Austrocknung und heimische Gehölze
Der entscheidende Kniff für die Haltbarkeit eines Schindeldaches ist das perfekte Ausnutzen der natürlichen Eigenschaften. Die Schindeln müssen in der Lage sein, immer wieder auf einen Feuchtigkeitsanteil von unter zwanzig Prozent auszutrocknen. Das wird durch die richtige Schindelqualität, die passende Anordnung und eine fachgerechte Montage gewährleistet.
Als Gehölze für ein Schindeldach wurden in der Vergangenheit meist heimische Gehölze mit geringen Lieferwegen gewählt. Die heimischen Nadelgehölze wie Lärche, Tanne oder Fichte haben allerdings nur eine Lebensdauer von zwölf bis vierzig Jahren. Durch Imprägnierung oder Räucherung kann sie um einige Jahre verlängert werden.
Kanadische Baumarten
In der heutigen Zeit mit ihrem weltweiten Transportwesen werden für Schindeldächer vor allem kanadische Gehölze verwendet. Besonders die Familie der Lebensbäume, lateinisch Thujas, und verschiedene Zedernarten finden Verwendung. Sie bringen durch ihren hohen Harzgehalt eine große Widerstandskraft gegenüber Pilz- und Insektenbefall mit.
- Rotzeder
- Weißzeder
- Gelbzeder
- Alaskazeder
- Kanadische Lärche
- Weiße Ostzeder
Decklagen und Hinterlüftung
Beim Eindecken eines Schindeldachs wird bei einer Dachneigung von mehr als 71 Grad eine zweilagige Deckung durchgeführt. Bei flacheren Dachneigungen zwischen siebzig und 23 Grad werden die Schindeln auf eine Lattung zur Hinterlüftung genagelt. Bei noch flacheren Dachneigungen muss ein wasserabweisendes Unterdach montiert werden. Ab rund 15 Grad Neigung ist ein Schindeldach nicht mehr möglich.
Neben der Hinterlüftung des Schindeldachs ist die Beweglichkeit der einzelnen Schindeln zu berücksichtigen. Wenn die Schindeloberseite nass wird, legen die Kanten sich Richtung Dach an. Beim Austrocknen bewegen sie sich genau anders herum. Um ihnen die notwendige Beweglichkeit zu geben, darf jede Dachschindel nur mit zwei rostfreien Nägeln fixiert werden.