Schimmelentfernung: Der erste Schritt
Bevor Sie mit dem Streichen beginnen, ist die gründliche Entfernung des Schimmels zwingend erforderlich. Ein Überstreichen ohne vorherige Sanierung kann das Wachstum des Schimmels unter der Farbe beschleunigen, da viele Farben Wasser und organische Stoffe enthalten, die als Nährboden dienen.
Ausrüstung und Schutz
Tragen Sie bei der Schimmelentfernung immer eine Atemschutzmaske, Handschuhe und Schutzkleidung, um sich vor schädlichen Sporen zu schützen. Öffnen Sie die Fenster weit, um für eine ausreichende Belüftung zu sorgen und die Sporen nach draußen zu leiten.
Ursachenanalyse
Identifizieren Sie die Ursache der Schimmelbildung. Diese kann durch undichte Wasserrohre, Feuchtigkeit aus der Raumluft oder bauliche Mängel entstehen. Eine dauerhafte Lösung setzt die Beseitigung der Ursache voraus.
Kleinflächenbehandlung (bis 0,5 m²)
Für kleinere, oberflächliche Befälle können Sie den Schimmel selbst behandeln. Sprühen Sie ein schimmelhemmendes Mittel auf die betroffene Stelle, lassen Sie es einige Zeit einwirken und wischen Sie es anschließend mit feuchten Tüchern ab. Achten Sie darauf, keinen Staub aufzuwirbeln, um die Verbreitung von Sporen zu vermeiden.
Großflächenbehandlung (über 0,5 m²)
Bei größerem Befall sollte eine Fachkraft hinzugezogen werden. Fachbetriebe verfügen über die notwendigen Werkzeuge und Kenntnisse, um den Schimmel sicher und wirksam zu entfernen und die Ursache fachkundig zu beheben.
Durch die Beachtung dieser Schritte können Sie sicherstellen, dass der Schimmel vollständig entfernt wird und eine erneute Bildung verhindert wird, bevor Sie mit der eigentlichen Wandbehandlung beginnen.
Die richtige Wandbehandlung nach der Schimmelentfernung
Nach der gründlichen Schimmelentfernung und der vollständigen Trocknung der Wand ist es wichtig, die Wand richtig zu behandeln, um neuen Schimmelbefall zu verhindern und die Oberflächen optimal zu schützen.
Verwendung von Kalkputz und Kalk-Mineral-Anstrichen
Anorganische Materialien wie Kalkputz oder Kalk-Mineral-Anstriche sind ideal für die Nachbehandlung ehemaliger Schimmelstellen. Diese Materialien regulieren die Feuchtigkeit effektiv und reduzieren das Risiko von Schimmelneubildung.
Feuchtigkeitsschutz durch Beschichtungen
Besonders gefährdete Bereiche können mit speziellen Beschichtungen behandelt werden. Materialien wie Calciumhydroxid verbessern die pH-Werte der Oberfläche und erschweren den Schimmelsporen das erneute Ansiedeln. Achten Sie darauf, Produkte ohne schädliche Biozide zu wählen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Vermeidung von Tapeten
Tapeten sollten in Bereichen, die zuvor von Schimmel befallen waren, möglichst vermieden werden. Tapeten bieten Schimmelsporen potenziell einen Nährboden und können die Feuchtigkeitsregulierung der Wand behindern.
Gezielte Dämmung bei Kältebrücken
In Bereichen mit Kältebrücken kann eine gezielte Dämmung unerlässlich sein. Kalziumsilikatplatten eignen sich hervorragend für diesen Zweck, da sie das Temperaturgefälle verteilen und kühle Stellen, an denen sich Kondensation bilden kann, vermeiden.
Grundierung und Anstrich
Verwenden Sie bei stark saugenden Untergründen einen geeigneten Tiefengrund, bevor Sie die Endfarbe auftragen. Dies verbessert die Haftung und sorgt für ein gleichmäßiges Ergebnis. Kalkfarben oder Silikatfarben sind dabei wegen ihrer feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften besonders zu empfehlen.
Diese Maßnahmen helfen nicht nur, Ihre Wände optisch ansprechend zu gestalten, sondern sie auch langfristig gegen Schimmelbefall zu wappnen und ein gesundes Wohnumfeld zu schaffen.
Vorbeugung von Schimmelbildung
Schimmelbildung in Wohnräumen lässt sich durch eine Kombination aus korrekt eingestellter Luftfeuchtigkeit, angemessener Belüftung und der richtigen Möblierung gezielt verhindern. Achten Sie darauf, dass keine baulichen Mängel vorliegen, die Schimmelwachstum begünstigen könnten, wie undichte Rohre oder schlechte Dämmung.
Optimale Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Ein wesentlicher Faktor zur Vermeidung von Schimmel ist die Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Die ideale Raumluftfeuchtigkeit sollte zwischen 40% und 60% liegen. Nutzen Sie ein Hygrometer, um die Feuchtigkeitswerte regelmäßig zu überprüfen. Ergänzend dazu ist die richtige Raumtemperatur wichtig:
- Wohn- und Schlafräume: etwa 20°C
- Küche und Bad: etwa 17-18°C
Korrekte Belüftung
Effizientes Lüften reduziert die Luftfeuchtigkeit und beugt der Schimmelbildung vor. Ideal ist das Stoßlüften:
- Öffnen Sie mehrmals täglich die Fenster für jeweils 5-10 Minuten, um die gesamte Raumluft auszutauschen.
- Noch effektiver ist das Querlüften, bei dem Sie gegenüberliegende Fenster und Türen gleichzeitig öffnen.
Richtige Möblierung
Die Platzierung Ihrer Möbel kann zur Schimmelprävention beitragen. Stellen Sie Möbelstücke nicht direkt an Außenwände. Ein Abstand von etwa 5-10 cm hilft, die Luftzirkulation zu gewährleisten und verhindert feuchte Stellen.
Zusätzliche Maßnahmen
Einige zusätzliche Maßnahmen können helfen, Schimmel langfristig vorzubeugen:
- Verwenden Sie harte, luftdurchlässige Materialien für Ihre Wandbeschichtung, wie Kalkfarbe oder Silikatfarbe, die Feuchtigkeit regulieren können.
- Vermeiden Sie das Trocknen von Wäsche in Wohnräumen, da dies die Luftfeuchtigkeit erheblich erhöht.
- Verwenden Sie ggf. Raumentfeuchter oder Luftentfeuchter in besonders anfälligen Räumen wie dem Keller oder Badezimmer.
Durch diese umfassenden Maßnahmen schaffen Sie ein gesundes Raumklima und vermindern das Risiko einer erneuten Schimmelbildung.