- Smart Home – Was ist das eigentlich?
- Funk – Die Grundlage des Smart Homes
- Anleitung: Diese Bereiche können selbst nachgerüstet werden
- Die Vorteile des Smart Homes
- Die finanziellen Aspekte
1. Smart Home – Was ist das eigentlich?
Smart Home ist in aller Munde, aber viele wissen bisher gar nicht so viel darüber. Grundsätzliche Fragen, wie etwa die Verbindung der Geräte, die Möglichkeiten, die diese Technik in sich birgt sowie die Kosten, die auf den Verbraucher zukommen und die dieser langfristig dadurch einsparen kann, sind vielen Menschen bislang noch kein Begriff.
Also was ist Smart Home denn eigentlich? Auf dem Nationalen IT Gipfel in Hamburg wurden die Marktaussichten dieser Technologie näher erläutert und mit ihre auch eine breite, aus unterschiedlichen Aspekten bestehende, Definition veröffentlicht.
Im Grunde kann Smart Home definiert werden als „[…] Oberbegriff für technische Verfahren und Systeme in Wohnräumen und -Häusern, in deren Mittelpunkt eine Erhöhung von Wohn- und Lebensqualität, Sicherheit und effizienter Energienutzung auf Basis vernetzter und fernsteuerbarer Geräte und Installationen sowie automatisierbarer Abläufe steht.“
(Quelle: Jahrbuch 2013 / 14 der AG 2 des Nationalen IT Gipfels)
Gerade im privaten Bereich wird diese Technologie für den Verbraucher zunehmend interessanter. Denn mittlerweile sind die Kosten erheblich gesunken und die Vorteile vehement gestiegen. Denn neben Sicherheit und Sparsamkeit ist es auch der Wohlstand und der Komfort, der viele zu diesen Systemen greifen lässt.
2. Funk – Die Grundlage des Smart Homes
Die kabellose Übertragung ist aktuell die gängige Form des Smart Homes. Sicherlich gibt es auch Systeme, die über herkömmliche Kabel miteinander verbunden sind. In der heutigen Zeit geht der Trend jedoch in Richtung Funk. Der Grund ist ganz einfach: Zum einen erspart es den lästigen Kabelsalat und zum anderen ist der Einbau auch nachträglich möglich.
a. Erklärung der drahtlosen Übertragungstechnik
Die Funktechnik bezeichnet eine Variante der Signalübertragung, die im Bereich der Radiowellen seit langer Zeit etabliert ist. Erstmals 1864 wurde diese Möglichkeit durchdacht und schließlich 1888 auch angewendet. Im Prinzip geht es um eine elektromagnetische Welle, ein sogenanntes Trägersignal, welches durch ein Nachrichtensignal verändert wird und dieses schließlich übermittelt. Was damals in Form von Radio hörbar und später in Form von Fernsehen sichtbar gemacht werden konnte, ist heute vielseitiger. Momentan ist diese Form der Übertragung etabliert in allen möglichen Alltagssituationen. Ein Problem, dass sich schnell herausstellte und auch in Hinblick auf das Smart Home immer wieder bedenken erzeugt, ist die Sicherheit der Daten, die, sofern diese unverschlüsselt gesendet werden, nicht immer gewährleistet ist. Störungen sind ebenfalls ein Kritikpunkt. Diese können das Signal unter Umständen hin und wieder etwas beeinträchtigen.
Kabelloses Internet wäre ebenfalls eine Alternative, um das intelligente Zuhause zu steuern. Allerdings wäre der Energieverbrauch bei einer W-LAN-Verbindung schlicht zu hoch, sodass es nur mit häufigerem Wechsel der Batterien möglich wäre.
b. Die Flexibilität – der Vorteil einer Funkverbindung
Die Installation der Geräte ist unkomplizierter als Gedacht, sofern diese mit Funk verbunden sind. Die Datenübertragung ermöglicht eine höhere Flexibilität, kann auch im Nachgang noch eingebaut werden und sieht einfach stilvoller und moderner aus. Ein Nachteil dabei ist allerdings die Anfälligkeit für Störungen. Dies ist bei Kabelverbindungen seltener der Fall. Einsteiger sollten sich bei einem Experten über die genauen Vor- und Nachteile beider Technologien informieren. Denn gerade im Neubau ist es möglich, mit Hilfe von Kabeln und Funk eine optimale Kombination zu entwerfen, die beide Vorteile optimal nutzt. Im Folgenden werden jedoch hauptsächlich funkbasierte Geräte vorgestellt. Diese können leichter nachträglich montiert und an der Basisstation angemeldet werden.
