Der hohe pH-Wert ist eine prägnante Eigenschaft der Silikatfarbe
Die wohl hervorstechendste Eigenschaft der Silikatfarbe liegt in ihrer Alkalität. Der pH-Wert dieser Farbsorte rangiert um den Wert 11, steht also in Konkurrenz zu Seifenlauge. Da bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
fungizide Wirkung | kann im feuchten Zustand die Haut ätzen |
keimtötende Wirkung | greift im feuchten Zustand Glas und Keramik an |
nach dem Trocknen harmlos | beim Streichen wird ein Augenschutz benötigt |
Die Silikatfarbe besitzt darüber hinaus noch weitere spannende Eigenschaften, die sie zu einem wirklich ungewöhnlichen Anstrichmittel macht.: Im Denkmalschutz erfreut sie sich deshalb besonders großer Beliebtheit!
Das lieben Denkmalschützer an der Silikatfarbe
Im Denkmalschutz kommt es darauf an, den typischen Oberflächencharakter alter Fassaden zu erhalten und dem Putz eine möglichst lange Haltbarkeit zu verleihen. Silikatfarben verkieseln mit der Oberfläche, statt einfach auf ihrem Untergrund zu kleben, damit erfüllen sie beide Wünsche zugleich:
Sie erweisen sich durch ihr besondere Trocknungsart als äußerst robust und wetterfest und trotzen sogar den schwefelhaltigen Abgasen in der Luft. Zugleich »verkleistern« sie nicht die Oberfläche und bewahren so die gegebene plastische Struktur.
Welche Eigenschaften besitzt die Silikatfarbe außerdem?
Obwohl Silikatfarben nicht gerade billig sind, haben viele Profis außerhalb des Denkmalschutzes, aber auch zahlreiche Privatleute, dieses Beschichtungsmittel für sich entdeckt. Die Farbe lässt sich sowohl innen als auch außen streichen, sie ist absolut lichtecht und diffusionsoffen.
Silikatfarben schützen und bewahren also nicht nur die Substanz älterer Bauten, sondern sie tun auch den neuen Gebäuden gut. Sie bewahren außerdem im Verbund mit anderen diffusionsoffenen Stoffen das gesunde Raumklima.
Allerdings halten Silikatfarben ausschließlich auf mineralischen Untergründen, auch ein Gipsputz kommt nicht infrage, weil es mit diesem Material zu schädlichen Wechselwirkungen kommt. Und wenn die Beschichtung einmal entfernt werden soll, muss sie mitsamt Putz abgeschlagen werden.