Kehren Sie zurück
Silikon

Silikon wird gelb: So retten Sie Ihre Fugen

Von Emilia Nowak | 23. September 2024
Artikel zitieren

Vergilbte Silikonfugen sind unansehnlich und können auf mangelnde Hygiene hindeuten. Dieser Artikel beschreibt verschiedene Methoden zur Reinigung und Erneuerung, um das strahlend weiße Aussehen Ihrer Fugen wiederherzustellen.

silikon-wird-gelb
Silikon sollte regelmäßig gereinigt werden, um Vergilbung vorzubeugen

Ursachen für vergilbte Silikonfugen

Das Vergilben von Silikonfugen, besonders in Küchen und Badezimmern, entsteht durch mehrere Faktoren:

  1. Luftfeuchtigkeit und Wasserdampf: In feuchten Räumen begünstigt ständige Feuchtigkeit die Ansammlung von Schmutz, Seifenrückständen und Schimmel. Diese können Silikonfugen gelblich verfärben und unansehnliche, unhygienische Flecken verursachen.
  2. Schmutzablagerungen: Staub und Schmutzpartikel setzen sich in den Fugen ab und können durch Wasserdampf in die Silikonoberfläche eindringen, was zu gelblichen Verfärbungen führt.
  3. Reaktionen mit Materialien: Silikon kann mit bestimmten Baustoffen oder chemischen Substanzen reagieren. Beispiele sind Bitumen oder Zigarettenrauch, die das Silikon gelblich erscheinen lassen. Auch Rückstände von Haushaltschemikalien können solche Reaktionen hervorrufen.
  4. Alterung des Materials: Mit der Zeit werden Silikonfugen durch natürliche Alterungsprozesse spröde und porös, was sie anfälliger für Verfärbungen durch äußere Einflüsse macht.
  5. Belastung durch UV-Strahlung: Selbst geringe UV-Belastung kann über lange Zeiträume zu Vergilbungen führen, obwohl Silikon in Innenräumen normalerweise weniger UV-Strahlung ausgesetzt ist.

Um diese Probleme möglichst zu vermeiden, sollten Sie eine gute Belüftung sicherstellen und die Fugen regelmäßig reinigen, sowie Produkte verwenden, die speziell für widerstandsfähige Silikonfugen entwickelt wurden.

Hausmittel gegen vergilbte Silikonfugen

Vergilbte Silikonfugen können mit einigen bewährten Hausmitteln behandelt werden, die umweltfreundlicher und kostengünstiger sind als chemische Reiniger. Hier sind vier effektive Methoden:

Essig

Essig ist ein vielseitiges und natürliches Reinigungsmittel, das aufgrund seiner Säure effektiv gegen Verfärbungen wirkt. Verdünnen Sie 250 Milliliter Essig mit mindestens einem halben Liter Wasser. Tragen Sie die Mischung auf die betroffenen Fugen auf und lassen Sie sie einige Minuten einwirken. Wischen Sie die Fugen anschließend gründlich mit klarem Wasser ab und lassen Sie sie trocknen.

Zitronensaft

Zitronensaft enthält natürliche Säuren, die eine aufhellende Wirkung haben und sich hervorragend zur Reinigung von vergilbten Silikonfugen eignen. Träufeln Sie etwas Zitronensaft direkt auf die vergilbten Fugen und lassen Sie ihn etwa zehn Minuten einwirken. Nutzen Sie eine Zahnbürste, um die Fugen vorsichtig zu schrubben. Spülen Sie danach gründlich mit Wasser und trocknen Sie die Stellen mit einem sauberen Tuch.

Backpulver

Backpulver wirkt mild bleichend und ist ideal, um leichte Verfärbungen zu entfernen. Stellen Sie eine Paste her, indem Sie Backpulver und Wasser im Verhältnis 3:1 vermischen. Tragen Sie diese Paste mit einer alten Zahnbürste auf die Fugen auf und lassen Sie sie etwa eine Stunde einwirken. Danach spülen Sie die Fugen mit klarem Wasser ab und trocknen sie gründlich.

Alkohol

Isopropylalkohol, speziell mit mindestens 70% Konzentration, hilft, Schmutz und Schimmel zu beseitigen. Tränken Sie ein Tuch oder eine Bürste mit Isopropylalkohol und reinigen Sie damit die Fugen. Spülen Sie anschließend mit klarem Wasser ab und trocknen Sie die Bereiche.

Diese Hausmittel sind nicht nur effektiv, sondern auch leicht verfügbar und umweltfreundlich.

Spezielle Reinigungsmittel

Bei hartnäckigen Verfärbungen kann der Einsatz spezieller Reinigungsmittel für Silikonfugen notwendig sein. Diese Produkte sind speziell formuliert, um widerstandsfähige Flecken zu entfernen, ohne das Silikon zu beschädigen.

Vorgeensweise

  1. Vorbereitung: Entfernen Sie zuerst groben Schmutz mit einem weichen Lappen.
  2. Produkttest: Testen Sie das Reinigungsmittel an einer unauffälligen Stelle, um sicherzustellen, dass es das Silikon nicht schädigt.
  3. Anwendung: Tragen Sie das Reinigungsmittel mit einem Tuch oder einer Bürste auf die verfärbten Fugen auf.
  4. Einwirkzeit: Lassen Sie das Reinigungsmittel gemäß den Herstellerangaben einwirken.
  5. Reinigung: Entfernen Sie Rückstände gründlich mit klarem Wasser und trocknen Sie die Fugen gut ab.

Sicherheitsmaßnahmen

  • Tragen Sie Gummihandschuhe, um Ihre Haut zu schützen.
  • Sorgen Sie für ausreichende Belüftung im Raum.
  • Vermeiden Sie den Kontakt der Reinigungsmittel mit empfindlichen Oberflächen.

Diese Sicherheitsmaßnahmen tragen dazu bei, dass Sie Ihre Silikonfugen effektiv reinigen und gleichzeitig Ihre Gesundheit schützen.

Silikonfugen erneuern

Wenn Silikonfugen stark verschmutzt sind oder sich trotz intensiver Reinigung nicht mehr aufhellen lassen, sollten Sie die Fugen erneuern. Dieser Prozess ist nicht kompliziert und lässt sich mit entsprechenden Werkzeugen einfach in Eigenregie durchführen.

Benötigtes Material und Werkzeuge

  • Neues Silikon und Silikonspritze
  • Schneidhilfe für alte Fugen (Silikonmesser)
  • Klinge zum Entfernen des alten Silikons (Schaber)
  • Sprühflasche mit Verdünner (Reinigungsmittel)
  • Glätterwerkzeug für neues Silikon
  • Schutzband (optional)

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung des Arbeitsbereichs: Räumen Sie den Bereich um die zu erneuernden Fugen frei und sorgen Sie für ausreichenden Zugang. Bei Bedarf können Sie die Umgebung mit Malerband abkleben.
  2. Altes Silikon entfernen: Schneiden Sie das alte Silikon mit einem Fugenmesser oder Cuttermesser vollständig heraus. Entfernen Sie alle Reste sorgfältig mit einem Fugenkratzer oder Schraubenzieher.
  3. Reinigung der Fugen: Reinigen Sie die freigelegten Fugen gründlich mit Isopropylalkohol, um Fett und Schmutz zu entfernen. Lassen Sie die gereinigten Bereiche vollständig trocknen.
  4. Neues Silikon auftragen: Füllen Sie die Silikonspritze mit dem neuen Silikon und tragen Sie es gleichmäßig in die trockenen Fugen auf.
  5. Silikon glätten: Glätten Sie das frische Silikon sofort mit einem Glättwerkzeug, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Arbeiten Sie zügig, bevor das Silikon zu härten beginnt.
  6. Trocknungszeit: Lassen Sie das Silikon gemäß den Herstellerangaben vollständig aushärten, bevor Sie den Bereich wieder nutzen.

Tipps für ein langlebiges Ergebnis

  • Verwenden Sie Fugenfüller bei sehr tiefen Fugen, um Material zu sparen und die Haftung zu verbessern.
  • Tragen Sie ausreichend Silikon auf, damit es seine Abdichtungsfunktion erfüllt.
  • Kontrollieren Sie die Fugen regelmäßig auf Schäden oder Verfärbungen, um frühzeitig eingreifen zu können.

Mit dieser Anleitung stellen Sie sicher, dass Ihre erneuerten Silikonfugen robust und ästhetisch ansprechend bleiben.

Vorbeugen ist besser als Reinigen

Damit Ihre Silikonfugen langfristig ansprechend und sauber bleiben, können Sie präventive Maßnahmen ergreifen. Diese reduzieren das Risiko von Verfärbungen sowie die Entstehung von Schimmel und Schmutzablagerungen:

  1. Optimale Belüftung: Sorgen Sie dafür, dass Räume wie Badezimmer und Küchen gut belüftet werden. Lüften Sie regelmäßig und nutzen Sie bei Bedarf Ventilatoren oder Abluftanlagen.
  2. Silikonfugen versiegeln: Tragen Sie auf neue oder gereinigte Silikonfugen eine schützende Schicht auf. Spezielle Imprägniermittel können Schmutz und Feuchtigkeit abwehren.
  3. Vermeidung von aggressiven Reinigungsmitteln: Nutzen Sie zur regelmäßigen Reinigung milde und pH-neutrale Reiniger. So bleiben die Silikonfugen geschmeidig und widerstandsfähig.
  4. Vorbeugende Pflege: Reinigen Sie die Fugen regelmäßig, auch ohne sichtbare Verschmutzungen. Dadurch verhindern Sie, dass sich feine Ablagerungen festsetzen.
  5. Schutz vor UV-Strahlung: In Räumen mit intensiver Sonneneinstrahlung kann es sinnvoll sein, Fenster mit UV-Schutzfolien auszustatten.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Lebensdauer und das Erscheinungsbild Ihrer Silikonfugen deutlich verbessern und aufwendige Reinigungen oder Erneuerungen vermeiden.

Artikelbild: baon/Shutterstock