Seltene Holzarten – oft stehen sie unter strengem Schutz
In vielen Regionen der Erde kann die einheimische Bevölkerung aufgrund ihrer schwierigen ökonomischen Situation bei der Holzverarbeitung kaum Rücksicht auf ökologische Fragen nehmen. Deshalb ist es in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten immer wieder dazu gekommen, dass bestimmte Holzarten zeitweise sehr stark international gehandelt wurden. Diverse exotische Holzarten wurden u. a. aufgrund der folgenden Qualitätsmerkmale in den wohlhabenden Ländern der westlichen Welt nachgefragt:
- besonders ausgeprägte Materialhärte
- unvergleichliche Witterungsbeständigkeit
- Unempfindlichkeit gegen Pilze und tierische Holzschädlinge
- attraktive Farbe und Maserung
So wurden ganze Ökosysteme in Afrika, Asien und Südamerika regelrecht ausgelöscht, um aus den gerodeten Bäumen pflegeleichte Terrassenpaneele und Gartenmöbel mit verlängerter Haltbarkeit herzustellen. Mittlerweile stehen viele Holzarten wie zum Beispiel Rio-Palisander aus nachvollziehbaren Gründen unter strengem Schutz.
Typische Verwendungszwecke für seltene Holzarten
Seltene und streng geschützte Holzarten wie Rio-Palisander, japanische Eibe und diverse Bubinga-Arten dürfen im Allgemeinen nur noch mit speziellen Lizenzen gehandelt werden. Das gilbt selbst für Altbestände und Gegenstände, die schon vor dem Inkrafttreten der Schutzgesetze aus dem Holz dieser Bäume hergestellt wurden. In manchen Fällen ist den Käufern von Produkten aus geschützten und extrem seltenen Holzarten gar nicht bewusst, dass sie ein ökologisch fragwürdiges Produkt erworben haben. Dabei können seltene Holzarten in bestimmten Bereichen besonders häufig angetroffen werden:
- beim Handel mit Musikinstrumenten
- bei kunsthandwerklichen Souvenirs aus exotischen Urlaubsländern
- als Griffe von hochwertigen Messern
Um rechtlich auf Nummer sicher zu gehen, bieten größere Musikmessen mittlerweile eine Art „Check“ durch Holzspezialisten an. Diese können verschiedenste Holzarten aufgrund von Holzproben und ihrer jahrelangen Expertise zweifelsfrei erkennen. So kann beim Kauf und Verkauf historischer Gitarren und anderer Instrumente sichergestellt werden, dass keine aktuellen Rechtsvorschriften missachtet werden.
Kelo-Holz: selten und teuer aufgrund bestimmter Merkmale
Relativ selten ist mittlerweile auch das echte Kelo-Holz. Diese nicht zuletzt für den Saunabau äußerst begehrte Holzart entsteht, wenn die Polarkiefer nach etwa 300 bis 400 Jahren langsam abstirbt. Das Holz trocknet in den polaren Regionen der Erde in der Folge über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Dabei entsteht ein besonders widerstandsfähiges Holz, das sich nach der Verarbeitung im Gegensatz zu anderen Holzarten auch bei Feuchtigkeitseinwirkung nicht mehr nennenswert verzieht.
Da die Nachfrage nach Kelo-Holz das Angebot bei weitem übersteigt, sind mittlerweile häufig nachgemachte Imitationen im Fachhandel zu erwerben: Diese Hölzer stammen entweder aus wesentlich wärmeren Regionen oder wurden durch künstliche Methoden zum Absterben gebracht und getrocknet. Das bringt aber auch eine geringere Qualität des Holzes mit sich.
Extrem selten und teuer: der Adlerholzbaum
Der sogenannte Adlerholzbaum (Aquilaria malaccensis) gehört zu den absolut teuersten Holzarten auf der ganzen Welt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich aus seinem Holz das sogenannte „Oud“ als wichtiger Grundstoff für die Parfumherstellung gewinnen lässt. Das geht aber nur bei ausreichend alten Exemplaren, deren Stamm aufgrund von Pilzbefall und Verletzungen nennenswerte Mengen an Baumharz produziert.
In diversen arabischen Ländern und in Japan wird Adlerholz auch zu kleinen Schnitzeln zerkleinert und als traditionelles Räucherholz verwendet.