Warum eine Mauer selber bauen?
Selbst eine Mauer zu bauen, ist nicht nur praktisch, sondern auch kreativ bereichernd. Indem Sie Ihre Mauer eigenhändig errichten, tragen Sie persönlich zur Gestaltung Ihres Gartens bei und erhöhen dessen Funktionalität.
Praktische Gründe
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Eine Mauer kann als Sichtschutz, Windschutz, Abgrenzung von Gartenbereichen oder zur Hangstützung dienen.
- Kosteneinsparung: Selbst Hand anzulegen statt externe Dienstleister zu beauftragen, kann die Gesamtkosten erheblich senken.
- Gestaltungsfreiheit: Sie können den Verlauf, die Höhe und das Material der Mauer nach Ihren eigenen Vorstellungen bestimmen.
Ästhetische und persönliche Gründe
- Individuelle Gestaltung: Durch die Wahl von Form, Farbe und Struktur der Steine setzen Sie persönliche Akzente im Garten, die ihn einzigartig machen.
- Stolz und Zufriedenheit: Das Bewusstsein, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, bringt eine besondere Zufriedenheit und langfristigen Stolz.
Praktische Tipps
- Materialauswahl: Naturstein, Ziegel oder Betonsteine haben jeweils eigene Vorteile und ästhetische Reize.
- Werkzeug und Zubehör: Richtschnur, Wasserwaage und Maurerkelle sind unverzichtbare Helfer, um eine gleichmäßige und stabile Mauer zu bauen.
Eine gut geplante und durchdachte Mauer kann Ihrem Garten sowohl funktionalen Mehrwert als auch eine persönliche Note verleihen.
Mauerwerk vorbereiten
Vor Beginn des Mauerbaus ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich, um Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Skizzieren und Mauerverlauf markieren
Erstellen Sie eine detaillierte Skizze und markieren Sie den genauen Verlauf der Mauer auf der Baufläche. Diese Schritte ermöglichen eine präzise Planung und verhindern spätere Korrekturen.
Untergrund überprüfen und vorbereiten
Reinigen Sie den Untergrund gründlich, entfernen Sie Verunreinigungen und Unebenheiten und überprüfen Sie mit der Wasserwaage die Ebenheit. Beginnen Sie bei vorhandenem Gefälle an der höchsten Stelle.
Steine kontrollieren und vorbehandeln
Sorgen Sie dafür, dass die Steine frostfrei und sauber sind. Bei stark saugenden Steinen und hohen Temperaturen ist das Vornässen zu empfehlen, um ein zu schnelles Austrocknen des Mörtels zu verhindern.
Materialien und Werkzeuge bereitlegen
Halten Sie folgende Hilfsmittel bereit:
- Wasserwaage
- Mörtel und Zement
- Maurerkelle
- Maurerschnur
- Senklot
Rechtliche Genehmigungen
Klärung rechtlicher Vorgaben ist essenziell. Überprüfen Sie, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, um Verzögerungen zu vermeiden.
Eine detaillierte Vorbereitung legt den Grundstein für eine stabile und langlebige Gartenmauer.
Horizontalsperre einbauen (Außenmauer)
Eine Horizontalsperre verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden in das Mauerwerk aufsteigt. Verwenden Sie hierfür eine besandete Bitumenbahn, die in ein dünnes Mörtelbett auf dem vorbereiteten Untergrund eingebettet wird.
Vorgehensweise
- Auskratzen der Fugen: Den Mauermörtel etwa 1,5 bis 2 cm tief aus den Fugen kratzen, ohne die Steine zu beschädigen.
- Vornässen der Fugen: Mit Wasser befeuchten, um eine gleichmäßige Haftung des Fugenmörtels zu gewährleisten.
Diese Schritte bereiten die Fugen optimal für das nachträgliche Verfugen vor.
Mörtelbett und erste Steinlage
Die Grundlage Ihrer Mauer bildet eine stabile erste Steinlage. Bereiten Sie den Mörtel gemäß den Herstellerangaben vor und tragen Sie ihn etwa 4-5 cm dick auf die vorbereitete Fläche auf.
