Die richtige Größe für Ihre Sickergrube
Um die optimale Dimensionierung Ihrer Sickergrube zu bestimmen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Die folgenden Kriterien helfen Ihnen dabei, die notwendige Größe zu berechnen und sicherzustellen, dass Ihre Sickergrube effizient und funktionsfähig ist:
1. Regendaten und Abflussmenge:
Ermitteln Sie die lokale durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr. Diese Informationen können bei regionalen Wetterdiensten oder Wasserbehörden eingeholt werden. Für eine präzise Berechnung benötigen Sie zudem die maximale Niederschlagshöhe, die innerhalb kurzer Zeiträume auftreten kann.
2. Fläche der Sammelzone:
Messen Sie die Fläche, von der das Regenwasser abgeleitet wird. Dazu zählen Dachflächen und eventuell befestigte Hof- oder Gartenflächen. Diese Sammelzone bestimmt maßgeblich das Volumen des abfließenden Regenwassers.
3. Beschaffenheit des Bodens:
Die Versickerungsleistung des Bodens an Ihrem Standort beeinflusst, wie schnell Wasser aufgenommen wird. Diese kann durch einen Versickerungstest bestimmt werden. Lockere, kieshaltige Böden erlauben eine schnellere Versickerung als lehmige oder tonhaltige Böden.
4. Versickerungsfaktor und Sicherheiten:
Wenden Sie einen Abflussbeiwert an, der angibt, welcher Anteil des Niederschlagswassers effektiv abfließt und in die Grube gelangt. Für Dachflächen wird häufig ein Wert von 0,9 bis 1,0 verwendet. Ergänzen Sie dies durch einen Sicherheitsfaktor (typisch 1,2 bis 1,5), um kurzzeitige Schwankungen abzudecken.
Ein exaktes Volumen lässt sich unter Einbeziehung dieser Faktoren ermitteln. Beispielhafte Berechnungsgrößen können dabei helfen, die Anforderungen besser zu verstehen:
- Niederschlagsmenge: Ist in einer Region mit hoher Regenmenge zu rechnen, muss das Volumen der Sickergrube entsprechend groß gewählt werden.
- Bodengegebenheiten: In Gebieten mit schwer versickerbaren Böden sollte die Grube größer dimensioniert und eventuell zusätzliche Maßnahmen wie eine Drainage oder Verbesserungen der Bodenstruktur in Betracht gezogen werden.
Indem Sie diese Schlüsselparameter sorgfältig ermitteln und in die Berechnung einfließen lassen, wird es Ihnen möglich sein, eine Sickergrube zu planen, die ausreichend dimensioniert ist, um auch bei intensiven Regenfällen das Wasser effektiv abzuleiten und zu versickern.
Berechnung des Sickergrubenvolumens
Um das Volumen Ihrer Sickergrube korrekt zu berechnen, ist es notwendig, verschiedene Parameter zu berücksichtigen. Ein fundierter Ansatz stellt sicher, dass die Sickergrube effizient arbeitet und den lokalen Vorschriften entspricht. Folgende Schritte unterstützen Sie bei einer präzisen Berechnung:
1. Bestimmen Sie die Sammelfläche
Berechnen Sie zuerst die Fläche, von der das Regenwasser in die Sickergrube abgeleitet wird, wie z.B. Dachflächen oder gepflasterte Bereiche. Die Größe dieser Fläche bestimmt maßgeblich das Volumen des abfließenden Regenwassers.
2. Niederschlagsmenge ermitteln
Ermitteln Sie die maximale Niederschlagsmenge, die für Ihre Region zu erwarten ist. Diese wird oft in Millimetern pro Jahr angegeben. Regionale Wetterdienste bieten hier präzise Daten, die je nach geografischer Lage variieren können.
3. Abflussbeiwert anwenden
Nutzen Sie den Abflussbeiwert, um zu bestimmen, welcher Anteil des Niederschlagswassers tatsächlich in die Sickergrube gelangt. Für Dächer wird häufig ein Abflussbeiwert zwischen 0,8 und 1,0 angesetzt.
4. Sicherheitsfaktor einbeziehen
Integrieren Sie einen Sicherheitsfaktor in Ihre Berechnung, um kurzfristigen Schwankungen in der Niederschlagsmenge Rechnung zu tragen. Ein Sicherheitsfaktor zwischen 1,2 und 1,5 ist hierbei gängig.
