Silikon und Feuchtigkeit – ein schwieriges Duo
Silikon und Wasser sind während der Aushärtungsphase keine guten Partner. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die bei Regen herrscht, kann die Eigenschaften des Silikons negativ beeinflussen. Silikon benötigt zwar Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zum Aushärten, doch ein Überschuss an Wasser führt dazu, dass die äußere Schicht zu schnell verhärtet, während das Innere weich bleibt. Dies gewährleistet keine vollständige Abdichtung und lässt Feuchtigkeit eindringen.
Der Kontakt mit Wasser während der Trocknungsphase kann dazu führen, dass das Silikon seine Klebeeigenschaften verliert und die Fuge undicht wird. Zudem darf das Silikon in dieser Phase nicht mechanisch belastet werden, da es sich verformen könnte, was ebenfalls zu Undichtigkeiten führt. Essentiell ist es, die Trocknungszeit zu beachten und die Fugen vor Feuchtigkeit und Berührungen zu schützen.
Für eine optimale Aushärtung sorgen Sie dafür, dass die Umgebungstemperatur zwischen 5 und 20 Grad Celsius liegt und die Luftfeuchtigkeit nicht höher als 50 Prozent ist. Bei ungünstigen Wetterbedingungen, wie starkem Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit, sollten spezielle nässeresistente Silikone verwendet werden.
Alternative 1: Abwarten und Tee trinken
Wenn Regen vorhergesagt ist, empfiehlt es sich, die Arbeiten mit Silikon auf einen trockeneren Tag zu verschieben. Diese Vorgehensweise vermindert das Risiko, dass Feuchtigkeit die Haftung und Aushärtung des Silikons beeinträchtigt. Sie können die Zwischenzeit nutzen, um die betroffene Fuge gründlich vorzubereiten. Entfernen Sie alte Silikonreste und reinigen Sie die Fuge mit einem geeigneten Reinigungsmittel. Ein sauberer und trockener Arbeitsbereich verbessert die Haftung des neuen Silikons beträchtlich und führt zu einem langlebigeren Ergebnis.
Alternative 2: Mit Regenschutz arbeiten
Auch bei Regenwetter lassen sich Fugen abdichten, indem die Arbeitsstelle vor Nässe geschützt wird. Errichten Sie hierzu einen provisorischen Regenschutz. Ein stabiler Pavillon oder eine große, wasserdichte Plane über dem Arbeitsbereich halten die Fugen vor direktem Wasser geschützt. Achten Sie darauf, dass der Regenschutz sicher befestigt ist, damit er auch bei Wind stabil bleibt.
Wenn möglich, verwenden Sie zusätzlich ein Gestell, um die Plane straff zu spannen und das Ansammeln von Wasser zu verhindern. Ein gut gesicherter Regenschutz schafft eine trockene Arbeitsumgebung und ermöglicht das effiziente Aushärten des Silikons.
Alternative 3: Spezialsilikon für feuchte Umgebungen
In Situationen, in denen Arbeiten nicht verschoben werden können, kommt Spezialsilikon zum Einsatz. Dieses speziell für feuchte Umgebungen entwickelte Dichtmittel bietet bedeutende Vorteile gegenüber herkömmlichem Silikon.
Eigenschaften und Vorteile von Spezialsilikon
- Nässebeständigkeit: Spezialsilikon haftet zuverlässig auch bei hoher Luftfeuchtigkeit oder unter Wasser.
- Schnelle Aushärtung: Dieses Silikon hat oft eine verkürzte Trocknungszeit und minimiert somit das Risiko unvollständiger Aushärtung.
- Elastizität: Es bleibt auch nach dem Aushärten elastisch und kann Bewegungen besser ausgleichen, ideal bei Temperaturschwankungen.
Anwendungstipps
- Oberfläche vorbereiten: Selbst in feuchten Umgebungen ist eine saubere und trockene Oberfläche entscheidend. Entfernen Sie Restfeuchtigkeit mit einem Föhn.
- Produktwahl: Achten Sie darauf, dass das ausgewählte Produkt als nässebeständig oder für Anwendungen unter Wasser geeignet ist.
- Verarbeitungstemperatur: Optimal liegt die Temperatur zwischen 5 und 20 Grad Celsius.
Mit Spezialsilikon stellen Sie sicher, dass Ihre Fugen auch bei Regen dicht und belastbar sind.
Unabhängig von der gewählten Methode: So gehen Sie vor
- Grobreinigung: Säubern Sie die Fugen gründlich und entfernen Sie alte Silikonreste mit einem Fugenkratzer oder Silikonentferner.
- Feinsäuberung: Saugen Sie mit einem Staubsauger losen Schmutz und Silikonpartikel ab oder nutzen Sie einen Druckluftreiniger.
- Untergrund trocknen: Sorgen Sie dafür, dass die Fuge möglichst trocken ist, indem Sie bei Bedarf einen Haartrockner verwenden.
- Vorbereitung: Schützen Sie die angrenzenden Bereiche mit Malerkrepp, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen.
- Silikon auftragen: Setzen Sie die Silikonkartusche in die Auspresspistole ein und tragen Sie das Silikon gleichmäßig in die Fuge ein. Achten Sie darauf, dass die Fuge vollständig gefüllt ist.
- Befeuchten: Besprühen Sie die frische Silikonfuge mit einer Mischung aus Wasser und Spülmittel, damit das Glättwerkzeug nicht haftet.
- Glätten: Glätten Sie das Silikon mit einem Fugenglätter oder Ihrem mit Spülmittel benetzten Finger.
- Aushärtezeit beachten: Lassen Sie die Silikonfuge gemäß den Herstellerangaben vollständig aushärten und vermeiden Sie mechanische Belastungen oder Feuchtigkeit, bis das Silikon vollständig ausgehärtet ist.
Durch diese sorgfältige Vorgehensweise bleiben Ihre Silikonfugen auch bei widrigen Wetterbedingungen dauerhaft dicht und optisch ansprechend.