Beschreibung der Schwingungsrisskorrosion
Wenn Bauteile in regelmäßige Schwingung geraten, oder durch Drehbewegungen belastet werden, kann es zum Auftreten von Schwingungsrisskorrosion kommen. Das kann in verschiedenen Formen der Fall sein:
- Wechselbiegebelastungen sind Schwingungen im Bauteil, die durch eine abwechselnde Biegebelastung auf zwei Seiten auftreten
- Torsionsbelastungen entstehen, wenn sich ein Werkstück unter Krafteinwirkung in sich selbst verdreht, und dadurch in Schwingung gerät
- Umlaufbiegebelastungen entstehen meist bei sich drehenden Wellen, auf die Kräfte ausgeübt werden
Voraussetzungen für die Schwingungsrisskorrosion
Schwingungsrisskorrosion tritt nicht immer und nicht bei jedem Werkstoff auf. Dafür müssen entsprechende Voraussetzungen vorliegen.
Werkstoffseitige Voraussetzungen
Beim Werkstoff kommt es nicht nur auf das Material oder die Legierung an, sondern auch auf die Gefügezusammensetzung, die berücksichtigt werden muss. Werkstoffe, die nicht zur transkristallinen oder interkristallinen Korrosion neigen, sind gewöhnlich von der Schwingungsrisskorrosion auch nicht betroffen.
Auch die Oberflächenbeschaffenheit und -behandlung des Bauteils spielt für die Entstehung der Schwingungsrisskorrosion eine Rolle.
Allgemeine Voraussetzungen
In den meisten Fällen muss die Schwingung oder die einwirkende Kraft einen bestimmten Wert überschreiten, damit eine interkristalline Korrosion stattfinden kann.
Korrosionsmedien
In den meisten Fällen tritt Schwingungsrisskorrosion nur dann auf, wenn korrosive Medien in der Umgebung des Bauteils vorhanden sind, oder auf ihn einwirken. Welche Medien korrosiv wirken, ist vom Material und der Legierung des Bauteils abhängig.
In der Hauptsache wirken entweder starke Säuren oder Basen, aber auch bestimmte Salz korrosiv auf viele Stoffe. In Frage kommen aber auch bestimmte Gase, vor allem ätzende Gasverbindungen. Ihre Temperatur und ihre Stömungsgeschwindigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle.