Ebenso wie eine Einblasdämmung wird eine Schüttdämmung mit losen Dämmmaterialien vorgenommen. Der Dämmstoff wird auf den zu dämmenden Arealen aufgeschüttet. Optional wird die Dämmschicht zur Verbesserung der Dämmungsleistung sowie der Druckstabilität zusätzlich verdichtet.
Schüttdämmungen – effizient und kostengünstig
Eine Schüttdämmung ist ebenso leistungsstark wie eine Wärmedämmung mit Dämmplatten, Matten oder Filzen. Sie ist ein einfach zu realisierendes und recht kostengünstiges Verfahren. Die Kosten für die reine Wärmedämmung (ohne Fußbodenaufbau oder äußere Verkleidung) sind im Wesentlichen identisch mit dem finanziellen Aufwand für eine Einblasdämmung. Schüttdämmungen eignen sich sowohl für Neubauten als auch für die energetische Sanierung älterer Häuser.
Tabelle 1: Kosten für eine Schüttdämmung *)
Hausbereich | Kosten pro m2 (EUR) |
---|---|
Dämmung der obersten Geschossdecke | 15 – 25 |
Fußbodendämmung inkl. Kellerboden | 15 – 25 |
*) Diese Kostenangaben sind Durchschnittswerte und beziehen sich auf eine Wärmedämmung nach den Mindestvorgaben der EnEV 2014 sowie mit gängigen Dämmstoffen (Mineralwollen, Polystyrol, Zellulose).
Einsatzbereiche für eine Schüttdämmung
Schüttdämmungen lassen sich überall dort verwenden, wo gut zugängliche Hohlräume vorhanden sind. Solche Hohlräume können beispielsweise der nicht genutzte/nicht begehbare Kriechkeller eines Gebäudes oder die Gefache zwischen den tragenden Balken der obersten Geschossdecke sein. Diese Voraussetzung für eine Schüttdämmung lässt sich auch durch entsprechende Konstruktionen schaffen. Bisher bestehen solche Konstruktionen meist aus Holzlattungen und werden individuell gefertigt. Im Baustoffhandel gibt es inzwischen jedoch auch vorgefertigte Systeme, die dazu dienen, einen Dämmraum für Schüttdämmungen oder auch Einblasdämmungen herzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die Hufer „isofloc Edition“ – für die Dämmung der obersten Geschossdecke oder der Dachschrägen werden vom Hersteller bei freier Dämmstoffwahl außerdem alle Komponenten mitgeliefert, die nötig sind, um einen robusten, nutzbaren Fußboden und eine optimale Wandverkleidung herzustellen.
Dämmung der obersten Geschossdecke
Am häufigsten werden Schüttdämmungen zur Wärmedämmung der obersten Geschossdecke eingesetzt. Sie können als nicht begehbare oder begehbare Dämmung vorgenommen werden, im zweiten Fall muss außerdem der Aufbau eines Fußbodens erfolgen. Schüttdämmungen eignen sich für Beton- ebenso wie für Holzbalkendecken. Zudem gleichen sie unebene Untergründe aus. Unter einer solchen Dämmung – also direkt auf der Geschossdecke – wird eine Dampfsperre oder Dampfbremse verlegt, um die Dämmschicht vor eindringendem Wasserdampf aus dem wärmeren Gebäudeinneren zu schützen.
Nicht begehbare Konstruktionen
Die Wärmedämmung der obersten Geschoßdecke in einem nicht genutzten und kaum begangenen Dachboden kann als nicht begehbare Konstruktion erfolgen. Hierfür wird der Dämmstoff als geschlossene Schicht auf der gesamten Deckenfläche aufgeschüttet. Weitere Arbeitsschritte sind nicht erforderlich. Eventuell werden auf der Dämmschicht einige Laufwege für Wartungsarbeiten eingerichtet.
Begehbare Konstruktionen
Bei einem begehbaren Bodenaufbau im Dachgeschoss wird die Schüttdämmung entweder in eine Dämmraum-Konstruktion oder in die Gefache der tragenden Balken eingebracht, die gleichzeitig als Montageebene für den Fußbodenaufbau dienen. Falls der Dämmstoff den gewünschten Schallschutz nicht in ausreichendem Maß erbringt, kann zusätzlich eine Trittschalldämmung vorgenommen werden.
Andere Hausbereiche
Fußbodendämmungen durch eine Schüttdämmung folgen dem gleichen Prinzip. In einem nicht begehbaren Kriechkeller werden sie als lose Dämmschicht eingebracht, ansonsten sind sie Bestandteile einer gedämmten Fußbodenkonstruktion. In anderen Hausbereichen sind Schüttdämmungen eher ungebräuchlich, in Fassaden- oder Dachkonstruktionen werden lose Dämmstoffe durch eine Einblasdämmung eingebracht. Schüttdämmungen aus Schaumglasgranulat werden wegen ihrer hohen Belastbarkeit gelegentlich als Zusatzdämmung bei Perimeterdämmungen oder Flachdachdämmungen eingesetzt.
Dämmstoffe für Schüttdämmungen
Als Dämmstoffe für eine Schüttdämmung kommen alle Materialien in Frage, die als Granulate oder Fasern verfügbar ist. Hierzu gehören Mineralwollen (Stein- und Glaswolle), EPS/Styropor-Granulat, Perlite, Blähton, Schaumglas, aber auch Naturdämmstoffe – beispielsweise Zellulose, Holzfasern, Hanf, Kork und Schilf.
Tabelle 2: Ausgewählte Dämmstoffe für Schüttdämmungen
Dämmstoff | Wärmeleitfähigkeit (W/mK) | Mindestdämmdicke (cm) | Kosten/m2 (EUR) |
---|---|---|---|
Mineralwolle | 0,032 – 0,040 | 14 | 10 – 20 |
EPS/Styropor | 0,035 – 0,045 | 14 | 5 – 20 |
Perlite | 0,04 – 0,07 | 20 | 20 – 45 |
Blähton | 0,1 – 0,18 | 72 | 18 EUR/50 l |
Schaumglas | 0,04 – 0,05 | 16 | 40 – 60 |
Zellulose | 0,04 – 0,045 | 16 | 10 – 20 |
Holzfaser | 0,04 – 0,055 | 18 | 40 – 50 |
Hanf/Flachs | 0,04 – 0,045 | 15/16 | 10 – 30 |
Vorgaben der EnEV 2014
Die Höhe/Dicke der Schüttung richtet sich nach dem eingesetzten Dämmstoff. Entsprechend den Mindestvorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 muss die Wärmedämmung in Wohnbereichen mindestens einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 0,24 W/m2K erreichen. Viele Bauherren verbessern die Energieeffizienz ihres Hauses jedoch durch eine leistungsstärkere Dämmung und optimieren damit außerdem den sommerlichen Wärmeschutz sowie den Schallschutz des Gebäudes. Eine öffentliche Förderung durch einen Kredit oder Bauzuschuss der KfW ist möglich, wenn die EnEV-Vorgaben unterschritten werden und die Effizienz der Dämmungslösung durch ein professionelles Energiegutachten nachgewiesen wird.