Berechnungsformel
Verwenden Sie die folgende Formel, um das Volumen Ihrer Sickergrube zu berechnen:
Sickergrubenvolumen (m³) = Auffangfläche (m²) x Niederschlagshöhe (m) x Abflussbeiwert x Sicherheitsfaktor
Beispiel
Angenommen, Ihr Hausdach hat eine Fläche von 150 m² und befindet sich in einer Region mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 800 mm pro Jahr. Der Abflussbeiwert beträgt 0,9, und Sie wählen einen Sicherheitsfaktor von 1,3.
Rechnung:
- Auffangfläche: 150 m²
- Niederschlagshöhe: 0,8 m (800 mm entsprechen 0,8 m)
- Abflussbeiwert: 0,9
- Sicherheitsfaktor: 1,3
Sickergrubenvolumen = 150 m² x 0,8 m x 0,9 x 1,3 = 140,4 m³
In diesem Beispiel benötigen Sie eine Sickergrube mit einem Volumen von mindestens 140,4 m³.
Weitere Faktoren
Berücksichtigen Sie auch die Bodenbeschaffenheit und die maximale Versickerungsleistung des Bodens. In Gebieten mit schwer versickerbaren Böden, wie lehmhaltigen Untergründen, kann es notwendig sein, die Sickergrube größer zu dimensionieren oder zusätzliche Maßnahmen wie Drainagen zu installieren.
Mit diesen Schritten und der genannten Formel können Sie eine fundierte Berechnung für das Volumen Ihrer Sickergrube durchführen, um eine effiziente und gesetzeskonforme Regenwasserbewirtschaftung zu gewährleisten.
Tipps für die Planung und den Bau
Damit Ihre Sickergrube zuverlässig funktioniert, sollten Sie einige wichtige Punkte bei Planung und Bau beachten:
Genehmigung und gesetzliche Vorgaben
Holen Sie vor Beginn der Arbeiten eine Genehmigung bei der zuständigen Wasserbehörde ein. Beachten Sie, dass Sickergruben in Wasser- und Quellenschutzgebieten in der Regel unzulässig sind. Informieren Sie sich über alle erforderlichen gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften.
Auswahl des Standorts
Wählen Sie einen geeigneten Standort für Ihre Sickergrube, möglichst fern von Gebäuden und Fundamenten, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Achten Sie außerdem auf einen ausreichenden Abstand zu Versorgungsleitungen und Grundwasserspiegel. Es wird empfohlen, mindestens einen Meter Abstand zwischen dem Schachtboden und dem Grundwasserspiegel einzuhalten.
Materialwahl
Nutzen Sie langlebige und passende Materialien für Ihre Sickergrube. Beton-Schachtringe sind gängig, während Kunststoff eine leichtere Alternative bietet. Sorgen Sie für eine ausreichende Filterung, um Verunreinigungen zu vermeiden. Spezielle Filteranlagen oder eine Schicht Sand am Boden des Schachts können hier hilfreich sein.
Bodenvorbereitung
Bereiten Sie den Boden gründlich vor. Heben Sie die Grube an dem vorgesehenen Standort aus und ebnen Sie die Bodenfläche. Verlegen Sie Vlies auf dem Boden, um das Eindringen von Wurzeln zu verhindern. Installieren Sie eine Drainageschicht aus Kies, um die Versickerung zu unterstützen.
Installation des Zuleitungsrohrs
Legen Sie das Zuleitungsrohr mit einem Gefälle in die vorbereitete Grube. Das Rohr sollte sicher in den Schacht münden, damit das Wasser effizient in die Sickergrube geleitet wird. Stellen Sie sicher, dass das Gefälle steil genug ist, um einen reibungslosen Wasserabfluss zu gewährleisten.
Schacht verschließen und sicheres Arbeiten
Füllen Sie den Hohlraum um den Schacht herum mit Kies auf, bevor Sie die Grube mit Erde verschließen. Eine sichere Abdeckung ist wichtig, um Verletzungen zu vermeiden und die Funktionalität der Sickergrube zu erhalten. Bei der Bepflanzung rund um die Sickergrube sollten Sie Flachwurzler bevorzugen, um Schäden an der Installation zu verhindern.
Mit diesen Schritten gewährleisten Sie eine effektive und langanhaltende Funktionsfähigkeit Ihrer Sickergrube und sorgen gleichzeitig für eine umweltfreundliche Regenwasserbewirtschaftung.