Der g-Wert: Was bedeutet er?
Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an, wie viel Sonnenenergie durch eine Verglasung in das Innere eines Raumes gelangt und zur Erwärmung beiträgt. Er setzt sich aus direkter solarer Strahlung und der sekundären Wärmeabgabe, die das Glas ins Innere abstrahlt, zusammen. Ein g-Wert von 0,6 bedeutet, dass 60 % der auf das Glas treffenden Energie in den Raum dringt. Höhere g-Werte eignen sich, wenn solare Energiegewinne erwünscht sind, zum Beispiel im Winter. Niedrigere g-Werte, wie sie bei modernen Sonnenschutzgläsern üblich sind, verhindern die Überhitzung von Innenräumen, indem sie bis zu 82 % der Sonneneinstrahlung abhalten. Dies ist besonders in heißen Klimazonen relevant.
Für die Wahl des optimalen g-Wertes bei Sonnenschutzverglasungen sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, darunter die Himmelsrichtung der Fenster, das regionale Klima und die spezifischen baulichen Gegebenheiten.
Lösungsansätze für optimalen Sonnenschutz
Sie möchten die Hitze im Sommer reduzieren und gleichzeitig ausreichend Tageslicht genießen? Ein effektiver Sonnenschutz erfordert die Kombination verschiedener Strategien. Hier sind einige Maßnahmen, die Ihnen helfen können:
1. Verglasung mit Metallbeschichtungen:
Metallbeschichtungen auf der Außenseite der Fenster reflektieren die Sonneneinstrahlung und schützen die Innenräume vor Überhitzung, ohne die Lichtdurchlässigkeit stark zu beeinträchtigen. Diese Beschichtungen senken den g-Wert deutlich und sorgen gleichzeitig für ausreichend Tageslicht.
2. Oxidbeschichtungen:
Oxidschichten auf dem Glas können reflektierend oder absorbierend wirken. Reflektierende Schichten werfen die Sonnenstrahlen zurück, während absorbierende Schichten die Wärmeenergie aufnehmen und verzögert abgeben. Eine Kombination beider Schichten kann den Sonnenschutz optimieren, indem sie Hitzeschutz und Lichtdurchlässigkeit bieten.
3. Absorptionsgläser:
Eingearbeitete Metalloxide sorgen für eine Einfärbung des Glases, welche die Wärmestrahlung absorbiert. Diese Gläser geben die aufgenommene Wärme verspätet ab und sind in verschiedenen Farbtönen wie Grau, Blau, Grün oder Braun erhältlich. Sie eignen sich für Bereiche, in denen eine gedämpfte Lichtstimmung erwünscht ist.
4. Passende Kombination von g- und U-Werten:
Neben dem g-Wert sollten Sie auch den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) berücksichtigen. Eine Verglasung mit einem niedrigen g-Wert für den Sommer kann durch einen niedrigen U-Wert auch im Winter effektiv gegen Wärmeverluste schützen.
5. Intelligente Gläser:
Moderne Verglasungstechnologien wie elektrochrome und thermochrome Gläser passen ihre Lichtdurchlässigkeit automatisch oder auf Knopfdruck an. Elektrochrome Gläser reagieren auf elektrische Spannung, während thermochrome Gläser auf Temperaturänderungen reagieren. Diese Gläser sind besonders effektiv für große Fensterflächen und bieten Flexibilität bei verschiedenen Außentemperaturen.
6. Beschattungssysteme:
Ergänzende Beschattungslösungen wie Jalousien, Rollläden oder Markisen bieten zusätzlichen Schutz und Flexibilität. Solche mechanischen Systeme können je nach Bedarf eingesetzt und wieder entfernt werden, um das Raumklima zu regulieren.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie das Raumklima im Sommer angenehm kühl halten und gleichzeitig den Energieverbrauch für Klimaanlagen reduzieren. Im Winter profitieren Sie durch optimierte Wärmedämmung und solare Energiegewinne.
Individuelle Beratung
Die Wahl des richtigen Sonnenschutzglases für Ihr Zuhause hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann durch eine individuelle Beratung durch eine Fachkraft erleichtert werden. Diese unterstützt Sie bei der Bestimmung der optimalen Eigenschaften von Fenstern und Glasfassaden für effektive Wärmedämmung und geeigneten Sonnenschutz.
Je nach Raumlage und Nutzung können die Anforderungen variieren:
- Süd- und Westseiten: Niedrige g-Werte sind hier besonders wichtig, um die Überhitzung im Sommer zu minimieren.
- Nord- und Ostseiten: Hohe g-Werte können hier vorteilhaft sein, um in den kalten Monaten solare Wärmegewinne zu maximieren.
Weitere Einflussfaktoren sind die Fenstergröße, die Himmelsrichtung und die klimatischen Bedingungen Ihres Wohnorts. Eine Fachkraft hilft Ihnen, den g-Wert optimal mit dem U-Wert zu kombinieren, um sowohl im Sommer als auch im Winter ein angenehm temperiertes und energieeffizientes Raumklima zu erzielen.
Durch eine detaillierte Beratung finden Sie die passende Lösung für Ihre Bedürfnisse und maximieren den Nutzen Ihres Sonnenschutzglases. Nehmen Sie Kontakt zu einem Experten auf, um alle Details zu besprechen und eine maßgeschneiderte Empfehlung zu erhalten.