell und an gut belüfteten Orten.
- Raumeinstellungen berücksichtigen: Nutzen Sie Vorhänge, Teppiche und Möbel, die eine Luftzirkulation nicht behindern, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden.
Durch konsequentes Umsetzen dieser Maßnahmen können Sie das Risiko der Schimmelbildung nach einer Sanierung erheblich minimieren und ein langfristig gesundes Wohnklima schaffen.