Lohnt es sich, Warmwasser solar zu gewinnen?
Solarthermie-Anlagen sind schon seit einiger Zeit eine der am weitesten verbreiteten Methoden zur Nutzbarmachung erneuerbarer Energien, was heute angesichts der Verknappung fossiler Energieträger höchste Dringlichkeit hat. Abgesehen von dem Aspekt der Umweltentlastung kann sich die Investition in eine solche Anlage bei Privatleuten aber auch spürbar positiv auf die Finanzen auswirken. Sieht man sich Zahlen dazu an, wird das ziemlich eindeutig veranschaulicht:
Für ein typisches Einfamilienhaus rechnet man für die Installation mit etwa 3500 bis 5000 Euro. Bei einer üblichen Auslegung von etwa 60% Entlastung der Warmwasserbereitung kommt man im Jahr dabei auf etwa 150 bis 250 Euro Energiekosteneinsparung. Gegengerechnet mit der Fortführung einer gängigen Heizmethode amortisieren sich die Anschaffungskosten dann nach mindestens 14 Jahren. Insofern ist bei der Überlegung um die Rentabilität schon einmal wesentlich, wie sesshaft Sie sich an Ihrem Wohnort fühlen.
Um zu eruieren, ob sich die Investition lohnt und wie lange es bis zur Amortisation dauert, sind allerdings noch einige weitere Faktoren mit einzubeziehen:
- Bauen Sie neu?
- Was wäre die Alternative?
- Wie gut gedämmt ist Ihr Wohngebäude?
- Leben Sie in einer sonnenreichen oder sonnenarmen Region?
Bei Neubauten quasi Pflicht
Wenn Sie neu bauen, haben Sie vom Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz her sowieso die Verpflichtung, erneuerbare Energien für Ihre Wärmeversorgung einzusetzen. Und eine Solarthermie-Anlage ist dafür einfach die günstigste Variante, insofern, als hierbei vorschriftsmäßig nur minimal 15% der gesamten benötigten Energie gewonnen werden muss. Dieser Punkt spricht also schon einmal eindeutig FÜR die Investition.
Preise für fossile Brennstoffe steigen
Die Amortisation einer Solarthermie-Anlage rechnet man gemeinhin immer gegen fossile bzw. gegenständliche Brennstoffe auf. Wenn Sie ansonsten ausschließlich mit Heizöl oder Gas weiterheizen würden, müssen Sie sich klarmachen, dass die Preise für Ihren Brennstoff in den nächsten Jahren kontinuierlich um einiges steigen werden. Im Gegensatz dazu ist der Bezug von Sonnenenergie gleichbleibend, kostenlos und dadurch auf jeden Fall sinnvoll und rentabel.
Bei Niedrigenergiehäusern verlängert sich die Amortisationszeit
Eine Überlegungsfalle kann in Niedrig- oder Passivenergiehäusern lauern. Denn hier verlängert sich paradoxerweise die Amortisationszeit einer Solarthermie-Anlage. Das liegt schlichtweg daran, dass Sie in einem gut gedämmten Haus einfach nur sehr wenig Wärmeenergie benötigen. In einer solchen Situation ist es gegebenenfalls sinnvoller, in eine stromerzeugende Photovoltaik-Anlage zu investieren und damit sowohl die Wärme- als auch die elektronische Versorgung abzudecken.
Standort ist wichtig
Eine Solarthermie-Anlage ist freilich umso rentabler, je mehr Sonnenstrahlung zur Verfügung steht. Wenn Sie in einer sonnenreichen Region wie dem Breisgau wohnen, kann sich die Amortisationszeit im Vergleich zu den sehr sonnenarmen Wohnregionen Niedersachsens deutlich verkürzen.