Aufgabe von Schimmelsporen
Schimmelpilze aller Arten wachsen besonders schnell, und verbreiten sich gut. Für ihre Verbreitung benötigen sie sogenannte Sporen, die die selbe Aufgabe erfüllen, wie die Samen von Pflanzen. Die Sporen setzen sich an geeigneten Orten fest, und bilden dort wiederum einen neuen Pilz mit den sichtbaren Myzelien (den Pilzfäden) und eigenen Sporenkörpern. So kann ein Pilz nach und nach alle in der Nähe gelegenen, geeigneten Orte befallen und sich ausbreiten.
Sporenkonzentrationen
Je nach Art des Schimmels kann die Größe und Häufigkeit der sogenannten Sporenträger (Sporangien) unterschiedlich sein. Dementsprechend ist auch die Sporenkonzentration auch je nach Schimmelart unterschiedlich groß. Je mehr sich ein Schimmelpilz ausbreitet, desto höher wird die Konzentration der Sporen in der Raumluft.
Unterschiede bei einzelnen Arten
Die Menge der abgegebenen Sporen kann je nach Art des Schimmelpilzes unterschiedlich hoch sein. Die Zahl der abgegebenen Sporen richtet sich nach der Anzahl, der Dichte und der Größe der jeweiligen Sporangien (Sporenkörpern) im Pilz selbst. Eine Abschätzung gelingt, wie auch die exakte Bestimmung der Art, immer nur dem Fachmann.
Gefahren durch das Einatmen der Sporen
Wenn ständig sporenverseuchte Luft eingeatmet wird, kann das auf längere Sicht zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führen:
- Allergien und allergischen Reaktionen
- Atembeschwerden
- asthmatische Erkrankungen
- im Einzelfall auch zu schwereren bis lebensbedrohlichen Krankheitsbildern
Unterschiede bei den Arten
Einzelne Schimmelarten haben aggressivere Sporen als andere. So können zum Beispiel beim Roten Schimmel auch ernsthafte Lungenerkrankungen beim Einatmen der Sporen die Folge sein. Einige Arten enthalten auch in den Sporen teilweise gefährliche Mykotoxika (Pilzgifte), die im Körper schwerste Krankheiten auslösen können, wie etwa der berüchtigte Gelbe Schimmel.
Festsetzung von Schimmel im Gewebe
Durch das Einatmen von Sporen ist das Risiko gering, dass sich der Pilz auch innerhalb des Körpers festsetzen kann, ein gewisses Risiko besteht aber, vor allem beim Gelben Schimmel. In Hohlräumen des Körpers kann sich dann ein sogenanntes Aspergillom bilden, auch schwere Lungenentzündungen sind fallweise möglich. Auch andere Besiedelungsorte, wie etwa die Haut, die Ohren oder die Nasennebenhöhlen, innere Organe oder sogar das zentrale Nervensystem sind fallweise möglich. Die Therapie solcher Erkrankungen erfolgt mittels sogenannter Antimykotika.
Besonders gefährdete Personen
Der Körper kann Schimmelpilze und Sporen in der Regel gut abwehren, wenn das Immunsystem intakt ist. Dann richten Pilzsporen nur sehr wenig Schaden an. Gefährdet sind aber alle Personen, deren Immunsystem nicht oder nicht mehr völlig intakt ist:
- Kinder (deren Immunsystem noch nicht so gut ausgebildet ist wie bei Erwachsenen)
- alte und kranke Menschen
- Menschen mit Immunschwächekrankheiten
- Menschen die unter immunsuppressiver Therapie stehen
- Menschen die Chemotherapie bekommen
- Menschen mit AIDS
- Menschen mit Mangel an weißen Blutkörperchen (Neutropenie)
- Menschen die unter Leukämie leiden
Für sie ist das Einatmen von Schimmelpilzsporen besonders gefährlich, da der Körper sie nicht immer, wie bei Gesunden, ausreichend selbst abwehren kann.