Mauern und Fugen füllen
Um Ihrer Mauer Stabilität und ein sauberes Erscheinungsbild zu verleihen, ist präzises Mauern und sorgfältiges Füllen der Fugen entscheidend.
Vorgehensweise beim Mauern
- Mörtel auftragen: Auf jeden Steinkopf ausreichend Mörtel auftragen und den Stein fest in das vorbereitete Mörtelbett setzen.
- Versatz beachten: Mauern Sie im Versatz, beispielsweise im Halbsteinverband, um die Lasten gleichmäßig zu verteilen.
- Verzahnte Ecken: Mauerecken verzahnen, indem die Steine der abwechselnden Schichten ineinander greifen.
- Regelmäßige Kontrolle: Die vertikale Ausrichtung der Mauer regelmäßig mit einem Maurerlot oder einer Wasserwaage überprüfen.
Fugen korrekt füllen
- Mörtel in die Fuge einbringen: Mörtel gleichmäßig in die Fugen eintragen und mehrfach andrücken.
- Vornässen: Bei stark saugenden Steinen die Fugen leicht vornässen.
- Fugenglättung: Fugen mit einem Fugeisen glätten und bei Sichtmauerwerk leicht abschrägen.
- Trocknungszeit beachten: Den Mörtel ausreichend trocknen lassen.
Diese Schritte verstärken die Langlebigkeit und das ansprechende Erscheinungsbild Ihrer Mauer.
Fugen reinigen
Ein sauberes, ordentliches Erscheinungsbild der Mauer erfordert gründliche Reinigung der Fugen. Entfernen Sie überquellenden Mörtel sofort und reinigen Sie die Fugen mit einem feuchten Schwamm.
Detaillierte Schritte
- Mörtelüberschuss entfernen: Überschüssigen Mörtel sofort nach dem Setzen der Steine abstreifen.
- Feuchter Schwamm: Mit einem feuchten Schwamm die Mörtelreste sanft entfernen und den Schwamm regelmäßig ausspülen.
- Feinreinigung: Für hartnäckige Reste eine Mischung aus Mörtel und Wasser auftragen und die Fugen mit einer Zahnbürste reinigen.
Zusätzliche Tipps
- Rechtzeitiges Reinigen: Reinigen Sie die Fugen, bevor der Mörtel vollständig ausgehärtet ist.
- Hausmittel vermeiden: Verwenden Sie keine säurehaltigen Reinigungsmittel, da diese die Fugenmassen porös machen können.
Durch diese Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Ihre Fugen sauber, widerstandsfähig und langlebig bleiben.
Fugen auskratzen und vornässen (Sichtmauer)
Um Ihre Sichtmauer optimal für das Einbringen des Fugenmörtels vorzubereiten, kratzen Sie den leicht angetrockneten Mauermörtel aus und befeuchten die Fugen gründlich.
Fugenmörtel einbringen
Die korrekte Einbringung des Fugenmörtels spielt eine zentrale Rolle für Stabilität und Ästhetik Ihrer Mauer.
Vorbereitung und Mörtelmischung
Mörtel anmischen: Den Fugenmörtel gemäß den Angaben anmischen und eine steifplastische bis erdfeuchte Konsistenz erreichen.
Einbringung des Fugenmörtels
- Fugenmörtel einbringen: Mit einer Maurerkelle den Mörtel hohlraumfrei in die Fugen einbringen und mehrfach festdrücken.
- Fugen glätten: Mit einem Fugeisen die Fugen glätten und leicht abschrägen, damit Regenwasser besser abfließen kann.
- Aushärtung und Schutz: Die fertige Mauer einige Tage vor Witterungseinflüssen schützen.
Zusätzliche Hinweise
Dauerhafter Schutz: Eine Mauerkrone oder Abdeckplatten aufbringen, um langfristigen Schutz zu gewährleisten.
Diese sorgfältige Vorgehensweise bei der Verfugung sorgt für eine stabile und optisch ansprechende Mauer.
