Handelsformen von Silberstahl
Silberstahl wird grundsätzlich nur als Rund- oder Vierkantstahl geliefert. Die Oberfläche ist dabei immer geschliffen und poliert. Diese Arbeiten werden nach der Bearbeitung des Stahl durchgeführt.
Einstellung der Härte
Die maximal erreichbare Härte von Silberstahl liegt bei 64 HRC (Härte nach Rockwell). Das entspricht in etwa einem sehr hochwertigen japanischen Messerstahl wie er auch für traditionelle Schwerter eingesetzt wird.
Die Härte kann bei Silberstahl dabei durch den Härtvorgang sehr genau zwischen 60 und 64 HRC eingestellt werden.
Härten
Die Temperatur für das Härten richtet sich danach, ob man mit Öl oder mit Wasser abschreckt. Das Abschrecken mit Öl sollte man allerdings nur für Werkstücke durchführen, deren Materialstärke geringer ist als 8 mm. Die Härttemperatur beträgt dann 810 °C – 840 °C.
Beim Abschrecken mit Wasser (höhere Materialstärken) beträgt die Härttemperatur lediglich 780 °C bis 820 °C
Anlassen
Nach dem Härtvorgang muss das Werkstück angelassen werden. Die Anlasstemperatur erlaubt, die nachfolgende Härte sehr genau einzustellen. Je höher die Anlasstemperatur ist, desto geringer die Endhärte des Silberstahls, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
Anlasstemperatur | Endhärte des Werkstücks (in HRC = Rockwell-Härte) |
---|---|
100 °C | 64 HRC |
200 °C | 63 HRC |
250 °C | 62 HRC |
300 °C | 60 HRC |
Bearbeitungsmöglichkeiten
Silberstahl ist in der Regel recht gut zu bearbeiten. Wegen der großen Härte können einzelne Bearbeitungen erschwert sein. Das gilt beispielsweise für das Gewindeschneiden in einen Rundstahl aus Silberstahl. In den meisten Fällen wird man hier mit gewöhnlichen Gewindeschneidern nicht weit kommen, sondern eine professionelle CNC-Bank brauchen.
Auch das Fräsen des harten Materials gelingt in der Regel nur mit entsprechend geeigneten Werkzeugen, die auch mit der Härte des Materials zurecht kommen. Gehärteter Silberstahl lässt sich mit der Feile gerade noch bearbeiten.