Eigenschaften von Spritzbeton
Bei Spritzbeton handelt es sich nicht um einen speziellen Beton mit besonderer Zusammensetzung sondern vielmehr um eine Betonverfahren. Der verwendete Beton ist zumeist herkömmlicher Beton, wie er in der DIN 1045-2 geregelt ist.
Die Herstellung erfolgt aber – je nach Verfahren – auf unterschiedliche Weise, und die Eigenschaften, die sich ergeben, können je nach angewendetem Herstellungsverfahren unterschiedlich sein. Das betrifft besonders die Festigkeit des Betons.
Anwendung von Spritzbeton
Spritzbeton wird in vielen Bereichen angewendet. Das Aufspritzen von Beton führt dabei sowohl zu einer Verdichtung als auch zu einem Anhaften des Betons am jeweils gewünschten Spritzgrund. Dadurch können einige Arbeitsgänge gespart werden. Vielfach wird Spritzbeton auch zum Stabilisieren von Felswänden eingesetzt, Betonstahlmatten können ebenfalls mit Spritzbeton belegt werden.
Spritzbetonverfahren
Spritzbeton kann in unterschiedlichen Verfahren angewendet werden. Gebräuchlich sind heute folgende Verfahrensweisen:
- Trockenspritzverfahren
- Nassspritzverfahren
- Torkret-Verfahren
Trockenspritzverfahren
Hier werden Zement und Zuschlagsstoffe trocken durch eine Zuleitung bis zu einer Mischdüse geblasen, wo das Anmachwasser zugegeben wird. Zu beachten ist beim Trockenspritzverfahren vor allem der sogenannte Rückprall, wodurch ein kleiner Teil des Gemischs verlorengeht. Der Rest des Gemischs wird durch den Rückprall verdichtet, was ebenfalls berücksichtigt werden muss. Der Zementgehalt kann also immer nur unter Berücksichtigung des Rückpralls bestimmt werden, die Betonmischung muss deshalb entsprechend angepasst werden.
Das Verfahren wird wegen seiner Vorteile sehr häufig angewendet. Mit dem Trockenspritzverfahren können große Reichweiten überbrückt werden (bis 1400 Meter) was auch einen Einsatz in unwegsamen Gebieten, etwa zur Felssicherung, möglich macht. Geringe Unterhaltskosten und geringer Reinigungsaufwand gehören ebenfalls zu den Vorteilen beim Trockenspritzverfahren, ebenso wie das günstig zu beschaffende Equipment für dieses Verfahren.
Bei der Anwendung kann es aber zu störender Staubentwicklung kommen, der relativ große Rückprall beim Trockenspritzverfahren kann sich in manchen Fällen ebenfalls nachteilig auswirken. Er liegt in der Regel bei 20 – 25 %.
Nassspritzverfahren
Hier werden die einzelnen Stoffe schon vorab mit Wasser angemischt und mit einer Mörtelpumpe bis zur Spritzdüse befördert. Dort wird mit Druckluft noch für eine zusätzliche Verdichtung gesorgt, und das Gemisch dann durch die Düse geblasen.
Der Vorteil liegt bei diesem Verfahren eindeutig darin, dass eine gleichbleibende Qualität sicher gewährleistet werden kann, und auch die Verdichtung genau berechnet werden kann, was beim Trockenspritzverfahren nicht immer der Fall ist. Die Betonmischung ändert sich beim Nassspritzverfahren nicht. Technisch ist es aber aufwändiger und die Ausrüstung ist teurer.
Torkret-Verfahren
Das Verfahren wurde 1919 entwickelt und wird seit den fünfziger Jahren im Tunnelbau eingesetzt. Auch hier werden die Komponenten trocken transportiert, und am Ende der Transportstrecke, die mit einem Taschenrad gleichmäßig gefüllt wird, wird das Trockengemisch durch einen Wasserring befeuchtet und an die gewünschte Stelle gespritzt.