Ist schwarzer Kleber automatisch asbesthaltig?
Nicht jeder schwarze Kleber enthält Asbest. Schwarzer Bitumenkleber, der oft bei der Verlegung von Vinyl-Asbest-Platten verwendet wurde, kann jedoch bis zu 30 % Asbestfasern enthalten. In den frühen 1990er Jahren wurde Asbest in verschiedenen Bauprodukten wie Klebern, Putzen und Spachtelmassen beigemischt, um deren Festigkeit und Beständigkeit zu erhöhen. Die schwarze Farbe des Bitumenklebers allein ist kein eindeutiges Indiz für Asbest; eine Laboranalyse ist notwendig, um Asbest sicher festzustellen.
Wichtige Hinweise
- Optische Täuschung: Die Farbe allein reicht nicht aus, um das Vorhandensein von Asbest zu bestätigen oder auszuschließen.
- Materialprobe notwendig: Sie sollten immer eine Materialprobe zur Analyse schicken, um sicher zu bestimmen, ob der Kleber Asbest enthält.
- Vorsicht bei alten Klebern: Kleber aus der Zeit vor 1993 sollte grundsätzlich überprüft werden, da Asbest weit verbreitet verwendet wurde.
Wie gehe ich mit dem Verdacht auf Asbest im Kleber um?
Bei Verdacht auf asbesthaltigen Kleber ist es entscheidend, systematisch vorzugehen, um Gesundheitsrisiken zu minimieren.
- Sicherheitsvorkehrungen treffen: Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung wie einen Einwegoverall, eine FFP3-Atemschutzmaske, Handschuhe und Schutzbrille. Kleben Sie Reißverschlüsse und Schnürsenkel ab, um das Eindringen von Fasern zu verhindern.
- Probenahme: Entnehmen Sie vorsichtig eine kleine Kleberprobe ohne den Raum zu kontaminieren. Verpacken Sie diese in einem doppelwandigen Beutel mit einem Asbestetikett.
- Zusendung an ein Labor: Senden Sie die Probe zur Analyse an ein zertifiziertes Labor, um das Vorhandensein von Asbest sicher zu bestätigen.
- Fachberatung einholen: Bestätigt sich der Verdacht, sollten Sie umgehend eine Fachkraft-Beratung in Anspruch nehmen und eigenhändige Sanierungsversuche vermeiden.
- Professionelle Sanierung: Nur spezialisierte Fachbetriebe sollten eine Sanierung durchführen, da diese die notwendigen Geräte und das Wissen haben, um eine sichere Entfernung und Entsorgung zu gewährleisten.
Diese Maßnahmen helfen Ihnen, die potenziellen Gefahren durch asbesthaltigen Kleber zu minimieren.
Was ist bei der Entfernung von asbesthaltigem Kleber zu beachten?
Die Entfernung von asbesthaltigem Kleber muss mit größter Vorsicht und von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Hier sind einige zentrale Punkte:
Arbeitsvorbereitung
- Gefährdungsermittlung: Analysieren Sie eine Materialprobe in einem zertifizierten Labor, um den Asbestgehalt zu bestätigen.
- Sicherheitsmaßnahmen: Richten Sie Sicherheitszonen mit Absperrungen ein, einschließlich eines Eingangsbereichs mit Schleusen, um die Verbreitung von Asbestfasern zu verhindern.
- Schutzausrüstung: Beteiligte Personen müssen spezielle Schutzkleidung, FFP3-Atemschutzmasken und Einweghandschuhe tragen, ebenso wie Schutzbrillen.
Vorgaben zur Durchführung der Arbeiten
- Feuchte Verfahren: Asbesthaltige Kleber sollten stets feucht entfernt werden, um die Freisetzung von Asbestfasern zu minimieren.
- Absaugung und Fräsverfahren: Verwenden Sie emissionsarme Verfahren wie das BT 33.6 oder das NHW-Wandfräsverfahren, um Staub sofort abzusaugen und die Fasern in einem geschlossenen System aufzufangen.
Entsorgung und Nachkontrolle
- Entfernung und Verpackung: Verpacken Sie alle asbesthaltigen Abfälle sicher in speziellen, verschlossenen Behältern und entsorgen Sie sie vorschriftsgemäß.
- Freimessung: Nach Abschluss der Arbeiten ist eine Freimessung erforderlich, um sicherzustellen, dass keine Asbestfasern mehr im Bereich verbleiben.
Die Zusammenarbeit mit einem Fachbetrieb, der die TRGS 519 und die Gefahrstoffverordnung einhält, stellt sicher, dass alle Arbeiten gesetzeskonform und sicher ausgeführt werden.