Problematik bei alter Bausubstanz
Gebäude, die hundert Jahre alt oder älter sind, sind oft mit Materialien gebaut, die zwar sehr haltbar sind, bauphysikalisch gesehen aber teilweise sehr viele nachteilige Eigenschaften mitbringen. Ein gutes Beispiel dafür bieten alte Fachwerkbauten, aber auch Gewölbekeller.
Eines der Hauptprobleme vieler alter Gebäude ist die Feuchtigkeit. Durch die verwendeten Baumaterialien wird immer wieder Feuchtigkeit in die Außenwände eingetragen und an die Innenräume abgegeben. Das kann kaum verhindert werden. Oft werden die Behebungsmaßnahmen, wie die Anbringung von Dampfbremsen, dann selbst zum Problem für die Bausubstanz.
Problematik denkmalgeschützter Gebäude
Die Auflagen, die der Denkmalschutz verordnet, können je nach Gebäude unterschiedlich sein. In den meisten Fällen ist eine Veränderung der Fassade nicht gestattet – ihre Optik soll originalgetreu erhalten bleiben. Bei Fenstern ist fallweise gestattet, moderne Fenster in der ursprünglichen Optik zu verwenden, oft wird aber auch das ausgeschlossen, und die originalen Fenster müssen im Gebäude verbleiben.
Dämmmaßnahmen gestalten sich daher bei denkmalgeschützten Bauten oft schwierig. Eine Außendämmung ist wegen der Erhaltungspflicht der Fassade nicht möglich, auch ein Austausch der Fenster, die hohe Wärmeverluste verursachen ist dann nicht zulässig. Eine Innendämmung gestaltet sich wegen des ständigen Feuchtigkeitseintrags oft als schwierig und vielfach auch gefährlich für die Intaktheit der Bausubstanz.
Oft sind auch die stark wärmedurchlässigen Dächer alter Bauten noch ein weiteres Problem. Erneuerung und energetische Abdichtung gestalten sich auch hier fallweise schwierig.
Voraussetzungen für die Heizungsanlage in alten Bauten
Die Heizung muss also vergleichsweise leistungsfähiger sein, da sie die hohen Wärmeverlust wegen der mangelhaften oder unmöglichen Dämmung ausgleichen muss. Gleichzeitig sollte eine möglichst gleichmäßige Grundtemperatur sichergestellt sein, um der Feuchtigkeit im Gebäudeinneren einigermaßen Herr zu werden.
Geeignete Heizungssysteme
Die hohe Leistungsfähigkeit bringen vor allem Brennwertheizungen mit. Sie haben einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als Heizungen ohne Brennwerttechnologie, und können daher auch mit vergleichsweise akzeptablen Verbräuchen und Kosten die hohen Wärmemengen noch bereitstellen.
Als wesentlich vorteilhafter für alte und kaum dämmbare Gebäude erweisen sich jedoch Infrarotheizungen. Sie arbeiten sehr effizient, weil sie nicht die Luft im Raum erwärmen, sondern ausschließlich mit Strahlungswärme arbeiten.
Wärmeverluste werden dadurch vermieden, da es innerhalb des Gebäudes keine nennenswerten Mengen warmer Luft gibt. Dadurch erhöht sich auch die Effizienz von INfrarotheizungen – auf etwa das 2,5fache einer herkömmlichen Gasheizung im modernen Bau, bei alten Bauten auf einen noch höheren Wert.
Strahlungsheizungen bieten auch eine natürliche Dampfbremse an den Außenwänden – durch die Erwärmung der Außenwand kann die Feuchtigkeit abtrocknen und gelangt nicht ins Rauminnere.
Zudem ist kaum Installationsaufwand nötig, es brauchen keine Rohrleitungen und Installationen verlegt werden, was in vielen Fällen auch den Denkmalschutzauflagen widersprechen würde und oft technisch nur schwierig durchführbar ist.
Infrarotheizungen sind zudem mit minimalen optischen Veränderungen in die originalen Räume zu integrieren, und können oft unauffällig angebracht werden – auch das ist ein Vorteil.