Wie Metall-Spreizdübel funktionieren
Seit dem ausgehenden vergangenen Jahrhundert werden Gebäude zunehmend in Trockenbauweise errichtet. Das ist kostengünstig und vereinfacht die Baupraxis. Nachteilig ist aber unter anderem, dass leichte Rigipswände nicht besonders viel Last aushalten. Damit man auch an solchen Trockenbauwänden schwere Hängeschränke oder mächtige, gerahmte Ölgemälde aufhängen kann, sind Metallspreizdübel entwickelt worden. Diese haben folgende Eigenschaften:
- bestehen komplett aus Metall
- zeigen sich nach außen mit flachem Kopf
- halten große Lasten aus
Metall-Spreizdübel bestehen nicht wie die klassischen Holzschrauben-Fischerdübel aus Polyamid, sondern komplett aus Metall. Vorn haben sie ein Hülsenstück mit Innengewinde und einem flachen, sich über die Wand legenden Kopf. Daran schließt sich ein vierarmiges Spreizgestänge ähnlich wie bei einem Regenschirm an. Dahinter wird die Hülse mit Schraubgewinde noch ein Stück fortgesetzt.
Wenn die passende Schraube eingedreht wird und durch das Spreizgestänge hindurch das hintere Hülsenstück erreicht, zieht sie die zwei Gewindestücke zueinander. Durch den dadurch entstehenden Druck wird das dazwischenliegende Vierarm-Gestänge gezwungen, sich auseinanderzuspreizen. Die vier metallenen Arme krallen sich dadurch in der Rigipswand fest und sorgen so für eine sehr belastbare Verankerung.
Wie den Spreizdübel entfernen?
Wie wird aber nun ein so fest sitzender Dübel wieder entfernt? Wo wir nun wissen, wie das Festkrallprinzip funktioniert, liegt die Lösung eigentlich auf der Hand: Das Spreizgestänge muss wieder entspannt, also gestreckt werden. Dazu müssen das vordere und das hintere Gewindehülsenstück auseinandergedrückt werden. Und das kann am besten die Schraube besorgen, die auch zum Befestigen des Schranks oder des Gemäldes gedient hat.
Die Schraube muss also in das vordere Hülsenstück eingedreht werden, ohne in das hintere einzugreifen. Ideal ist es, wenn sie möglichst weit in den Spreiz-Zwischenraum zwischen den Hülsenstücken hineinragt. Da Sie nicht in die Wand hineinsehen können, müssen Sie schätzen und fühlen. Die Schraube sollte gerade und wackelfrei im Dübel sitzen, aber noch ein gutes Stück aus der Wand herausragen. Dann schlagen Sie mit einem Hammer auf den Dübelkopf. So wird die Schraube auf das hintere Hülsenstück getrieben und drückt das Spreizgestänge wieder in die Länge.
Schlagen Sie den Dübel so weit hinein, dass sein Kopf noch ein kleines Stück hervorragt, sodass Sie den Kopf mit einer Backen- bzw. einer Rohrzange greifen und mit etwas Ruckeln herausziehen können.