Silikatputz – Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten
Silikatputz ist ein hochdiffusionsoffener, mineralischer Putz auf Basis von Kaliwasserglas. Diese Eigenschaften ermöglichen es, dass Wasserdampf durch den Putz hindurchtreten kann, wodurch die Bildung von Feuchtigkeit im Mauerwerk verhindert und Schimmel vorgebeugt wird. Der Putz ist zudem wetterbeständig und wasserabweisend, was ihn ideal für Außenwände macht. Er ist stoß- und kratzfest, was die Lebensdauer der verputzten Flächen verlängert und ihn besonders in stark beanspruchten Bereichen nützlich macht.
Zudem erfüllt Silikatputz hohe Brandschutzanforderungen und ist daher für Fassaden und Gebäude geeignet, bei denen Brandschutz eine wichtige Rolle spielt. Er eignet sich hervorragend für die Beschichtung von mineralischen Untergründen wie Kalk-, Kalkzement- oder Zementputz sowie auf Armierungsspachteln und Bauplatten. In der Sanierung von historischen Gebäuden wird er ebenfalls geschätzt, da er umweltbeständig und UV-stabil ist.
Dekorativ bietet Silikatputz zahlreiche Möglichkeiten. Er ist in über 800 Farbtönen verfügbar und bietet verschiedene Oberflächenstrukturen wie Scheibenputz- oder Kratzstruktur. Verarbeitungsfertige Silikatputze ermöglichen eine einfache Anwendung ohne spezialisierte Mörtelmaschinen, was Zeit und Kosten spart.
Vorbereitung des Untergrunds
Eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds ist entscheidend für eine dauerhafte und ästhetisch ansprechende Verputzung. Der Untergrund muss trocken, sauber und stabil sein. Sie müssen Schmutz, Moos und lose Teile entfernen. Bei stark verschmutzten Flächen können Sie einen Hochdruckreiniger oder Sandstrahler verwenden. Nach einer Nassreinigung sollten Sie sicherstellen, dass die Oberfläche vollständig abgetrocknet ist.
Überprüfen Sie den Untergrund auf Risse und Hohlstellen. Füllen Sie Löcher und Spalten mit geeignetem Reparaturmörtel und glätten Sie die Fläche. Stark saugende Materialien wie Porenbeton sollten grundiert werden, um das Saugverhalten zu regulieren und die Haftung zu verbessern. Weniger saugfähige Untergründe können durch Vorwässern vorbereitet werden, um ein zu schnelles Trocknen des Putzmörtels zu verhindern.
Auch fett- und ölfreie Oberflächen sind entscheidend. Wenn eine Grundierung erforderlich ist, muss diese vor dem Auftragen des Putzes vollständig getrocknet sein. Bei mineralischen Untergründen wie Zement- oder Kalkzementputz sind diese Schritte besonders wichtig, um eine optimale Haftung des Silikatputzes zu gewährleisten.
Anwendung von Silikatputz
Die Anwendung von Silikatputz erfordert sorgfältige Vorbereitung und genaue Arbeitsweise. Stellen Sie sicher, dass der Untergrund trocken, sauber und stabil ist. Mischen Sie verarbeitungsfertigen Silikatputz gründlich auf. Falls nötig, können Sie den Putz mit Wasser verdünnen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Beachten Sie immer die Herstellerangaben.
Tragen Sie den Silikatputz mit einer geeigneten Kelle oder einem Putzspachtel gleichmäßig in der empfohlenen Schichtdicke auf die vorbereitete Oberfläche auf. Typische Schichtdicken liegen zwischen 1,5 und 3 mm, folgen Sie den produktspezifischen Angaben. Strukturieren Sie den Putz, solange er noch feucht ist, um die gewünschte Oberflächenstruktur zu erzeugen. Nutzen Sie dafür ein Kratzbrett oder eine Glättkelle und führen Sie gleichmäßige Bewegungen aus.
Während der Trocknungsphase, die etwa einen Tag pro Millimeter Schichtdicke beträgt, schützen Sie den Putz vor Feuchtigkeit, direkter Sonneneinstrahlung und starkem Wind. Ideale Bedingungen sind Temperaturen um 20 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von maximal 65 %.
Silikatputz vs. Silikonharzputz
Bei der Auswahl zwischen Silikat- und Silikonharzputz für Ihre Fassade sollten verschiedene Kriterien beachtet werden. Silikatputz ist hoch wasserdampfdiffusionsoffen und erlaubt eine hervorragende Feuchtigkeitsregulierung. Die mineralische Basis macht ihn resistent gegen Algen und Schimmel und deutlich umweltfreundlicher.
Silikonharzputz hingegen zeichnet sich durch extrem hohe Schmutzabweisung und leichtere Reinigung aus. Er ist flexibel, besonders stoßfest und ideal für Wärmedämmfassaden. Aufgrund dieser schützenden Eigenschaften sind Silikonharzputze besonders langlebig und weniger anfällig für Verschmutzung und Algenbildung.
Ihre Entscheidung sollte basierend auf den spezifischen Anforderungen der Fassade getroffen werden. Wenn die Atmungsaktivität eine Priorität ist, wählen Sie Silikatputz. Für leichte Pflege und Reinheit bietet Silikonharzputz Vorteile. Beide Putzarten bieten eine breite Palette an UV-beständigen Farben, wobei Silikonharzputz eine intensivere Farbbrillanz ermöglicht.
Silikatputz streichen
Eine geeignete Fassadenfarbe ist entscheidend, um die dampfdiffusionsoffenen Eigenschaften des Silikatputzes zu bewahren. Verwenden Sie eine Farbe mit niedrigem sd-Wert (maximal 0,14 m). Stellen Sie sicher, dass der Putz vollständig getrocknet ist. Ideale Bedingungen für den Anstrich sind Temperaturen um 20 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von maximal 65 %.
Vor dem Anstrich sollte die Oberfläche sorgfältig gereinigt und getrocknet sein. Silikatfarbe eignet sich am besten, um die Atmungsaktivität zu erhalten. Tragen Sie die Farbe in zwei Schichten gleichmäßig auf und lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen. Vermeiden Sie das Streichen bei direkter Sonneneinstrahlung, starkem Wind oder Regen.
Silikatputz im Sockelbereich
Der Sockelbereich eines Gebäudes stellt besonders hohe Anforderungen an das Material. Silikatputz ist wasserabweisend und diffusionsoffen, jedoch nicht wasserdicht. Daher sollten Sie sicherstellen, dass Oberflächenwasser effektiv abgeführt wird.
Maßnahmen zur Sicherstellung der Haltbarkeit
- Installieren Sie eine Drainageschicht, um stehendes Wasser abzuleiten.
- Achten Sie darauf, dass der Boden ein Gefälle vom Gebäude weg aufweist.
- Sorgen Sie für eine gute Abdichtung zwischen Sockel und Fassade.
Ein durchdachtes Entwässerungssystem erhöht die Lebensdauer des Silikatputzes im Sockelbereich und minimiert Feuchtigkeitsschäden. Regelmäßige Überprüfungen und rechtzeitige Ausbesserungsarbeiten tragen ebenfalls zu einer dauerhaft attraktiven und funktionalen Fassadengestaltung bei.