Kostenbeispiel: Schweißerschein
Beispielsituation:
- MAG-Lehrgang
- 5-tägig
- privater Ausbilder
| Posten | Preis |
|---|---|
| Ausbildungskosten | 1.695 EUR |
| Materialzuschlag | 297,50 EUR |
| Prüfungsgebühr | 0 EUR (inkludiert) |
| Gesamtkosten | 1.992,50 EUR |
Kostenbestandteile
- Schweißverfahren und Arten von Schweißerscheinen
- Kosten für den Schweißerschein
Schweißverfahren und Arten von Schweißerscheinen
Schweißen ist eine in vielen Bereichen eingesetztes Fügeverfahren. Je nach Anwendungsbereich und notwendigen Schweißarbeiten kommen unterschiedliche Schweißverfahren zum Einsatz, für die man jeweils eine separate Ausbildung absolvieren.
Schweißverfahren. Die wichtigsten Schweißverfahren sind
- Metall-Aktivgasschweißen (MAG)
- Metall-Inertgasschweißen (MIG)
- Wolfram-Inertgasschweißen (WIG)
- Lichtbogenhandschweißen
- Autogenschweißen
- Plasmaschweißen
Da man für jedes Schweißverfahren und jede Art von Schweißarbeit in jedem Bereich und teilweise für jedes Material eine eigene Ausbildung absolvieren muss, ist es eigentlich richtiger, anstatt von einem Schweißerschein von einem Schweißerpass zu sprechen, in den die verschiedenen einzelnen Qualifikationen eingetragen werden.
Schweißen ist nicht gleich Schweißen
Weiterführende Schweißausbildungen. Im Bereich des Schweißens gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, die man nach der erfolgreich abgelegten Schweißerprüfung anstreben kann – als Weiterbildung kommt etwa eine Ausbildung Schweißwerkmeister oder Schweißtechniker infrage.
Zwei andere Berufsfelder in diesem Bereich, für die man aber ebenfalls die Schweißerprüfung als Grundlage benötigt, sind der Schweißgüteprüfer und der Schweißkonstrukteur.
Für Absolventen eines technischen Grundstudiums ist auch die Weiterbildung zum Schweißfachingenieur möglich.
Gültigkeit des Schweißerscheins. In den meisten Fällen ist die Gültigkeit des Schweißerscheins sehr kurz – sie beträgt nur 2 Jahre. Danach wird der Schweißer erneut geprüft.
Innerhalb dieser Zeit muss allerdings auch der Arbeitgeber alle 6 Monate schriftlich bestätigen, dass der Inhaber des Schweißerscheins tatsächlich aktiv geschweißt hat und dass seine Kenntnisse beim Schweißen nicht angezweifelt werden.
Kosten für den Schweißerschein
Ausbidlungkosten. Die Kosten sind je nach Ausbildung und Anwendungsbereich sehr unterschiedlich und reichen für die einzelnen Ausbildungsgänge von 400 bis 2.500 EUR. Ausschlaggebend ist, welche Ausbildung man in seinem Fachbereich absolvieren möchte und welche Arbeiten mit welchen Materialien man durchführen möchte (muss). Das wird bei einem Schweißer im Kfz-Bereich völlig anders aussehen als bei jemandem der im chemisch-industriellen Bereich im Rohrleitungsbau tätig ist.
Zudem variiert oft noch die Ausbildungsdauer bei einzelnen Qualifikationen, je nachdem wie welche relevanten Vorkenntnisse man schon besitzt.
Richtwerte für einzelne Ausbildungen. Schweißerausbildungen für den Kfz-Bereich gehören mit Ausbildungskosten von 300 – 600 EUR noch zu den günstigeren Schweiß-Ausbildungen, im Nutzfahrzeugbereich liegen die Ausbildungskosten meist bei 500 – 800 EUR. Im Geländerbau kosten die notwendigen Schweißerfertigkeiten (Stahl) dagegen meist bereits 1.500 – 2.000 EUR.
Prüfungsgebühren. Ebenso unterschiedlich wie die Ausbildungskosten sind die anfallenden Prüfungsgebühren für die einzelne Prüfung. Gewöhnlich ist aber mit Kosten zwischen 150 und 350 EUR bei den meisten Prüfungen zu rechnen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Ausbildung/Weiterbildung zum WIG-Schweißer
- 656 Stunden – ca. 85 Ausbildungstage
- inkl. Prüfung
| Posten | Preis |
|---|---|
| Ausbildungskosten | 11.980 EUR |
| Prüfungsgebühr | 0 EUR (inkludiert) |
| Gesamtkosten | 11.980 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Kostenübernahme durch den Arbeitgeber
- Kostenübernahme durch das Arbeitsamt
- Steuerabsetzung
Kostenübernahme durch den Arbeitgeber
In vielen Fällen wird sich der Arbeitgeber dazu bereiterklären, die Kosten für die Ausbildung als Maßnahme zur Weiterqualifizierung zu übernehmen. Gute Schweißer sind allenorts gesucht und häufig schwer zu finden, wenn sich ein eigener Mitarbeiter in diesem Bereich weiterqualifizieren möchte, ist das für viele Arbeitgeber ein großer Vorteil.
Meist hat man deshalb nur wenig Probleme damit, dass der Arbeitgeber die Kosten für die Ausbildung übernimmt.
Kostenübernahme durch das Arbeitsamt
Wenn durch eine Schweißerausbildung oder eine Weiterbildung beim Schweißen eine Arbeitslosigkeit beendet werden kann und eine Chance besteht, wieder in Arbeit zu kommen oder wenn durch eine Schweißerausbildung die Möglichkeit besteht, eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden, erklärt sich das Arbeitsamt oft bereit, die Kosten für die Ausbildung zu übernehmen oder über den Bildungsgutschein zu fördern.
Steuerabsetzung
Wer die Kosten für seine Schweißerausbildung und die notwendigen Weiterqualifizierungen selbst trägt, hat die Möglichkeit, sie als Ausbildungskosten in der Steuererklärung geltend zu machen.
FAQ
Welche Kosten verursacht der Schweißerschein?
In unserem Beispiel fallen für die Schweißausbildung (MAG-Schweißen, inkl. Prüfungsgebühr) Kosten von 1.992,50 EUR an. Die Gesamtkosten für bestimmte Schweißausbildungen können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die Kosten setzen sich aus den Ausbildungskosten für das jeweilige Schweißverfahren, den Prüfungsgebühren und den Kosten für die regelmäßigen Nachprüfungen (meist alle 2 Jahre, ansonsten verliert der Schweißerschein seine Gültigkeit). Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Kosten lassen sich insbesondere senken, indem man die Möglichkeit zur Kostenübernahme durch den Arbeitgeber oder das Arbeitsamt prüft. Wer die Ausbildungskosten selbst finanziert, kann sie in der Steuererklärung geltend machen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.
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