Sperrschicht mauern
Das Einbauen einer Sperrschicht schützt Ihre Mauer vor aufsteigender Feuchtigkeit und erhält ihre Langlebigkeit.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Reihe für Reihe setzen: Steine fest im Mörtelbett verankern und mit einem Gummihammer sanft anklopfen.
- Richtschnur spannen: Spannen Sie eine Richtschnur entlang der Mauerkontur und fixieren Sie diese für eine gerade Ausrichtung.
- Überprüfung der Ausrichtung: Fortlaufend die horizontale und vertikale Ausrichtung prüfen.
- Versatz einhalten: Steine im Versatz setzen, um eine gleichmäßige Lastverteilung zu gewährleisten.
- Kanten und Ecken: Beginnen Sie an den Ecken und arbeiten Sie sich zur Mitte vor.
- Regelmäßige Kontrolle: Nach jeder gesetzten Steinreihe die Ausrichtung überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.
Mauerverlauf und Verband
Eine durchdachte Planung des Mauerverlaufs und die Wahl des richtigen Mauerverbands sind entscheidend für Stabilität und Langlebigkeit.
Mauerwerksverbände
- Läuferverband: Steine längs zur Mauer; am Ende jeder Reihe wird ein halber Stein eingesetzt.
- Binderverband: Steine quer zur Mauer; erzeugt eine dickere Mauer.
- Blockverband: Wechsel zwischen Läufer- und Binderverband; hohe Stabilität.
- Holländischer Verband: Mischung aus Läufer- und Binderverband; nach jeder zweiten Schicht wird ein Viertelstein eingefügt.
- Kreuzverband: Wechselschichten aus Läufern und Bindern; dekorative Muster möglich.
Weitere Überlegungen
- Mauerlänge und -höhe: Die Länge der Mauer sollte in Vielfachen der Steinlänge minus der Fugenbreite geplant werden.
- Mauerecken und Abzweigungen: Steine sollten abwechselnd bis zur Außenkante laufen, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten.
Durch präzise Planung und Ausführung schaffen Sie eine stabile und optisch ansprechende Mauer.
Die Grundreihe mauern
Eine solide Basis für Ihre Mauer entsteht durch die sorgfältige Verlegung der Grundreihe.
Werkzeuge für die Ausrichtungsgenauigkeit
- Senklot
- Richtschnur
- Verlegehammer
- Wasserwaage
Die restlichen Steine mauern
Setzen Sie die restlichen Steine Ihrer Mauer sorgfältig, um Stabilität und Gleichmäßigkeit zu gewährleisten.
Fugen säubern
Eine gründliche Reinigung der Fugen trägt zur Langlebigkeit und Ästhetik Ihrer Mauer bei.
Die Mauer verputzen (optional)
Das Verputzen Ihrer Mauer verleiht ihr zusätzliche Stabilität und ein attraktives Erscheinungsbild. Warten Sie, bis der Mörtel vollständig ausgehärtet ist, bevor Sie mit dem Verputzen beginnen.
Vorbereitungen
- Mauer reinigen: Säubern Sie die Mauer gründlich von Staub und Schmutz.
- Grundierung auftragen: Tragen Sie eine geeignete Grundierung auf und lassen Sie sie vollständig trocknen.
Verputzen
- Unterputz auftragen: Eine gleichmäßige Schicht Unterputz auftragen und Unebenheiten ausgleichen.
- Armierungsgewebe einbetten (optional): Armierungsgewebe in den feuchten Unterputz einlegen.
- Oberputz auftragen: Nach Trocknung des Unterputzes den Oberputz auftragen.
- Strukturieren (optional): Die Oberfläche nach Bedarf mit Strukturrollen oder eigenen Mustern gestalten.
- Trocknen lassen: Geben Sie dem Putz ausreichend Zeit zum Trocknen und schützen Sie die Mauer vor Witterungseinflüssen.
Abschluss
Anstrich (optional): Ein abschließender Anstrich mit wetterbeständiger Fassadenfarbe bietet weiteren Schutz und kann die Mauer optisch an den Garten anpassen.
Durch sorgfältiges Verputzen schaffen Sie eine widerstandsfähige und ästhetisch ansprechende Mauer.