Die Grundlage für eine erfolgreiche Abdichtung
Um eine Sickergrube erfolgreich abzudichten und dauerhaft zu nutzen, sind gründliche Vorarbeiten unerlässlich. Ohne eine sorgfältige Vorbereitung kann es später zu Beschädigungen und Undichtigkeiten kommen. Hier sind die wesentlichen Schritte, die Sie beachten sollten:
- Materialauswahl und Prüfung: Bestimmen Sie das passende Abdichtungsmaterial auf Basis der vorhanden Sickergrube. Flüssigkunststoff bietet sich bei kleineren Schäden an, wohingegen Betonbeschichtungen oder Folien bei größeren Schäden bessere Lösungen darstellen. Stellen Sie sicher, dass alle Materialien für den spezifischen Verwendungszweck zugelassen und kompatibel sind.
- Sicherstellung der Tragfähigkeit: Vergewissern Sie sich, dass die Struktur der Sickergrube stabil und tragfähig ist. Bringen Sie gegebenenfalls zusätzliche Bewehrungen an oder bessern Sie beschädigte Stellen aus, um eine solide Grundlage für die Abdichtung zu schaffen.
- Ausräumung und Sauberkeit: Entfernen Sie alle Ablagerungen, Schmutz und Fremdkörper aus der Grube. Es ist entscheidend, dass die Oberfläche frei von Ölflecken, Fett und lockeren Partikeln ist. Glatte Oberflächen sollten aufgeraut werden, um die Haftung des Abdichtungsmaterials zu verbessern.
- Feuchtigkeitsmanagement: Achten Sie bei der Reinigung darauf, dass die Struktur nicht durchnässt wird. Eine Restfeuchtigkeit im Mauerwerk kann akzeptabel sein, sollte aber vorab mit dem Hersteller des Abdichtungsmaterials abgestimmt werden. Ansonsten müssen Sie die Grube gut abtrocknen.
Diese vorbereitenden Schritte sind essenziell für eine erfolgreiche Abdichtung Ihrer Sickergrube und helfen, langfristige Probleme zu vermeiden. Gehen Sie sorgfältig vor und planen Sie genügend Zeit ein.
Abdichtung mit Flüssigkunststoff
Die Abdichtung einer Sickergrube mit Flüssigkunststoff ist besonders effektiv bei kleineren Undichtigkeiten. Diese Methode punktet durch Vielseitigkeit und einfache Anwendung. Hier finden Sie eine detaillierte Vorgehensweise:
- Vorbereitung der Oberfläche: Säubern Sie die Sickergrube gründlich und entfernen Sie sämtlichen Schmutz, Öl und lose Partikel. Eine saubere, trockene Oberfläche ist wesentlich für die Haftung des Flüssigkunststoffes.
- Materialwahl: Verwenden Sie einen hoch elastischen Flüssigkunststoff, der für feuchte Umgebungen geeignet ist und UV-, witterungs- sowie chemikalienresistent ist.
- Grundierung: Einige Flüssigkunststoffe erfordern eine Grundierung. Prüfen Sie daher die Herstellerangaben und tragen Sie diese eventuell auf.
- Auftragen des Flüssigkunststoffes: Tragen Sie den Flüssigkunststoff gleichmäßig mit Pinsel oder Farbrolle auf. Achten Sie besonders auf Risse und Fugen, um eine lückenlose Abdichtung zu gewährleisten. Lassen Sie die erste Schicht vollständig trocknen, bevor Sie eine zweite Schicht auftragen.
- Zweite Schicht: Tragen Sie nach der Trocknung der ersten Schicht eine zweite Schicht auf, um die Abdichtung zu stärken.
- Abschlusskontrolle: Überprüfen Sie die gesamte Fläche nach dem Trocknen auf Vollständigkeit der Abdeckung.
Die Verwendung von Flüssigkunststoff ermöglicht eine flexible, nahtlose und langlebige Abdichtung, ideal für Heimwerker.
Abdichtung mit Folie
Die Abdichtung einer Sickergrube mit Folie schafft eine wasserdichte Barriere und stellt eine verlässliche und langlebige Lösung dar.
Vorgehensweise
- Vorbereitung der Sickergrube: Räumen Sie die Sickergrube vollständig aus und reinigen Sie die Wände und den Boden gründlich.
