Voraussetzungen für das Auftreten
Spannungsrisskorrosion tritt nur dann auf, wenn bestimmte Vorausseztungen gegeben sind:
- der Werkstoff muss empfindlich gegen Spannungsrisskorrosion sein, das ist nicht bei allen Werkstoffen der Fall
- es muss eine Zugspannung auf das Werkstück vorliegen, in manchen Fällen genügen auch Eigenspannung im Material, wenn sie hoch genug sind
- es muss ein Korrosionsmedium anwesend sein
Empfindliche Werkstoffe
Dazu gehören alle Aluminium Knetlegierungen ebenso wie alle Messingarten. Darüber hinaus sind bestimmte rostfreie Stähle davon betroffen, sowie viele Stähle, die eine hohe Säurefestigkeit aufweisen. Spannungsrisskorrosion kann außerdem auch unter bestimmten Bedingungen bei Kunststoffen auftreten.
Korrosionsmedium
Für die Spannungsrisskorrosion ist ein Auslöser notwendig. Dieser Auslöser ist je nach Metallgruppe verschieden. Bei Stählen sind es vor allem Chloride, das gilt auch für Aluminium. Bei Messing ist die Zahl der möglichen Auslöser dagegen größer:
- Ammoniak
- Amine
- Schwefeloxide
- Stickoxide
- Nitrit und Nitrat
- Quecksilbersalze
Dazu kommen noch einige weitere Auslöser, die eine Spannungsrisskorrosion bei Messing auslösen können.
Untersuchung auf Schäden
Untersuchungen im Vorfeld wäre äußerst wichtig, da der Zeitpunkt bis zum Bruch des Bauteils nicht vorhergesagt werden kann. Die Zeitspanne kann Minuten, aber auch Jahre umfassen. Derzeit steht aber keine Untersuchungsmethode zur Verfügung, die für einen Nachweis geeignet ist. Lediglich vorhanden Risse und Brüche lassen sich im Inneren des Metalls orten – das Geschehen selbst jedoch nicht.
Vermeidung
Vermieden werden kann in jedem Fall die Auswahl eines möglicherweise gefährdeten Stahls oder anderen Materials. Zugspannungen lassen sich konstruktiv ebenfalls reduzieren oder sogar umgehen. Die Einwirkung eines Auslösers kann man dagegen nicht immer ausreichend beeinflussen. Damit muss man sich darauf konzentrieren, die ersten beiden Faktoren zu eliminieren, um Schaden auf jeden Fall zu vermeiden.