Lagerraum wird als Speicher bezeichnet
Als Speichern wurde im historischen Sprachgebrauch das Lagern von Gütern, meist als Reserve oder zum Verkauf, bezeichnet. Typische Beispiele sind Getreidespeicher unter Scheunendächern in landwirtschaftlichen Gebäuden. In der Moderne hat sich der Begriff gewandelt. Abgesehen von der begrifflichen Belegung in der elektronischen Datenverarbeitung wird „speichern“ heute eher in der gewerblichen Warenlagerung und dem Abpuffern von Lieferketten genutzt.
Ein Dachboden kommt dem Original nicht ausgebaut als Lagerraum für Haushaltsgüter am nächsten. Lebensmittelvorräte und Naturprodukte werden heute kaum noch auf Dachböden gelagert. Beim Nutzen des Dachbodens ist neben dem Einlagern von Saisongütern wie Sommer- oder Wintergarderobe die temporäre Nutzung zum Wäschetrocknen verbreitet. Meist besteht der Zugang zum „Speicher“ in einer Falltür.
Merkmale des Dachbodens als Speicher
Folgende Merkmale lassen sich als Speicher bezeichnen:
- Keine Dämmung (beziehungsweise Dämmung durch Geschossdecke)
- Keine Auskleidung oder Verkleidung
- Keine Elektroinstallation, nackte Glühbirne mit einzelnem Kabel charakteristisch
- Reiner Lagerraum mit vom Schornsteinfeger abgenommenen Brandschutz
- Als Dachöffnung nur ein kleiner Schornsteinfegerausstieg in der Dachhülle vorhanden
Als Abgrenzung zum Dachboden, der nicht mehr als Speicher bezeichnet wird, gelten folgende typische Charakteristika:
- Der Dachboden wird ausgebaut, gedämmt und dient als Wohnung
- Die früher typische Mansarde, oft ein Zimmer oder kleiner unausgebauter Wohnraum für Hausangestellte, ist heute nicht mehr üblich und zugelassen
- Im Dachboden wird eine sanitäre Installation vorgenommen, um beispielsweise ein Badezimmer zu schaffen
Eine Mischform zwischen Dachboden und Speicher kann sein, dass er zwischen oder unter den Sparren gedämmt wird, aber weiterhin nur als Lagerraum genutzt wird.