Polternde Scheiben lösen die Schläge aus
Die Antriebswelle einer Schlagbohrmaschine ist zwischen dem Motorende und dem ins Bohrfutter ragenden Ende unterbrochen. Im Aufbau der Bohrmaschine sitzen sich zwei Scheiben mit Sägezahnprofilen gegenüber. Durch den manuellen Druck auf die Maschine und den entstehenden Gegendruck werden die Scheiben aufeinandergedrückt.
Im Zustand des Rotierens treffen die Sägezähne abwechselnd an den Spitzen aufeinander und rutschen jeweils wieder in eine Zahnkerbe ab. Dieses „polternde“ Auf und Ab und das ständige Verändern der Bohrwellenlänge um einige Millimeter löst das Schlagen aus. Die Art des Bohrfutters muss eine starre Einheit mit dem eingespannten Bohrer darstellen.
Grenzen der Schlagbohrmaschine
Die Funktionsweise eines Bohrhammers unterscheidet sich in der Erzeugung der Schläge, die meist pneumatisch durch Luftkompression erfolgt und die Übertragungsart der Schläge. Der beweglich im Bohrfutter gelagerte Bohrer wird direkt „geschlagen“, was einen effektiveren Krafttransport ermöglicht.
Beim Bedienen einer Bohrmaschine mit Schlagwerk entscheidet der manuell erzeugte Andruck die Wirksamkeit. In harten Betonmischungen kann die Andruckkraft der Bohrmaschine nicht ausreichen, um eine Materialverdrängung zu ermöglichen. Daher gibt es bei der Frage, ob eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer eingesetzt werden soll, eine natürliche Grenze.
Schlaganzahl pro Minute
Ein anderer Grund, sich für einen Bohrhammer zu entscheiden, kann der Bedienungs- und Laufkomfort sein. Durch das Schlagen der „ganzen“ Maschine ist der Kraftaufwand bei der Nutzung enorm und belastet neben Muskeln auch Gelenke, Sehnen und Kapseln.
Um ein ausreichendes Bohrergebnis zu ermöglichen, arbeitet der Schlagmechanismus mit einer hohen Schlagfrequenz. Die polternden Scheiben „verrutschen“ bis zu fünfstelligen Werten pro Minute und erzeugen die entsprechenden Schlagzahlen. Bohrhammer arbeiten mit vierstelligen Schlagzahlen in der Minute.