c. Die Hausvernetzung via Funk
Die Hausvernetzung ist also mit einigen Ausnahmen vorwiegend über Funk möglich. Der Vorteil wurde bereits thematisiert. Ein Fachmann schafft in dieser Hinsicht Abhilfe, denn er kann beurteilen, ob das Haus für eine solche Technologie geeignet ist, schließlich lassen nicht alle Gemäuer konstante Funkverbindungen zu. Daher ist es empfehlenswert, einen Gutachter zu beauftragen, bevor Geld für die Geräte investiert wird.
3. Anleitung: Diese Bereiche können selbst nachgerüstet werden
Durch die Funkverbindung ist es möglich, Geräte nachzurüsten. Das erlaubt Smart Home also auch für Immobilienbesitzer, deren Objekt bereits älter ist. Jeder, der allerdings ein Grundstück besitzt und dort ein eigenes Haus bauen möchte, sollte sich hinsichtlich der Elektroinstallation an einen Experten wenden, der diese einrichtet. Denn gerade aufgrund der Möglichkeit des Smart Homes sind diese komplexer geworden. Anzahl der Steckdosen, der Bediensysteme sowie der Sicherheitssysteme sind nur drei der Aspekte, die hier Erwähnung finden müssen.
1. Schritt: Die smarte Beleuchtungssteuerung
Ohne Lichtschalter die Beleuchtung dimmen, aufdrehen, an- oder abschalten, das erlaubt eine smarte Beleuchtungssteuerung. Die einfachste Möglichkeit, diese nachzurüsten, gewährleisten Unterputzlichtschalter, die per Smartphone steuerbar sind.
Neben diesen einfachen Schaltern gibt es auch eine Zentralschaltung, die das Licht ausschaltet, wenn niemand zu Hause ist oder anschaltet, wenn jemand das Haus betritt. Zudem existiert eine Panikschaltung, die bei ungewöhnlichen Aktivitäten den gesamten Wohnraum erleuchtet. Hier ist der selbstständige Einbau jedoch komplexer, weswegen empfohlen wird, einen Experten zu Rate zu ziehen.
2. Schritt: Die digitale Heizungssteuerung
Sie ist der zentrale Aspekt eines Smart Homes. Denn gerade in Hinblick auf das Einsparpotential, das richtige Heizen und die Wohlfühlatmosphäre ist der Heizungssteuerung ein zentraler Stellenwert zuzugestehen. Das-intelligente-zuhause.de zeigt die Vorteile auf, die eine sinnvolle Temperaturregelung in sich birgt. So kommt eine solche Technik der Umwelt zu Gute, sie nutzt die Ressourcen effektiv und schafft ein Wohlfühlklima im Sommer sowie im Winter. Entsprechend gibt es zeitgesteuerte Thermostate, die jeden Raum separat heizen und durch ein Smartphone regulierbar sind. Dies ist ganz einfach via App möglich. Der Vorteil dabei: Nicht nur die Temperatur ist angenehm, sondern Schimmel, der in der kalten Jahreszeit häufig auftritt, ist so ebenfalls vermeidbar.
3. Schritt: Smarte Alarmanlage – für mehr Sicherheit
Während die ersten beiden Varianten einfacher auch für Laien nachzurüsten sind, ist es bei einer Alarmanlage ratsam, zumindest beim Kauf einen Fachmann zu konsultieren. Neben der Installation wurde bereits die Anfälligkeit für externe Zugriffe erläutert. Experten können allerdings jene Systeme empfehlen, die besser geschützt sind. Die Basisprodukte beinhalten Sensoren für die Türen und die Fenster, die mit dem Smartphone sowie mit einem Bewegungsmelder und einem akustischem Signal verbunden sind. Wer bereits eine Gebäudesteuerung hat, kann sich im Handel über Systeme informieren, die mit diesen kompatibel sind.
Was beim Thema Sicherheit ebenfalls nicht fehlen darf sind Rauchmelder, die Alarm schlagen, sobald ein Feuer ausbricht. Inzwischen gibt es jedoch auch Wärmewarnmelder, die besonders für die Küche zu empfehlen sind, da die gewohnten Systeme oftmals auch bei Wasserdampf aktiviert werden können. Wärmemelder hingegen schlagen Alarm, sobald etwa der Herd oder der Ofen angelassen wurde, und aufgrund dessen eine ungewöhnliche Hitzeentwicklung registriert wird.
