Spielsand als Fugensand – ja oder nein?
Spielsand eignet sich nur bedingt für Pflasterfugen und sollte daher in der Regel nicht verwendet werden. Im Gegensatz zu speziellem Fugensand besteht Spielsand aus runden und meist sehr feinen Körnern. Diese Struktur erschwert die Verfestigung in den Fugen und führt dazu, dass der Sand schneller ausgewaschen wird, besonders bei starkem Regen. Zudem bietet feiner Spielsand keine unkrauthemmenden Eigenschaften.
Falls Sie dennoch entscheiden, Spielsand zu verwenden, sind bestimmte Bedingungen zu beachten:
- Körnung: Der Sand sollte eine einheitliche Körnung von maximal zwei Millimetern haben.
- Reinheit: Stellen Sie sicher, dass der Sand gewaschen ist und keine Lehmbestandteile enthält, um eine optimale Wasserabführung zu gewährleisten.
Für eine längerfristig stabile und unkrautfreie Pflasterfläche ist die Verwendung von speziellem Fugensand zu empfehlen. Dieser enthält oft eckige Körner, die sich in den Fugen besser verzahnen und stabilen Halt bieten. Darüber hinaus wirkt mineralischer Fugensand unkrauthemmend, da er kaum Nährstoffe enthält.
Alternativen zu Spielsand
Um Pflasterfugen dauerhaft stabil und unkrautfrei zu halten, gibt es mehrere Alternativen:
- Splitt: Splitt mit einer Körnung von ein bis drei Millimetern bietet eine robuste und stabile Fugenfüllung. Das kantige Material verzahnt sich gut und bleibt auch bei starkem Regen in den Fugen. Zudem schafft Splitt weniger nährstoffreiche Bedingungen, was das Wachstum von Unkraut und Moos hemmt.
- Quarzsand: Dieser feinkörnige Sand ist besonders für sehr schmale Fugen geeignet. Die runde Kornform lässt sich leicht einkehren und sorgt für eine saubere Optik. Beachten Sie, dass Quarzsand in der Regel nicht unkrautfrei ist, was regelmäßiges Nachsäubern erforderlich macht.
- Brechsand: Brechsande aus natürlichen Steinen wie Diabas oder Basalt sind widerstandsfähig und bieten exzellenten Halt durch ihre eckige Kornform. Diese Sandarten verhindern effektiv das Auswaschen und besitzen unkrauthemmende Eigenschaften.
- Mineralischer Fugensand: Diese Mischung aus Sanden und Mineralien ist nahezu frei von Nährstoffen und bietet damit schlechte Bedingungen für Pflanzenwachstum. Der Sand ist in verschiedenen Körnungen und Farben erhältlich, was sowohl die Funktionalität als auch die Ästhetik Ihrer Pflasterfläche unterstützt.
- Fest abbindende Fugenmassen: Für stark belastete Pflasterflächen wie Einfahrten empfehlen sich spezielle abbindende Materialien. Diese Produkte basieren meist auf Beton oder anderen bindenden Stoffen und bieten sowohl Stabilität als auch Wasserdurchlässigkeit. Sie verhindern das Verschieben der Pflastersteine dauerhaft.
Wählen Sie die passende Alternative entsprechend den Belastungsanforderungen und der Fugenbreite.
So bringen Sie Fugensand richtig ein
Eine ordnungsgemäße Einbringung von Fugensand ist entscheidend für die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Pflasterfläche. Die folgenden Schritte sollten Sie beachten:
- Vorbereitung der Fugen: Entfernen Sie Unkraut, Moos und lose Materialien aus den Fugen. Nutzen Sie hierfür eine Fugenbürste oder einen Fugenkratzer und achten Sie darauf, keine Gras- oder Laubreste zurückzulassen.
- Verteilung des Sands: Verteilen Sie den Fugensand großzügig und gleichmäßig über die Pflasterfläche. Kehren Sie den Sand mit einem weichen Besen sowohl diagonal als auch gerade in die Fugen ein, um eine optimale Verteilung zu gewährleisten.
- Verdichtung ohne Rüttelplatte: Mit einem leichten Wasserstrahl können Sie den Fugensand in die Fugen einschlämmen, um ihn weiter einzubringen und Hohlräume zu beseitigen. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis alle Fugen vollständig gefüllt sind.
- Verdichtung mit Rüttelplatte: Verwenden Sie eine Rüttelplatte, um den Sand tief in die Fugen zu drücken und eine optimale Verdichtung zu erreichen. Dies trägt zu einer stabileren Pflasterfläche bei.
- Überprüfung und Nachfüllung: Überprüfen Sie die Festigkeit der Fugen mit einem Malerspachtel. Der Sand sollte gut verdichtet sein, sodass sich der Spachtel nur wenige Millimeter eindrücken lässt. Füllen Sie bei Bedarf mehr Sand ein und verdichten Sie erneut.
- Abschluss: Kehren Sie abschließend den überschüssigen Fugensand von der Pflasteroberfläche ab. Rückstände des Sands werden beim nächsten Regenschauer entfernt oder Sie können die Fläche vorsichtig mit einem weichen Wasserstrahl abwaschen.
Regelmäßige Pflege für dauerhaft schöne Fugen
Um die ästhetische Erscheinung und Funktionalität der Pflasterfugen langfristig zu erhalten, sind regelmäßige Wartungsarbeiten notwendig.
Kontrollieren und Nachfüllen
Überprüfen Sie regelmäßig die Fugen und füllen Sie bei Bedarf nach. Insbesondere nach starkem Regen oder Frost kann es notwendig sein, die Fugen wieder aufzufüllen.
Entfernung von Unkraut
Entfernen Sie sichtbares Unkraut und Moos aus den Fugen. Nutzen Sie hierfür spezielle Fugenkratzer oder chemiefreie Unkrautvernichter. Ein Hochdruckreiniger kann ebenfalls hilfreich sein.
Reinigung der Pflasterfläche
Halten Sie die Pflasterfläche durch regelmäßiges Kehren sauber. Verwenden Sie einen weichen Besen, um Staub und Erdpartikel zu entfernen, die als Nährboden für Unkraut dienen könnten.
Vermeiden von Frostschäden
Stellen Sie sicher, dass die Pflasterfugen stets gut gefüllt und verdichtet sind, um Frostschäden zu vermeiden. Ungefüllte Fugen bieten Spielraum für Wasser, das bei kalten Temperaturen gefriert und die Pflastersteine anheben kann.
Anpassung der Fugen bei Materialverlust
Bei materialintensiveren Bereichen wie Einfahrten kann es notwendig sein, die Fugen alle paar Jahre vollständig zu erneuern. Entfernen Sie das alte Fugenmaterial und ersetzen Sie es durch frisches, optimal verdichtetes Material. Verwenden Sie dabei gegebenenfalls eine Rüttelplatte.
Durch sorgfältige Pflege bleiben Ihre Pflasterfugen stabil, funktional und ästhetisch ansprechend.