- Materialwahl: Wählen Sie eine reißfeste, UV-beständige Abdichtungsfolie aus Polyethylen (PE) oder Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM). Diese Materialien sind langlebig und eignen sich hervorragend für den Einsatz in Sickergruben.
- Folie auslegen: Breiten Sie die Folie gleichmäßig in der Sickergrube aus. Achten Sie darauf, dass alle Ecken und Kanten abgedeckt sind.
- Folie fixieren: Befestigen Sie die Folie am oberen Rand der Sickergrube. Dies kann mithilfe von Kappleisten oder speziellen Befestigungsschienen erfolgen.
- Ränder abdichten: Verwenden Sie ein für die Folie geeignetes Dichtband oder Folienkleber, um Verbindungsstellen an den Rändern sicher abzudichten.
- Schutzschicht auftragen: Bedecken Sie die Folie mit einer Schicht aus Sand, Kies oder Beton, um sie vor mechanischen Beschädigungen zu schützen.
Diese Technik ist besonders langlebig und wartungsarm, bietet eine umfassende Abdichtung und passt sich flexibel auch unebenen Oberflächen an.
Einbau einer Betonzisterne
Der Einbau einer Betonzisterne erweitert die Wasserspeicherung und bietet eine robuste Lösung, besonders bei stark beschädigten Sickergruben.
So funktioniert’s
- Vorabüberlegungen und Genehmigungen: Prüfen Sie, ob spezielle Genehmigungen erforderlich sind. Lokale Bauvorschriften können unterschiedliche Anforderungen haben.
- Standortvorbereitung: Heben Sie eine Baugrube aus, die etwas größer als die Zisterne ist. Verwenden Sie für den Untergrund eine Schicht Kies oder Sand und ebnen diesen mit einer Setzlatte.
- Einsetzen der Zisterne: Nutzen Sie einen Kran oder Bagger, um die Betonzisterne horizontal und eben in die Grube einzusetzen. Eventuelle Oberteile setzen Sie nach dem Absenken auf, wobei Quellmörtel für eine dichte Verbindung sorgt.
- Wasser- und Abwasseranschlüsse: Verbinden Sie die Betonzisterne mit den entsprechenden Wasserzuflüssen und -abläufen und prüfen Sie die Dichtheit aller Verbindungen.
- Verfüllung der Grube: Füllen Sie die Zisterne etwa zu einem Drittel mit Wasser, um sie zu stabilisieren, und verfüllen Sie dann die Grube gleichmäßig mit Rundkornkies. Verdichten Sie jede Schicht vorsichtig mit einem Handstampfer.
- Oberflächengestaltung: Passen Sie die Oberfläche um die Zisterne so an, dass sie sich harmonisch in die Umgebung einfügt.
Durch diese methodische Vorgehensweise sichern Sie eine effiziente und robuste Installation Ihrer Betonzisterne.
Abdichtung mit Beton und Beschichtung
Die Kombination aus Beton und Beschichtung bietet eine besonders robuste und langlebige Methode zur Abdichtung einer Sickergrube.
So gehen Sie vor
- Vorbereitung der Grube: Entfernen Sie Schmutz, lose Partikel und Ablagerungen. Untersuchen Sie die Grube auf Risse und bessern Sie diese mit Reparaturmörtel aus.
- Betonage: Installieren Sie bei Bedarf eine Schalung und verwenden Sie Bewehrungsstahl, um die Stabilität zu erhöhen. Tragen Sie eine Schicht wasserundurchlässigen Betons (WU-Beton) auf und lassen Sie ihn vollständig aushärten.
- Beschichtung: Nach dem Aushärten des Betons bereiten Sie die Oberfläche vor. Tragen Sie eine Grundierung auf und verwenden Sie eine wasserbasierte Beschichtung, die speziell für nasse Umgebungen geeignet ist. Diese kann in mehreren Schichten aufgetragen werden.
- Abschlussarbeiten: Überprüfen Sie die Abdichtung nach dem Trocknen auf Vollständigkeit und bessern Sie eventuelle Fehlstellen aus. Vermeiden Sie scharfe Gegenstände, die die Abdichtung beschädigen könnten.
Diese Vorgehensweise gewährleistet eine langlebige und robuste Abdichtung Ihrer Sickergrube, ideal für stark beanspruchte oder beschädigte Gruben.