Warum befestigt man ein Sonnensegel nicht an der Dachrinne?
Auf die einzelnen Befestigungspunkte eines Sonnensegels können je nach Segelgröße und Anzahl der Befestigungspunkte Zugkräfte von mehreren 100 kg wirken. Üblicherweise rechnet man mit 2,5 bis 5 kN bzw. 250 bis 500 kg pro Befestigungspunkt. Die meisten Dachrinnenhalter sind zwar mit der höchsten Tragfähigkeitsklasse H gekennzeichnet – die steht aber für eine Belastbarkeit von nur maximal 750 N. Und in diese Belastbarkeit ist freilich zunächst einmal für die üblichen Aufgaben der Dachrinne reserviert – Wind- und Schneelasten eingerechnet. Für zusätzliche Zugkräfte dieser Größenordnung ist also keine Dachrinne gemacht.
Kann man ein Sonnensegel in Dachrinnennähe befestigen?
Wenn schon nicht an der Dachrinne selbst, so doch in direkter Nähe zu ihr – wenn die Dachtraufseite in optimaler Höhe für die Sonnensegelbefestigung liegt, ist das durchaus sinnvoll und möglich. Dazu kann man Dachhaken nutzen, die auf den Dachsparren angeschraubt werden. Für die Montage müssen allerdings die Dachpfannen darüber entfernt und anschließend wieder befestigt werden. Außerdem ist eine fachgerechte Spannung des Segeltuchs hier besonders wichtig, damit das Segel nicht auf der Dachhaut zum Aufliegen kommt und so den Regenwasserablauf vom Dach in die Dachrinne behindert. Für diese Angelegenheit konsultieren Sie am besten Fachleute.
Wie wird ein Sonnensegel richtig befestigt?
Bestimmte Befestigungsmethoden für Sonnensegel haben sich mittlerweile etabliert – und das aus gutem Grund. Das Risiko von Schäden an Haus und Personen ist einfach zu groß. Bewährt hat sich eine Kombination aus metallenen Wandhalter, die in die Hauswand eingelassen werden, und einzubetonierenden Masten an der Gegenseite. Bei einem Dach mit passender Höhe kann man auch Dachhaken verwenden, die an den Dachsparren befestigt werden.
Was ist bei der Befestigung zu beachten?
Wandhalter gibt es in verschiedenen Dicken, Größen und Formen und müssen je nach Sonnensegelgröße und Befestigungspunkten ausgewählt werden. Auch für Hausecken, die häufig besonders günstige Befestigungspunkte für Sonnensegel sind, gibt es Wandhalter – insbesondere im Fachhandel für Sonnensegel findet man optimale Varianten. Wichtig bei den Wandhaltern ist, dass sie aus Edelstahl der Klasse A2 oder A4 bestehen und mit Gewindestangen bis in das tragende Mauerwerk getrieben werden – die Klinkerfassade einer zweischaligen Wandkonstruktion hält den Zugkräften nicht stand! Masten aus Edelstahl oder Holz werden mittels Bodenhülsen in den Boden einbetoniert oder in Mastenstandfüße gesteckt, die auf Terrassenplatten oder einer Betonfläche angeschraubt werden. Die Masten müssen 10% entgegen der Zugrichtung des Segels geneigt sein.