Planung und Genehmigung – Der erste Schritt zum eigenen Sickerschacht
Bevor Sie mit dem Bau Ihres Sickerschachts beginnen, sind sorgfältige Planung und rechtliche Vorbereitungen unerlässlich. Sie sollten sich über die Genehmigungspflichten und spezifischen Anforderungen Ihrer Region informieren.
Genehmigung einholen – Ein Muss für viele Regionen
In den meisten Regionen ist eine Genehmigung für den Bau eines Sickerschachts erforderlich. Diese erhalten Sie beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt oder sonstigen Behörden. Prüfen Sie die örtlichen Bauvorschriften und Umweltauflagen sowie Mindestabstände zu Gebäuden und dem Grundwasser. In Wasserschutzgebieten kann der Bau eines Sickerschachts sogar untersagt sein.
Standortfestlegung und Bodenanalyse
Ein entscheidender Faktor in der Planungsphase ist die Standortwahl und Analyse der Bodenbeschaffenheit. Gut durchlässige Böden sind ideal für einen Sickerschacht. Einen ersten Anhaltspunkt zur Eignung Ihres Bodens können Sie durch einen Versickerungstest erhalten:
- Graben Sie ein Loch von etwa 50 x 50 Zentimetern und einer Tiefe von 100 Zentimetern.
- Füllen Sie den Boden der Grube mit ein bis zwei Zentimetern Feinkies.
- Befüllen Sie die Grube vollständig mit Wasser und beobachten Sie die Absickerungsgeschwindigkeit.
Expertentipps zur Planung
Es ist ratsam, sich in der Planungsphase von einer Fachkraft beraten zu lassen. Fachleute helfen bei der Dimensionierung, Materialwahl und Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und stellen sicher, dass Ihr Sickerschacht optimal funktioniert.
Sickerschacht richtig dimensionieren – So vermeiden Sie Staunässe
Für die effektive Funktion Ihres Sickerschachts ist die korrekte Dimensionierung wichtig. Mehrere Faktoren bestimmen die erforderliche Größe des Schachts.
Faktoren zur Dimensionierung
Durchlässigkeit des Bodens: Sandige Böden leiten Wasser schneller ab als lehmige oder tonige Böden. Ein Versickerungstest gibt Aufschluss über die Durchlässigkeit Ihres Bodens.
Niederschlagsmenge: Berücksichtigen Sie die durchschnittliche und maximale Niederschlagsmenge in Ihrer Region, um Überläufe bei Starkregen zu vermeiden.
Versiegelte Flächen: Größere Dachflächen oder asphaltierte Wege erhöhen die Menge des zufließenden Wassers.
Falls Unsicherheiten bestehen, empfiehlt es sich, Fachsoftware oder professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Sickerschacht bauen – Schritt für Schritt zur eigenen Versickerung
Nachdem alle wichtigen Fragen geklärt und Materialien beschafft sind, beginnt der Bau des Sickerschachts.
Schritt 1: Vorbereitung der Baugrube
Heben Sie eine Grube aus, die mindestens einen Meter tiefer ist als die Position des einleitenden Wasserrohres und breiter als die Betonringe oder der Kunststoffbehälter. Ein Minibagger erleichtert diese Arbeit.
Schritt 2: Filterschicht einfügen
Bedecken Sie den Boden der Baugrube mit einer etwa 50 Zentimeter hohen Schicht aus Kies der Körnung 16/32 Millimeter, um feine Bodenpartikel fernzuhalten.
Schritt 3: Montage des Sickerschachts
Setzen Sie die Betonringe oder den Kunststoffbehälter auf die Kiesschicht. Achten Sie auf eine lotrechte und stabile Position der Elemente.
Schritt 4: Drainagerohr verlegen
Legen Sie ein Drainagerohr vom Fallrohr Ihres Daches zum Sickerschacht. Ein Gefälle von etwa zwei Prozent ist notwendig, um den Wasserabfluss sicherzustellen.
Schritt 5: Verfüllen des Schachts
Füllen Sie den Schacht mit Kies oder grobem Splitt bis zur Höhe des Einleitungsrohrs und decken Sie die obere Kiesschicht mit Geotextil ab, um Erdverschmutzungen zu verhindern.
Schritt 6: Abschließen des Baus
Setzen Sie einen Deckel auf den Sickerschacht, um ihn vor Laub und Schmutz zu schützen, beinhalten Sie hierbei Löcher, damit das Wasser eindringen kann.
Sickerschacht warten – So bleibt die Funktion langfristig erhalten
Regelmäßige Wartung ist unerlässlich, um die Leistungsfähigkeit Ihres Sickerschachts zu sichern.
- Regelmäßige Inspektion: Kontrollieren Sie den Sickerschacht auf Verstopfungen und Ablagerungen, mindestens einmal im Jahr.
- Reinigung der Filter: Tauschen Sie verschlissene Filtermaterialien aus und entfernen Sie Verschmutzungen.
- Laub und Schmutz entfernen: Halten Sie die Zugangsabdeckung frei von Laub und Fremdkörpern.
- Schacht durchspülen: Spülen Sie bei Bedarf den Schacht mit klarem Wasser, um feine Partikel zu entfernen, die die Poren verstopfen könnten.
- Kontrolle der Zuleitungen: Stellen Sie sicher, dass die Zuleitungen frei von Blockaden sind und das Wasser ungehindert fließen kann.
- fachkundige Inspektion: Bei intensiver Nutzung und je nach Bodenbeschaffenheit kann eine professionelle Inspektion sinnvoll sein.
- Wartungsprotokoll: Führen Sie ein Protokoll über alle Wartungsmaßnahmen, um den Überblick zu behalten und gezielte Nachbesserungen vornehmen zu können.
Diese Maßnahmen sichern die einwandfreie Funktion Ihres Sickerschachts und tragen zur langfristigen Erhaltung Ihres Grundstücks bei. Eine gut gewartete Anlage unterstützt zudem die natürliche Grundwasserbildung und entlastet die Kanalisation.