Ein Spitzdach zu bauen erfordert Fachwissen
Eines vorweg: ein Spitzdach – also in der Regel ein klassisches Satteldach – erfordert einiges Fachwissen. Vor allem die statischen Anforderungen müssen genau berechnet werden, damit die Konstruktion nicht irgendwann zum Beispiel unter zu großer Schneelast einfach einkracht. Ein Spitzdach für größere Gebäude sollten Sie deshalb ohne fundiertes Fachkönnen niemals allein bauen. Woran Sie sich hingegen durchaus wagen können, ist der Bau eines kleineren Spitzdachs auf einem Gartenhaus oder einem Carport.
So wird ein Spitzdach gebaut
Der Zusammenbau eines Spitzdachs ist nicht das Problem. Das bekommt jeder einigermaßen erfahrene Heimwerker problemlos hin. Damit das Dach aber dimensionsgerecht stabil wird, braucht es eine sorgfältige Konstruktionsplanung. Die wird fachsprachlich als Abbundplan oder Abbindeplan bezeichnet. Er stellt die einzelnen benötigten Bauteile zueinander in maßgerechte Beziehung und liefert so die Vorlage für das reale Material.
Um den Abbindeplan korrekt zu erstellen, muss gerechnet werden. Von Serviceanbietern rund um den Dachbau gibt es mittlerweile einige leicht zu bedienende Tools und Berechnungsangebote für verschiedene Dacharten. Dabei können Sie meist entweder nur den Abbindeplan bestellen oder auch einen fertigen Bausatz, also das komplette, fertig zugeschnittene und zusammengestellte Material.
Für den Abbindeplan benötigen Sie in der Regel folgende Werte:
- Länge und Breite des Dachs ohne Überstand
- Länge der Überstände an Trauf- und Giebelseiten
- Höhe der Pfetten-Unterkante
- Trauf- und Firsthöhe
- ggf. Dachneigungsgrad
- ggf. Querschnitt von Sparren und Pfetten
- ggf. Anzahl und Querschnitt von Säulen
Um den erhaltenen Abbindeplan korrekt zu entschlüsseln, kann es hilfreich sein, einen Richtmeister zur Rate zu ziehen.
Bei einem Gartenhaus ist es gegebenenfalls sinnvoll, gleich zu Beginn schon eine Dachdämmung mit einzuplanen. Wenn das Dach neu gebaut wird, kann auch eine Aufsparrendämmung realisiert werden, eine Zwischensparrendämmung von innen ist wie auch beim Ausbau von Dachräumen aber einfacher. Bei dieser Variante sollten Sie aber gleich ausreichend dicke Sparren wählen. So kann eine ausreichend dicke Dämmschicht eingebracht werden, ohne dass vorher wie häufig beim Ausbauen von Dachräumen noch eine Sparren-Aufdopplung vorgenommen werden muss.