Doch nur die wenigsten Bundesbürger können sich ein großzügiges Haus in einer reichen Gegend wie dem Landkreis Starnberg, Hamburg-Blankenese oder Düsseldorf leisten. Wenn sie trotzdem um ihren Traum kämpfen wollen, sollten sie im Vorfeld alle Möglichkeiten Geld zu sparen gründlich abwägen.
Die Planung
Es gibt viele Posten, die Hausbauer beachten müssen. So sind im Vorfeld beispielsweise die Kosten für
- das Grundstück,
- den Keller oder die Bodenplatte,
- das Erdgeschoss und weitere Stockwerke,
- das Dach,
- alle verbauten Materialien sowie
- Dämmung und elektrotechnische Installationen
zu bedenken.
Eine Übersicht kann man zwar manuell anlegen. Eine Alternative, die die Planung erleichtert, sind Finanzprogramme, mit denen man die privaten Einnahmen und Ausgaben überblickt, die Online-Banking ermöglichen und die zahlreiche Service-Funktionen besitzen. Ein Beispiel ist Quicken von Lexware (zum Produkt). So behalten die Hausbesitzer in spe ihre laufenden Kosten im Blick und können zusätzlich präzise die Baukosten planen. Etwaige Gesetzesänderungen (beispielsweise die SEPA-Umstellung) werden bei Aktualisierungen automatisch integriert, sodass sich die Eigenheimplaner mit ihrem Traumhaus beschäftigen können.
Das Grundstück
Die Quadratmeterpreise, die starken örtlichen und zeitlichen Schwankungen unterworfen sind, sollten die Hausbauer stets im Blick behalten. Wer beispielsweise statt 800 Quadratmetern nur auf 600 baut, kann um die 30.000 Euro einsparen. Bei beliebten und teuren Lagen können sich die Hausbauer auch auf 400 Quadratmeter beschränken. Doppelhaushälften oder Reihenhäuser kommen sogar mit 300 Quadratmetern aus.
Auch bei schlüsselfertigen Häusern ist Vorsicht geboten. Denn die Dienstleister können für die Erschließung des Grundstücks tausende Euro zusätzlich berechnen. Es ist erwägenswert, einen Vertrag für ein schlüsselfertiges Haus daher von einem Sachverständigen auf versteckte Kosten prüfen zu lassen und die eigenen Ansprüche realistisch zu gestalten.
Folgekosten, Infrastruktur
Wer sich glücklich schätzt, weil er auf dem Land ein günstiges Grundstück erstehen könnte, sollte zunächst die Folgekosten bedenken. Denn die Benzinkosten, die bei der täglichen Fahrt zur Arbeit anfallen, können stark zu Buche schlagen. Ansonsten ist es für Kinder wichtig, dass Kindergärten oder Schulen in der Nähe sind. Gerade in abgelegenen Gegenden sollte man auch auf Einkaufsmöglichkeiten und die Nähe zu Ärzten achten.
Wohnfläche
Laut dem Merkur sollten sich die Hausbauer dann auf die architektonische Struktur ihres Hauses konzentrieren. Jeder Quadratmeter umbaute Fläche kostet Geld, sodass die Größe der Grundfläche und die Höhe des Hauses entscheidende Punkte der Diskussion sein sollte. Zu Besonderheiten in der Struktur gehören beispielsweise
- Vorsprünge oder Erker,
- Rücksprünge oder Nischen,
- Zwerchgiebel oder
Gauben.
Anbieter von Fertighäusern berechnen für diese Extras zusätzlich Geld und auch bei Massivhäusern fallen sie ins Gewicht, sodass die Eigenheimplaner wenn möglich auf günstigere Lösungen, beispielsweise Dachflächenfenster statt Gauben, ausweichen sollten.
Andererseits werden sowohl bei Massiv- wie auch bei Fertighäusern während des Bauprozesses viele Bedürfnisse erst klar oder es tauchen nachträglich Ideen auf, für die nicht nur eine präzise Kommunikation mit den Dienstleistern, sondern auch ein ausreichender Geldpuffer zur Verfügung stehen sollte.
Der Keller
Die Kernfrage ist: Braucht man einen Keller überhaupt? Diese Frage sollte man angesichts der Tatsache, dass ein Keller teilweise so viel kostet wie ein Mittelklassewagen, gut überdenken. Wer ihn nur für Technik und Waschen benötigt, sollte ihn in Frage stellen.
Bei Hanglagen allerdings kann aus ihm leicht ein vollwertiges Stockwerk entstehen. Es ist generell billiger, alles auf einer Ebene (sprich: im Erdgeschoss) zu bauen. Je nach Hausgröße fallen für die dann benötigte Bodenplatte 12.000 bis 20.000 Euro an.
Dach, Böden, Material
Viele Hausbauer neigen aufgrund der Kosten dazu, das Dach später auszubauen. Wer aber die Wärmedämmung, die Einrichtung von Leerrohren oder Dachfenstern auf später verschiebt, zahlt immer drauf. Deshalb sollte man das wenn irgend möglich gleich erledigen.
Falzziegel sind günstiger als Schiefer auf dem Dach. Doch am günstigsten sind Betondachsteine. Hier sollte man sich vor allem deren Aussehen in der Zukunft vergegenwärtigen. Fliesen sind generell teurer als Linoleum und zerspringen leicht. Durch das „Klicksystem“ (schwimmende, nicht verklebte Elemente) sind Parkettböden heutzutage nicht mehr viel teurer als Linoleum, sodass die edle Bodenbedeckung eine realistische Alternative geworden ist.
Ein letzter wichtiger Punkt ist die Energieeffizienz. Denn zumeist sparen Hausbauer, die auf gute Dämmung, Pelletöfen statt Zentral- oder Gasheizung sowie Solarzellen setzen, auf lange Sicht Kosten ein. Dies sowie die vorher genannten Punkte sollten sich die Hausbesitzer in spe gut überlegen – dann können sie den Bau in Ruhe angehen und glücklich in ihrem neuen Haus werden.