Gusseisen oder Stahlguss
Vor dem Restaurieren sollte zweifelsfrei festgestellt werden, ob es sich beim Material um Gusseisen oder Stahlguss handelt. Ein Indikator ist das Vorhandensein einer Ambossfläche hinter der hinteren Klemmbacke. Sie existiert nur an Stahlgussmodellen. Bei Gusseisen sollte das Restaurieren mit einer Schutzlackierung gegen Korrosion abgeschlossen werden.
Unverzichtbar ist ein komplettes Zerlegen des Schraubstocks. Eine fotografische Dokumentation der einzelnen Arbeits- und Demontageschritte hilft beim späteren Wiederaufbau des Schraubstocks. Eventuell korrodierte, verklebte oder andersartigen Widerstand bietende Bauteilverbindungen können gut mit Kriechöl wie Caramba oder WD 40 gelöst werden.
Einzelteile komplett säubern
Die bis zu 14 Einzelteile eines Schraubstocks besitzen viele Vertiefungen, Rillen, Kanten und schwer zu erreichende Flächen. Die beste Methode, um Altlack und Fette zu entfernen, ist das Sandstrahlen. Ein Schleifen mit der Hand, bei den meisten Bauteilen nur mit einem leistungsfähigen Drempel sinnvoll, ist sehr zeitraubend und arbeitsintensiv.
Wenn auf optische Aspekte verzichtet wird, kann haltbarer Altlack nur angeschliffen werden. Es gibt Schraubstöcke, deren eingebrannte Schriftzüge und Logos in Erstlackierung, oft in Hammerschlagoptik, nach fünfzig Jahren noch gut lesbar sind.
Wichtig sind alle beweglichen Teile und die entsprechenden Führungen. Bei ausgeschlagenen Gewindesträngen oder Führungselementen ist ein Nachschärfen mit Schleifpaste und einer Zahnbürste hilfreich. Für das Reinigen ist auch Beize hilfreich, in die Bauteile bis zu 24 Stunden eingelegt werden können.
Ein eventuelles Spiel und Wackeln des Schlittens kann eventuell mit einer Einlagescheibe oder den Austausch der Stellschraube vermindert werden. Auch eine Unterfütterung der Führungslaschen mit Klebegrafit ist möglich. Die vordere Klemmbacke sollte fest mit der Spindellagerung verbunden sein. Eventuelle Instabilität kann durch Eisen- oder Stahlklebetechniken repariert werden.