4. Schritt: Smart Home im Schlafzimmer
Rollladensysteme und Beleuchtungssteuerung sowie die Klimaregelung sind bereits erläutert worden und finden häufig in Schlafzimmern Anwendung. Allerdings gibt es auch sogenannte Smart Beds, die das Wohlfühlambiente komplettieren. Es handelt sich schlicht um eine Matratzenauflage, die via App etwa hinsichtlich der Temperatur gesteuert werden kann. Dabei gibt es auch eine Kopplung zur Licht- und Heizungsregelung.
5. Schritt: Das intelligente Badezimmer
Badezimmer können mittlerweile mehr, als lediglich die Dusche, das Waschbecken sowie die Toilette zu beherbergen. Inzwischen sind diese erheblich vielseitiger. Auch hinsichtlich der sanitären Anlagen ist der Wohlfühlcharakter eingekehrt. Lieblingswassertemperatur, Medikamentenerinnerung sowie selbstständig öffnende Türen zur Dusche oder in den eigentlichen Raum sind möglich, sofern das notwendige Kleingeld in die Hand genommen wird. Im Gegensatz zu den anderen Varianten ist hier die Nachrüstung aufwändiger.
Was allerdings realistisch ist und sich besonders für Senioren anbietet sind Notrufsets, die via Funk ein Signal senden, falls eine Person stürzt. In Form einer Schnur ist dieser Mechanismus auch auf dem Boden liegend durchführbar. Die Kosten hierfür sind jedoch erheblich höher, als es bei den anderen Systemen der Fall ist. Nichtsdestotrotz ist eine Nachrüstung möglich, wenn auch nur mit Hilfe eines Experten.
6. Schritt: Smart Metering – Energie sparen mit Hilfe intelligenter Technik
Die letzte hier vorgestellte Möglichkeit ist ein Smart Meter, ein sogenannter intelligenter Zähler, der den Verbrauch für Energie dokumentiert. Diese sind für die Technologie des Smart Grids notwendig, die die Kommunikation zwischen Verbraucher, Anbieter und Speicher gewährleistet. Auch beim Einbau dessen ist eine eigenständige Montage nicht ohne weiteres möglich, weswegen ein Fachmann unumgänglich ist. Der Nutzen zeigt sich jedoch deutlich, denn Emissionen werden reduziert, Energieeffizienz erhöht und somit sowohl die Umwelt geschont als auch die Kosten gesenkt.
4. Die Vorteile des Smart Homes
Die Vorteile von Smart Homes liegen auf der Hand. Durch die Entwicklung der Technik ist es möglich, einen Großteil im Haus durch Vernetzung zu steuern. Die Wohnräume können der Tageszeit abhängig geheizt und beleuchtet werden und in Hinblick auf die Sicherheit entwickeln sich ebenfalls immer neue Standards, die für jene Technologie sprechen.
a. Höherer Komfort
Heizungs- und Beleuchtungssteuerung oder auch diverse Multimediaanschlüsse sowie Unterputzradios tragen zu einem höheren Komfort bei. Allein Kleinigkeiten wie eine Jalousienregelung verhelfen zu einem entspannten Start in den Tag. Inzwischen gibt es auch Präsenzschalter, die das Licht wie ein Bewegungsmelder an- und ausschalten. Diese erkennen, wenn sich jemand in dem Raum aufhält und ermöglichen somit das perfekte Licht. So herrschen an einem Schreibtisch andere Lichtverhältnisse als im Wohn- oder im Esszimmer.
Multimedia ist ein zusätzlicher Bereich, der durch smarte Lösungen optimiert werden kann. So entstehen ein neuer Klang und eine Vernetzung der dazugehörigen Geräte.
Hinsichtlich der Heizungssteuerung sind ebenso Vorteile zu nennen, denn viele Menschen haben Probleme mit dem richtigen Heizen und Lüften in der kalten Jahreszeit, um die Entstehung von Schimmel zu vermeiden. Das Heizen des Treppenhauses etwa ist ein Aspekt, der vielen Menschen häufig zuwiderläuft, da es als Verschwendung angesehen wird. Allerdings entsteht bei niedriger Temperatur schneller Schimmel, sobald dem Heizen nicht regelmäßig nachgekommen wird. Durch eine Steuerung kann dies automatisch und der jeweiligen Jahreszeit entsprechend geregelt werden.
b. Mehr Sicherheit
Sicherheit ist ein großer Vorteil und ein ebenso großer Nachteil der Smart-Home-Lösungen. Denn während hinsichtlich der Alarmanlagen neue Technologien inzwischen etabliert sind, befürchten andere, dass ihre Daten ausgespäht werden und der Zugriff auf die Geräte dadurch erleichtert wird.
