Die Vorteile von einem selbst gebauten Schrank
Einen Schrank selbst zu bauen ist nicht nur meistens günstiger als einen Schrank zu kaufen. Der Selbstbau bringt auch andere Vorteile mit sich:
- Sie können den Schrank ganz Ihren Bedürfnissen anpassen in Bezug auf die Anzahl der Schubladen, Ablagen, Kleiderstangen, Größe etc.
- Der Schrank kann exakt an die Raumgegebenheiten angepasst werden. Dachschrägen können so einfach mit eingearbeitet werden.
- Sie können zwischen unterschiedlichen Türmechanismus wählen, z.B. einer Schiebetür oder einer herkömmlichen Tür.
- Bei der farblichen Gestaltung Ihres Schranks sind keine Grenzen gesetzt.
Von einfach bis kompliziert
Ganz einfach
Wenn Sie es gern ganz einfach hätten, können Sie schlicht mehrere Regalteile kaufen, diese an der Wand platzieren, eine oder mehrere Kleiderstangen ziehen und von einer Wand bis zur anderen eine Gardinenstange kurz unter der Decke anbringen, an der Sie einen langen Vorhang befestigen. So erhalten Sie einen begehbaren Schrank ohne auch nur ein Stück Holz verschraubt zu haben.
Einfach
Wenn Sie den Bau so einfach und günstig wie möglich gestalten wollen, können Sie sich dafür entscheiden, Ihren Schrank zwischen zwei Wänden sowie am Fußboden und Decke zu befestigen. So erhalten Sie einen stabilen, deckenhohen Schrank, für den Sie noch dazu relativ wenig Material brauchen, da die Seitenwände sowie die Hinterwand von den Zimmerwänden bereitgestellt werden. In diesem Fall verwenden Sie am besten Schiebetüren, für die Sie ganz einfach Schienen an der Decke und am Boden befestigen. Eine Wandhalterung braucht man hierbei nicht.
Komplizierter
Etwas kniffliger wird es, wenn Sie einen freistehenden Schrank mit Rückwand, Seitenteilen und allem drum und dran konstruieren wollen. Aber auch das ist machbar, denn immerhin ist das Zusammenbauen eines vorgefertigten Schrankes auch nicht viel was anderes. Einziger Unterschied ist, dass Sie die einzelnen Schrankteile selber zusägen müssen und die Vorbohrungen selbst anbringen müssen. Wie das genau geht, erklären wir in der folgenden Anleitung Schritt für Schritt.
Begehbarer Kleiderschrank
Wenn Sie sich einen begehbaren Kleiderschrank selber bauen wollen, erklären wir Ihnen hier ausführlich, wie’s geht.
Schritt für Schritt zum selbst gebauten Schrank
- Bodenplatte
- Seitenwände
- Türen
- Rückwand (z.B. 1 – 2 Spanplatten)
- evtl. Zwischenwand
- Abdeckung für oben
- Regalbretter
- Schrauben
- Winkel zum Anbringen der Regalbretter
- Türgriffe
- evtl. Schubladen + Schienen
- Scharniere
- Kleiderstange (falls gewünscht)
- Nägel
- evtl. Farbe oder Lack
- Hammer
- Schraubenzieher
- Akkubohrer
- Wasserwaage
- Metermaß
- Bleistift zum Markieren
- Schleifpapier
- evtl. Säge
- evtl. Pinsel und Farbrolle
1. Zuschneiden
Entwerfen Sie zu Hause am besten einen detaillierten Plan Ihres Schrankes. Messen Sie den dafür vorgesehenen Platz genau aus, überlegen Sie sich, ob Sie Schubladen brauchen und wie viel Regalbretter von Nöten sind. Entscheiden Sie auch, ob bzw. wie viele Kleiderstangen Sie anbringen möchten. Schreiben Sie alle Maße genau auf und gehen Sie damit in den Baumarkt. Lassen Sie sich hier alle Einzelteile genau zuschneiden. So ersparen Sie sich eine Menge Arbeit und Schmutz zu Hause.
Anschließend sollten Sie sämtliche Schrauben, Scharniere, Türgriffe etc. kaufen.
2. Vorbohren
Zu Hause angekommen sollten Sie die Einzelteile sortieren und ihnen die jeweiligen Schrauben und Scharniere zu ordnen. Anschließend markieren Sie Ihrem Plan entsprechend, wo welches Teil angebracht werden soll.
Dann können Sie mit den Vorbohrungen beginnen. Vorbohrungen sind z.B. dort nötig, wo Sie später die Winkel für die Regalbretter anbringen wollen. Achten Sie hier darauf, dass Sie den richtigen Bohraufsatz verwenden!
Auch Schienen für eventuelle Schubladen können jetzt schon angebracht werden und die Stellen, an denen später Türgriffe angebracht werden, können vorgebohrt werden.
Bevor Sie mit dem Zusammenbau beginnen, können Sie auch die Scharniere schon an das Schrankgestell anbringen. Achten Sie hier darauf, dass die Scharniere aller Türen genau auf der gleichen Höhe sind (sofern mehr als eine Schranktür vorhanden ist).
3. Schrankgestell zusammenschrauben
Schrauben Sie nun die Seitenteile an den Unterboden an. Lassen Sie dabei die Seitenteile auf beiden Seiten ein paar Zentimeter über den Unterboden herausragen, sodass Sie einen Sockel schaffen. Es ist günstig, diesen so zu wählen, dass Sie mit dem Staubsauger oder einem Wischlappen darunter kommen.
Falls eine Zwischenwand eingebaut werden soll, kommt diese als nächstes dran.
Dann legen Sie das Gestell flach auf den Boden, mit der vorderen Seite nach unten und nageln oder schrauben die Rückseite fest.
Zum Schluss kommt das Oberteil darauf und fertig ist Ihr Schrankgestell.
Überprüfen Sie während des Zusammenschraubens immer wieder mit einer Wasserwaage, ob alles rechtwinklig und gerade angebracht wurde.
4. Türen und Schubladen
Nun können Sie die Scharniere an die Türen anschrauben. Das geht am besten zu zweit. Achten Sie auf die richtige Einstellung der Türen.
Anschließend schieben Sie die Schubladen in die vorgesehen Schienen.
5. Türgriffe und Ablagen
Nun können Sie die Winkel für die Ablagen feststecken und anschließend die Ablagen darauf verteilen. Auch Türgriffe können nun angebracht werden.
6. Abschleifen und Streichen
Schleifen Sie eventuell raue Stellen mit etwas Schleifpapier glatt.
Anschließend können Sie den Schrank nach Belieben streichen oder lackieren.