Fachmagazine berichteten bereits über weiterführende Möglichkeiten mit Blick auf die Sicherheit. Dieser Artikel thematisiert hingegen die Schwachstellen, die in puncto Sicherheit auftreten. Es gibt einige Produkte, die die Anforderungen nicht erfüllen und daher eine große Angriffsfläche für Hacker bieten. Vor allem die Passwörter der Verbraucher sind zu nennen, die das Mitlesen erst möglich machen. Nichtsdestotrotz sollten sich Interessenten im Vorfeld erkundigen, welche Sicherheitsbestimmungen zu beachten sind und wie diese am besten umgesetzt werden können. Es gibt allerdings mittlerweile Möglichkeiten, um herauszufinden, ob die Betroffenen tatsächlich bespitzelt werden. Diese Wireshark-Systeme versprechen den Datendiebstahl zu vermeiden oder zumindest einzuschränken.
In Hinblick auf den ganz normalen Einbrecher bietet das Smart Home jedoch eine Sicherheit, die es in diesem Umfang noch nicht gab. Ob eine visuelle Türkommunikation, Alarmanlagen, die unterwegs ein- und auszuschalten sind, sowie eine Kopplung mit anderen Systemen, die ebenfalls Alarm schlagen – in Sachen Alarmanlagen sind durch die Vernetzung kaum Grenzen gesetzt.
c. Kopplung mehrerer Geräte
In einem intelligenten Zuhause steht ein Großteil der Geräte in unmittelbarer Verbindung. Auf diese Weise hat jene Technologie den Alltag des Menschen erheblich verändert. Die Funkausstellung IFA in Berlin zeigte bereits 2014, welche Kopplungsmöglichkeiten realistisch und durchführbar sind. Die Augsburger Allgemeine berichtete, dass im vergangenen Jahr sowohl Kühlschrank als auch Waschmaschine mit dem mobilen Smartphone gekoppelt werden konnten. Auch der Backofen lässt sich auf diese Weise steuern, sodass es möglich ist, von extern, diesen an- sowie auszuschalten.
5. Die finanziellen Aspekte
a. Kosten des Einbaus
Im Grunde variieren die Kosten, die anfallen, entsprechend der Qualität der Geräte. So gibt es Unterputzlichtschalter bereits für einen Preis von 70-80 Euro. Die Thermostate sind etwas teurer. Hier müssen Verbraucher mit einem Preis von rund 250 Euro rechnen, wenn sie ein hochwertiges Produkt kaufen möchten. In diesem Preis ist jedoch ein Service inbegriffen, der bei dem Einbau und der Einstellung der Heizung beratend zur Seite steht. Anders ist es bei einer Gebäudesteuerung. Diese kostet erheblich mehr, hat jedoch viele Dinge inbegriffen, wie etwa die Steuerung der Rollläden, der Heizung sowie des Lichts. Die Kosten für ein solches hochwertiges Produkt belaufen sich auf rund 1.300 Euro und der Einbau ist nicht ohne professionelle Hilfe möglich. Im Grunde sind die kleinen Artikel wie die Beleuchtung, die Heizung sowie das Smart Bed alles in allem für rund 1000 Euro zu kaufen. Dabei sind zwar noch keine Handwerkskosten inbegriffen, die Montage ist zumeist hingegen auch alleine machbar.
b. Langfristige Ersparnisse
Die langfristigen Ersparnisse liegen besonders im energetischen Bereich. Intelligente Beleuchtungs- sowie Heizungssteuerungen können den Verbrauch erheblich reduzieren. Es dauert eine Weile, bis sich die Ausgaben amortisieren, aber auf lange Sicht ist eine solche Anschaffung durchaus empfehlenswert. Alleine in diesem Bereich ist es möglich, einen Anteil von rund 40 Prozent zu sparen. Ein ganzheitliches Haussteuersystem, wie es bereits vorgestellt wurde, kostet zwar Einiges in der Anschaffung, spart jedoch erhebliche Summen im tagtäglichen Gebrauch. So liegen die Ersparnisse in Single-, Familien- und Seniorenhaushalten in folgendem Bereich:
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